#Omikron-Untertyp BA.2: Symptome, Inkubationszeit & Impfung
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„Omikron-Untertyp BA.2: Symptome, Inkubationszeit & Impfung“
Die neue Omikron-Untervariante BA.2 breitet sich in einigen Ländern zügig aus und könnte noch ansteckender sein als die bisherigen Corona-Varianten. Was ist bisher über BA.2 bekannt? Ein Überblick.
In Dänemark ist der neue Omikron-Untertyp BA.2 bereits auf dem Weg zur dominierenden Coronavirus-Variante. Dort ist BA.2 nach Angaben des staatlichen Gesundheitsinstitutes SSI mittlerweile für rund die Hälfte aller Fälle verantwortlich. Aber auch in Deutschland, Österreich und Frankreich könnte er bald schon das Infektionsgeschehen dominieren.
Auch wenn viele Fragen noch offen sind, zeichnet sich ab, dass der Subtyp BA.2 eine noch ansteckendere Omikron-Untervariante sein könnte. Diese sei „fraglos schon überall vorhanden, in unterschiedlichem Ausmaß“, sagte der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb.
Ist der Omikron-Untertyp BA.2 gefährlicher?
Genaue Daten zur Übertragung, der Inkubationszeit oder dem Krankheitsverlauf von BA.2 fehlen Experten zufolge noch. Ebenso unklar ist, in welchem Umfang geimpfte und genese Menschen unter BA.2 leiden.
„Weil man in verschiedenen Ländern beobachten kann, dass der Anteil an BA.2 zunimmt, wird vermutet, dass BA.2 einen Vorteil in der Übertragbarkeit gegenüber BA.1 hat“, sagte Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie an der Frankfurter Uniklinik. Auch der Biophysiker Richard Neher von der Universität Basel legt diese Vermutung nahe. Aber noch gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege. Auf Unterschiede in bestimmten Eigenschaften wie die deutlich höhere Übertragbarkeit von BA.2 sowie die Immunantwort weisen als Preprint veröffentlichte Studiendaten japanischer Forscher hin. Die Untersuchungen, so die Autoren, legten den Schluss nahe, „dass das Risiko von BA.2 für die globale Gesundheit potenziell höher ist als das von BA.1“.
Video: dpa
Omikron-Untertyp BA.2: Krankheitsverlauf schwerer?
Doch erkrankt man an dem neuen Subtyp auch schwerer? „Sehr frühe Beobachtungen aus Dänemark legen nahe, dass zwischen BA.1 und BA.2 in der Krankheitsschwere kein großer Unterschied zu sein scheint“, erklärt Ciesek. Auch das RKI schrieb im Februar, für Geimpfte und Genesene gebe es keinen Unterschied bei der Schwere der Erkrankung, egal ob mit BA.1 oder BA.2. Allerdings fehlten auch hier noch verlässliche klinische Daten.
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Immerhin: Forscher aus Südafrika analysierten zuletzt die Daten von über 90.000 Menschen, die sich zwischen Anfang Dezember und Ende Januar mit Omikron infiziert hatten. Sie fanden keinen nennenswerten Unterschied in der Krankheitsschwere zwischen den beiden Untertypen. Das RKI betont jedoch, es lägen generell noch zu wenige Daten vor, um die Krankheitsschwere durch BA.2 abschließend zu beurteilen.
Wie weit ist der Omikron-Typ BA.2 schon in Deutschland verbreitet?
Genaue Daten zur Ausbreitung der einzelnen Typen sind spärlich, weil die Corona-Fälle in Deutschland nicht so ausführlich sequenziert werden wie etwa in Dänemark. Laut einem RKI-Corona-Wochenbericht vom 10. März ist bis Ende Februar der Anteil von BA.2 an einer Stichprobe auf 48 Prozent gestiegen. In der Woche zuvor lag der Wert noch bei 38 Prozent.
Das Robert Koch-Institut schrieb dazu: „Der weitere Verlauf der Pandemie hängt maßgeblich davon ab, wie sich das Verhalten in der Bevölkerung ändert und in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen.“
Wie ist Omikron zu BA.2 mutiert? Wo liegen Unterschiede zu BA.1?
Über den Ursprung des Untertyps sind sich die Experten unsicher. Neu ist er jedenfalls nicht. So konnte BA.2 schon kurz nach dem Auftreten von Omikron nachgewiesen werden. Es handelt sich also eher um eine „Schwesterlinie“ von BA.1 als um einen Nachfolger. Beide sind Omikron-Untervarianten, und es ist nicht etwa eine aus der anderen entstanden. Wissenschaftler vermuten, dass beide Omikron-Varianten auf gemeinsame Vorgänger zurückgehen. Auch wenn die beiden Varianten BA.1 und BA.2 im Großen und Ganzen weitgehend identisch sind, weisen sie unterschiedliche Mutationen auf. Im Vergleich zu BA.1 hat BA.2 insgesamt 27 eigene Mutationen und Auslassungen im Genom.
Der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, twitterte im Februar: „Wir müssen BA.2 sehr gut im Auge behalten. Es scheint biologische Unterschiede zu BA.1 zu geben.“
Ein wichtiger Unterschied: BA.2 fehlt eine Mutation, die bei bestimmten PCR-Tests zunächst für eine Unterscheidung von Omikron und Delta herangezogen wurde. Virologin Ciesek erklärte: „BA.2 wurde deshalb anfangs fälschlicherweise als ‚Tarnkappen-Mutation‘ beschrieben, weil diese Variante sich nicht von Delta in dieser Mutation unterscheidet“.
Omikron-Untertyp BA.2: Helfen die Impfstoffe?
Der Subtyp BA.2 befällt – ebenso wie BA.1 – auch Geimpfte und Genesene. Allerdings zeigen Daten der britischen Gesundheitsbehörde, dass der Impfschutz gegen beide Omikron-Subtypen gleich gut ist. So kommt die britische Gesundheitsbehörde UKHSA zu der Einschätzung: „Die Effektivität der Impfungen gegen symptomatische Erkrankungen ist für BA.1 und BA.2 gleich.“
Gleichzeitig schützt die Dreifachimpfung auf jeden Fall vor einem schweren Krankheitsverlauf. „In Populationen mit hoher Immunität durch Impfungen bzw. bereits durchgemachte Infektionen wurden keine Unterschiede im Schweregrad der Erkrankungen zwischen BA.1 und BA.2 festgestellt“, teilte das RKI mit.
Video: dpa Exklusiv
Untertyp BA.2: Erneute Ansteckung nach überstandener Krankheit?
Eine Preprint-Studie aus Dänemark zeigt, dass entgegen weitverbreiteter Überzeugung auch eine überstandene Corona-Erkrankung nicht vor einer erneuten Ansteckung schützt. Es gibt unterschiedliche Gründe für diese sogenannte Reinfektion, also das zweimalige Erkranken an Corona. Doch auch hier ist die Datenlage derzeit noch gering.
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