#Phishing-Woche: Vorsicht, Mails mit direkter Kundenansprache im Umlauf
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„Phishing-Woche: Vorsicht, Mails mit direkter Kundenansprache im Umlauf“

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.
Phishing-Mails seit dem 14. Februar
Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:
- DKB
- Volks- und Raiffeisenbanken
- Amazon
- Sparkasse
Auch in dieser Woche fokussieren sich Betrüger vorrangig auf Bankkunden – angefangen mit der Deutschen Kreditbank (DKB). Die Cyberkriminellen fordern Kunden der Bank in einer E-Mail dazu auf, eine Aktualisierung ihres Profils durchzuführen. Andernfalls würde man eine vorübergehende Sperrung der Zahlungsmittel riskieren. Natürlich gilt wie immer: Der beigefügte Link sollte auf keinen Fall betätigt werden. Bei Fragen empfiehlt es sich, sich direkt an den Kundendienst der DKB zu werden.
Abseits der DKB stehen weiterhin auch die Kunden von Volks- und Raiffeisenbanken unter Beschuss. Dieses Mal scheinen die Betrüger jedoch nicht wirklich bei der Sache zu sein. So finden sich Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler zuhauf in der Mail, die die Qualität der Leistungen der Volks- und Raiffeisenbanken in den Himmel lobt. Interessanterweise ist zeitgleich abermals auch eine zweite, deutlich besser umgesetzte Phishing-Mail im Umlauf. Hier gibt die fehlende direkte Kundenansprache den entscheidenden Hinweis.
Dein Amazon-Konto wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. Sollten die dazugehörigen Kontodaten nicht innerhalb von 24 Stunden aktualisiert werden, wird das Konto permanent geschlossen. So in etwa lässt sich die im Namen von Amazon verschickte Phishing-Mail zusammenfassen. Besonders perfide: Anscheinend haben die Betrüger auch den Namen des Opfers in Erfahrung bringen können und diesen in die Mail eingebaut. Solche, gezielten Angriffe finden deutlich seltener statt, sind allerdings nicht unmöglich. Im vorliegenden Fall deuten in erster Linie die überaus knappe Frist sowie eine simple Optik auf Phishing hin.
Aller guten Dinge sind drei. Bei der dritten Bank im Phishing-Bunde handelt es sich um die Sparkasse. Hier fordern Cyberkriminelle „geschätzte“ Sparkassen-Kunden dazu auf, ihre Informationen angesichts einer Aktualisierung des Online-Bankings zu bestätigen. Die E-Mail wurde professionell gestaltet und sieht einer echten Mail der Bank zum Verwechseln ähnlich aus. Daher empfiehlt es sich auch hier, Kontakt mit dem Kundendienst aufzunehmen. Allerdings darfst du dazu auf gar keinen Fall die in der Phishing-Mail hinterlegten Kontaktdaten verwenden. Die echten Kontaktdaten findest du auf der Website der Sparkasse.
Phishing 2022 – Bisherige Fälle
Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:
- Amazon
- BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
- Barclays
- DHL
- DKB
- Ionos
- ING
- PayPal
- Postbank
- Sparkasse
- Volks- und Raiffeisenbanken
Was ist Phishing eigentlich?
Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.
Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.
Weitere Betrugsmaschen:
- eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen wirst du abgezockt
- WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
So schützt du dich
Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.
Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.
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Bildquellen
- Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
- Phishing-Woche: vickygharat & tigerlily713 / Pixabay
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