In einem stärkeren Jahr hätte es The DioField Chronicle wohl nicht in meine Top 3 geschafft, aber 2022 ist nun mal etwas ganz Besonderes gewesen. Auch wenn es dem Strategie-RPG an allen Ecken und Enden an Budget und Zeit gefehlt hat, so haben die unglaublich interessanten Charaktere und die phänomenale Lokalisation es mir einfach angetan. Das kurzweilige Spielprinzip hat in der Kombination dann dafür gesorgt, dass ich The DioField Chronicle mehr als einmal durchgespielt habe. Dass bei so vielen Spielen ausgerechnet ein Nebenprojekt von Square Enix mit seinen ambivalenten Charakteren und interessanten Dialogen besticht, war wahrlich eine der größten Überraschungen des Jahres.

Es sollte kein Geheimnis sein, dass Heroin nicht gut für die Gesundheit ist! Wer hätte denn gedacht, dass das spielerische Äquivalent zu Heroin so gut für die geistige Gesundheit sein kann? Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich in dieses kleine Pixel-Paket gesteckt habe. So simpel, so elegant und so suchtinduzierend. Eine Runde ist niemals genug. Das süße Artdesign, der große Umfang und die regelmäßigen Updates haben dafür gesorgt, dass ich es monatelang gespielt habe. Dabei hat es, ganz anders als Heroin, so gut wie nichts gekostet! Zunächst auf Steam Deck – und dann kam die komplett kostenlose Android-Version, die fast perfekt optimiert war. Also wurden gleich zwei Mal sämtliche Geheimnisse enthüllt, Charaktere freigeschaltet und die Kataloge gefüllt. So müssen Videospiele sein! Ich kann es kaum erwarten, in den DLC einzusteigen.

Alles andere hätte mich auch absolut überrascht. Eines meiner absoluten Lieblingsspiele erstrahlte vor wenigen Wochen in neuem Glanz. Und dabei hat man beim Polieren kaum eine Stelle ausgelassen. Das überarbeitete Kampfsystem hat ein ohnehin großartiges Spiel noch so viel besser gemacht. Außerdem macht mich die positive Resonanz zu diesem Spiel sehr glücklich. So viele neue Spieler erleben Zacks spannende und tragische Geschichte mit einem der besten und befriedigendsten Enden der Videospielgeschichte. Einzig von der Synchronisation hätte Square Enix die Finger lassen sollen!

Das Jahr 2022 hat meine Art zu Spielen komplett (zum Besseren) verändert. Dieses Jahr markierte die Veröffentlichung des Steam Deck. Ein Handheld mit der Kraft, fast die gesamte Spielebibliothek der letzten 40 Jahre wiederzugeben. Noch nie habe ich so viele Spiele in einem Jahr durchgespielt. Ich konnte endlich die Royal-Edition von Final Fantasy XV erleben, den Horror der XIII-Trilogie am Stück durchstehen und die unzähligen Square-Enix-Spiele in diesem Herbst genießen. Ich kann die nächsten 40 Jahre kaum erwarten!