Pannen-Cloud OneDrive: Jetzt sind auch die mobilen Apps kaputt

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Microsofts Cloudspeicherdienst OneDrive wird für Privatkunden zunehmend unbenutzbar. Jetzt sind nach den jüngsten Updates offenbar auch die mobilen Apps in einem desolaten Zustand und ärgern die Nutzer mit zahlreichen Fehlfunktionen.
Heute erhielt ich eine E-Mail von Leser Gabriel, der mir sein Leid mit der OneDrive-App für iOS klagte. Er schreibt:
OneDrive hat seit der Neuauflage der iOS-App massive Probleme. Ich bin selbst davon betroffen. Die Dateien synchronisieren nicht, d.h. die meisten Ordner werden als leer angezeigt, während in Wirklichkeit sehr viele Dokumente gespeichert sind. In den Web-Absichten und auf Windows funktioniert alles einwandfrei. Beim Dateiupload zu OneDrive über die native Dateien-App des iPhone wird die Datei immer doppelt erstellt. Die eine Datei mit dem vergebenen Dateinamen und die zweite Datei mit dem Datum und sekundengenauer Uhrzeit. Nur eine der beiden Dateien lässt sich öffnen. Wenn man eine der beiden löscht, so verschwindet die zweite Datei auch.
Ich wollte mir selbst ein Bild davon machen und versuchen, die beschriebenen Fehler nachzuvollziehen, allerdings kam ich erst gar nicht so weit. Nach dem Update auf die aktuelle Version zeigt die OneDrive-App auf meinem iPad rein gar nichts mehr an.
Der Versuch, eine Datei hochzuladen, endete mit „Da hat etwas nicht geklappt“.
Blättert man durch die Bewertungen im App Store, findet man massenhaft 1-Sterne-Bewertungen mit den unterschiedlichsten Fehlfunktionen, in den meisten Fällen funktioniert der Zugriff auf gespeicherte Dateien nicht.
Auch die Android-App spielt verrückt
Die Probleme betreffen nicht nur die iOS-Version von OneDrive. Auch hier findet man viele negative Bewertungen aus der jüngeren Vergangenheit, ich selbst kann davon einige nachvollziehen. Bei dem Versuch, einen Ordner zu öffnen, erscheint fast immer die Meldung „Dieses Element kann nicht angezeigt werden“, bevor nach einigen Sekunden die Dateien zu sehen sind.
Die Inhalte der Ordner sind zudem oft nicht auf dem aktuellen Stand. Ein Ordner, den ich gestern gelöscht habe, ist in der Android-App nach wie vor sichtbar, die darin enthaltenen Dateien lassen sich aber logischerweise nicht öffnen, sie sind ja nicht mehr da.
Ganz grausam ist es im Bereich der Fotos, hier fehlen massenhaft Miniaturansichten und die zugehörigen Fotos lassen sich in der App dementsprechend nicht öffnen.
Immer wieder neue Probleme
Die Fehler in den mobilen Apps gesellen sich zu weiteren Problemen, die teilweise seit dem letzten Jahr bestehen.
Seit beinahe einem Jahr läuft bei Microsoft eine Speicher-Migration, die dazu führt, dass auf geteilte Ordner nicht mehr zugegriffen werden kann: Geteilte Ordner werden zu Links: Microsoft arbeitet an Behebung von neun Monate altem Fehler
Seit einigen Wochen verwirrt OneDrive die Nutzer zusätzlich mit Benachrichtigungen über angeblich gelöschte Dateien und „Geister-Synchronisationen“: OneDrive Störung? Alle Ordner weg und dann wieder da
In der Business-Version läuft alles glatt
Neben einem privaten Microsoft-Konto habe ich auch noch ein geschäftliches OneDrive for Business-Konto. Keines der zuvor beschriebenen Probleme tritt hier auf, auch die mobilen Apps funktionieren einwandfrei.
Das wundert mich kein bisschen, denn derartige Kapriolen könnte sich Microsoft mit seinen Geschäftskunden nicht erlauben.
Für Privatkunden scheint sich OneDrive allerdings immer mehr zu einem unberechenbaren und unzuverlässigen Dienst zu entwickeln, an dem Amateur-Entwickler nach Herzenslust herumfrickeln dürfen, ohne dass ihnen jemand auf die Finger schaut.
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant.
Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir – für Euch!
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