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#Energiewende unter Ampel-Koalition: Die Atom-Diskussion wagen!

Energiewende unter Ampel-Koalition: Die Atom-Diskussion wagen!

Das Wettrennen gegen den Klimawandel wird eng. Lange schien das Thema zeitlich und räumlich weit weg, man hörte von schmelzenden Gletschern, schwitzenden Eisbären oder überflutungsgefährdeten Südseeinseln. Doch seit es immer mehr Hitzesommer und Hochwasser auch hierzulande gibt, hat das Gefahrenbewusstsein zugenommen und damit die Bereitschaft, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Sei es durch Schulschwänzen oder durch die Wahl alter und neuer Ökoparteien: Die „Ampel“ will die erneuerbaren Energieträger massiv ausbauen und den Kohleausstieg vorziehen.

Neben das Klimabewusstsein tritt in der Öffentlichkeit jetzt aber eine zweite, ziemlich bittere Erkenntnis: Dass nämlich der Umstieg auf Ökoenergien seinen Preis hat. Die Strom- und Gastarife klettern in der Sonderkonjunktur „nach Corona“ überall. Aber in Deutschland sind sie besonders hoch, nicht zuletzt wegen der EEG-Umlage und der neuen CO2-Abgabe. Der Strom wird ausgerechnet in einer Zeit teurer, in der Industrie, Verkehr und Gebäudewärme auf Elektrizität umgestellt werden sollen.

Ökologische Elektrifizierung Deutschlands

Hinzu kommt, dass die Leitungen vom windreichen Norden in die Industrieregionen unzureichend sind und die städtischen Netze die geplanten Wärmepumpen und Ladestationen möglicherweise nicht aushalten. Auf zwei Prozent der Landfläche müssen künftig Windräder stehen, dabei führen schon die vorhandenen zu Widerständen. Wie realitätsfern das Sondierungspapier ist, zeigt sich in der Formulierung, die Solarvorschriften für Neubauten dienten als Konjunkturprogramm für das Handwerk. Das aber hat ohnehin mehr als genug zu tun und kann daher, ganz ohne Staatshilfe, fast jeden Preis fordern.

Selbst wenn die nächste Regierung es schaffte, die Energiewende zu beschleunigen, wird die ökologische Elektrifizierung Deutschlands einschließlich „grüner“ Wasserstofferzeugung nicht gelingen. Jedenfalls nicht innerhalb von nur acht Jahren bis zum geplanten Ausstieg aus der Kohle, die ein Drittel zur Stromproduktion beiträgt. Weitere elf Prozent liefert die Atomkraft, trotzdem ist es damit kommendes Jahr vorbei.

Vorteile der Kernenergie gegenüber Nachteilen abwiegen

SPD, Grüne und FDP geben inzwischen zu, dass es ohne konventionelle Erzeugung selbst dann nicht geht, wenn alles optimal läuft für den Ökostrom. Im Sondierungspapier kündigen sie den Bau neuer Gaskraftwerke an. Spätestens da zeigen sich die absurden Pläne der „Fortschrittskoalition“: Sie will etablierte fossile Kraftwerke abschalten, die großteils mit heimischer Braunkohle laufen, um neue fossile Kraftwerke zu eröffnen, welche die Abhängigkeit vom Ausland noch vergrößern, insbesondere von Russland. Wie volatil die Gaspreise sind und wie groß jetzt schon Moskaus Energiemacht, auch das zeigt sich in diesen Wochen.

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Dabei gibt es eine geeignetere „Übergangstechnik“ als das Gas, die lange vorher schon so hieß: die Kernenergie. Ihre Energieeffizienz, der „Erntefaktor“, ist viel höher als die der Erneuerbaren, ihre Klimabilanz viel besser als die von Kohle und Gas. Kernkraftwerke laufen auch in „Dunkelflauten“, können dort stehen, wo der Bedarf herrscht, und sie wären in der Lage, CO2-frei Unmengen an Wasserstoff zu produzieren. Natürlich hat die Atomkraft ihre Tücken, vor allem das Strahlenrisiko und die Abfallentsorgung. Aber diese gilt es, wie bei allen modernen Errungenschaften, gegen die Vorteile abzuwägen.

Unterschätzte Gefahr Chemieerzeugung

Dem ehemaligen BASF-Chef Jürgen Hambrecht ist darin zuzustimmen, dass die Gefahren, die vom Klimawandel ausgehen, viel größer sind als die der Kernkraft. Niemand käme auf die Idee, die Chemieerzeugung zu verbieten, weil dabei Gifte entstehen. Die weltgrößte Untertagedeponie für gefährliche Abfälle, Herfa-Neurode, liegt mitten in Hessen, ist aber weit weniger bekannt und umstritten als Gorleben. Die schlimmste Chemiekatastrophe – viel gravierender als die Kernschmelze in Fukushima – ereignete sich 1984 im indischen Bhopal mit bis zu 25.000 Toten.

Die Kernkraft ist noch lange nicht passé. Gerade erst haben Großbritannien und Frankreich den Bau neuer Meiler angekündigt, mit dem stichhaltigen Verweis auf den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit. Deutschland sonnt sich indes in dem zweifelhaften Ruf, das einzige Industrieland zu sein, das zugleich aus der Nuklear- und der Kohleenergie aussteigt. Diesen Weg haben schon die bisherigen Regierungen nicht zu Ende gedacht. Wäre der künftigen Koalition wirklich am Klimaschutz in Verbindung mit Wohlstandswahrung, Wettbewerbsfähigkeit und einer verlässlichen Energieversorgung gelegen, dann würde sie von sich aus in die Diskussion um die Atomkraft einsteigen.

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