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#Ein Bausatz gegen Corona-Infektionen

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Ein Bausatz gegen Corona-Infektionen

Wie kann  Präsenzunterricht in Schulen stattfinden, gleichzeitig aber das Infektionsrisiko für Schüler und Lehrer kontrollierbar bleiben? In Mainz hatte der Mann einer Lehrerin im Sommer eine Idee: Eine wirksame, vor allem aber kostengünstige Luftreinigungsanlage wollte er selbst bauen. Den Schulleiter der Integrierten Gesamtschule Bretzenheim, Roland Wollowski, überzeugte Frank Helleis, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut (MPI) für Chemie, damit schnell.  Der Schulleiter wiederum überzeugte rasch den Schulträger, bei dem man über so viel Erfindergeist erfreut war. „Das ist doch mal eine gute Nachricht“, sagte man ihm. Ein Modellversuch begann nach den Sommerferien.

Timo Steppat

Das Prinzip ist einfach: Über jedem Tisch hängt auf Deckenhöhe ein breiter Schirm, der mit einem Rohr verbunden ist. Alle Rohre führen zu einem breiteren Rohr, das mit Hilfe eines Ventilators am Ende die Luft nach außen transportiert. Alle Materialien sind im Baumarkt zu kaufen und kosten 200 Euro. Eine Bauanleitung findet sich auf der Internetseite des Max-Planck-Instituts. Die Messreihen der Wissenschaftler des MPI im laufenden Unterricht zeigten, dass 90 Prozent der potentiell ansteckenden Aerosole aus der Raumluft entfernt werden konnten.

Installation der Anlage an der Mainzer Gesamtschule


Installation der Anlage an der Mainzer Gesamtschule
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Bild: Elena Klimach

Um das Corona-Ansteckungsrisiko zu vermindern, sind Lehrer ansonsten bundesweit angehalten, zu lüften. Das Umweltbundesamt (UBA) sieht darin die wirksamste Methode, um ansteckende Aerosole herauszubefördern. Alle 20 Minuten soll also für drei bis fünf Minuten ein Fenster weit geöffnet werden, nach jeder Unterrichtsstunde soll quergelüftet werden. Angesichts der winterlichen Temperaturen kann das jedoch leicht zu Erkältungen führen. Luftfilter, die Länder wie Nordrhein-Westfalen für schwer zu lüftende Räume anschaffen wollen, bewertet das UBA kritisch. Nur solche mit Hepa-Filter können auch Aerosole entfernen, sind aber ziemlich teuer. Die Geräte kosten teilweise bis zu 1000 Euro.

Ein Pilotversuch in weiteren Schulen

An der Mainzer Gesamtschule ist die Anlage inzwischen in vier Räumen installiert, bislang läuft sie aber nur in einem Raum im vollen Einsatz. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium unterstützt das Vorhaben und bereitet derzeit ein Pilotprojekt für den Einbau der Anlagen in ausgewählten Schulen vor. Aufgrund der erhobenen Daten will man entscheiden, das Projekt noch auf andere Räume zu erweitern, teilte das Ministerium auf Anfrage mit.

Schulleiter Wollowski berichtet, dass der Schulträger, die Stadt Mainz, angeboten habe, den Einbau noch stärker zu unterstützen. In einer Werkstatt der Gebäudewirtschaft könnten künftig Teile der Lüftungsanlage vorgefertigt werden. 30 weitere Räume von insgesamt 100 will die Schule bis Weihnachten mit der Lüftungsanlage ausstatten. Kostengünstig ist das Lüftungsmodell vor allem, wenn Lehrer, Eltern und Schüler es selbst einbauen. Die Bereitschaft in Mainz ist groß, selbst etwas für den Schutz in der Pandemie tun zu können.

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