#Herzlich willkommen in der weißen Weltsicht
„Herzlich willkommen in der weißen Weltsicht“
Es ist, wenn es ums Humboldt-Forum geht, um das Gebäude und die Ausstellungen darin, enorm viel von der Herkunft die Rede: von den Herkunftskulturen, die man verstehen und respektieren lernen soll, von den Herkunftsnationen, denen die ganzen Schätze womöglich gehören – aber wenn man sich dem Schlossnachbau vom Lustgarten her nähert und dann die Replik des Schlüterhofs betritt: Dann kann man nur schwer den Verdacht verdrängen, dass eine der fremdesten und am wenigsten verstandenen Herkunftskulturen hier die des preußischen Barocks ist, jene Gesellschaft also, deren Herrscher um das Jahr 1700 herum über genügend Macht und Reichtum verfügten, diesen riesigen Kasten in die noch relativ kleine kurfürstliche Residenzstadt zu stellen, raumgreifend zwischen Spree und Kupfergraben, wo vorher nur ein Renaissanceschloss von moderater Größe stand.
Drei Seiten des Schlüterhofs sind nachgebauter Barock (die vierte ist ein betongewordener Verwaltungsakt); aber dass die Säulen, die Skulpturen und die riesigen Portale nicht bloß Schmuck, Dekor, luxuriöse Statussymbole waren, sondern dass sich im Maß und der Harmonie dieser Fassaden auch Vernunft und Vollkommenheit der absolutistischen Staatsform ausdrücken wollten, das ist ein Gedanke, den man hier nicht denken darf, schon weil das alles eine saubere Nagelneuheit ausstrahlt.
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