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#Preise laufen aus dem Ruder

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„Preise laufen aus dem Ruder“

Als die Prognosen der Banken zu Beginn des Jahres ganz frisch gewesen sind, hätten wohl nur die wenigsten geglaubt, dass diese in so kurzer Zeit grundlegend auf den Kopf gestellt werden würden. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und ihren Folgen für die Weltwirtschaft waren vor allem der Ausstieg der Notenbanken aus der ultralockeren Geldpolitik, die steigende Inflation und Nachhaltigkeit viel diskutierte Themen. Geopolitische Gefahren und Krisenherde standen zwar mit auf der Agenda der Finanzauguren, doch mit einem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat wohl kaum jemand gerechnet. Am 24. Februar vor gut einem Monat änderte sich alles.

Die Märkte und Kurse haben sich seither überaus volatil gezeigt. Die Marktteilnehmer schwanken zwischen Bangen und Hoffen. So verzeichnete etwa der Dax am 4. März mit einem Abschlag von 4,4 Prozent seinen höchsten Tagesverlust überhaupt, keine Woche später am 9. März mit einem Anstieg um 7,9 Prozent aber den fünfthöchsten Tagesgewinn seiner Geschichte. Seit Jahresbeginn bleibt für die deutschen Standardwerte unter dem Strich dennoch nur ein vergleichsweise geringes Minus von 8,3 Prozent (siehe Grafik). Von dem im Januar mit 16.285 Punkten erreichten Jahreshoch ist der Dax mit am Donnerstag zeitweise weniger als 14 .500 Punkten nun gut 11 Prozent entfernt. Im bisherigen Jahrestief von 12.439 Punkten waren es für den Index am 7. März noch rund 2000 Punkte weniger. Viele Aktienmärkte in Europa haben sich im ersten Quartal ähnlich entwickelt – abgesehen vom Ölland Norwegen.

Der Blick auf einige Rohstoffe zeigt die Spuren des Krieges deutlicher. Energierohstoffe wie Rohöl und Gas haben sich kräftig verteuert und führen mit ihren Preissteigerungen die Rangliste an. Sie gelten als Haupttreiber der Inflation, die mit einer Rate von voraussichtlich 7,3 Prozent im März in Deutschland das höchste Niveau seit 40 Jahren erreicht hat. So lauteten am Mittwoch die Schätzungen des Statistischen Bundesamtes.

In Euro gerechnet ist Nordseeöl der Sorte Brent in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent teurer geworden, Erdgas in Europa um mehr als drei Viertel. Aktuell kostet das Barrel (rund 159 Liter) Brent etwa 108 Dollar, Anfang März waren es fast 140 Dollar. Selbst ein Rohstoff-Index wie der GSCI, der allerdings sehr energielastig ist, hat seit Jahresbeginn ein Plus von rund 40 Prozent verzeichnet.

Daneben hat der Krieg in der Ukraine andere Rohstoffe und Rohwaren ebenfalls deutlich im Preis steigen lassen, wie etwa Weizen – mit noch ungewissen Folgen für die Weltbevölkerung und vor allem die armen Länder dieser Erde. Die Ukraine und Russland zählen zu den größten Weizenproduzenten der Welt. Sie sollen für etwa ein Viertel des Welthandels mit diesem Getreide stehen. Auch bei Sonnenblumenöl zeigen sich die Folgen nicht nur in leeren Regalen im Supermarkt, sondern auch im Preis. Die Hälfte der Exporte kam bisher aus der Ukraine. Am Terminmarkt wurde der Handel mit dem Kontrakt ausgesetzt. Gefragt ist auch ein Krisenmetall wie Gold, das mit aktuell rund 1940 Dollar je Feinunze (31,3 Gramm) seinem Rekordhoch von 2075 Dollar aus dem August 2020 schon näher gekommen ist.

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