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#Philosoph im Krieg

Fragen, warum Israels Dienste die terroristische Infiltration und den Mord an Hunderten Israelis nicht haben kommen sehen, treffen jetzt auch Herzl Halevi. Dabei hat der Generalstabschef Israels lange gewarnt.

Wenn man Herzl Halevi in seiner Zeit als Chef des israelischen Militärgeheimdienstes gegenübersaß, dann sprach ein ruhiger, nachdenklicher Soldat. Halevi hatte in Jerusalem und an der National Defense University in Washington Philosophie und Betriebswirtschaft studiert. Für militärische Führung habe sein Philosophiestudium die größere Bedeutung, sagte er einmal. Halevi wog seine leise vorgetragenen Worte: Gleich ob es um Amerika, Iran, Israels arabische Nachbarländer oder um die „palästinensische Arena“ ging. Letztere hielt Halevi für den volatilsten Konflikt. Damit hob sich Halevis Analyse seit Jahren vom Verhalten der Regierung in Jerusalem ab, die sich unter Benjamin Netanjahu anderen Schauplätzen zuwandte und die Palästinafrage im Griff glaubte. Den Hamas-Chef in Gaza hielt man für pragmatisch.

Jochen Stahnke

Politischer Korrespondent für China, Taiwan und Nordkorea mit Sitz in Peking.

Näher rückte Halevi dem Gazastreifen 2018, als er vom Militärgeheimdienstchef zum Befehlshaber des Südkommandos befördert wurde. In seine Dienstzeit fiel eine kurze militärische Auseinandersetzung mit der Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad, während sich die Hamas zurückhielt. Aus Pragmatismus, wie man glaubte. Im Mai 2021 dann griff die Hamas Israel mit einem damals beispiellosen Raketenhagel an, den Israel durch seine Luftabwehr, gezielte Gegenschläge und Sachleistungen beendete. Zwei Monate darauf wurde Halevi zum stellvertretenden Armeechef befördert und im September des vergangenen Jahres unter dem kurzzeitigen Ministerpräsidenten (und Netanjahu-Gegner) Jair Lapid schließlich zum Oberbefehlshaber ernannt.

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