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#Sensationelles Tor führt Deutschland ins Halbfinale

Sensationelles Tor führt Deutschland ins Halbfinale

Ohne Scharmützel ging es nicht. Spiele im Eishockey, bei denen die deutsche Auswahl auf das Team der Schweiz trifft, sind seit jeher von einer über Jahrzehnte gewachsenen Rivalität geprägt. In den Zweikämpfen und Checks gehen die Akteure mit einer Intensität zur Sache, die von der Überzeugung gespeist wird, dass Siege gegen den Nachbarn besonders bedeutsam sind.

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Im Viertelfinale der Weltmeisterschaften in Lettland war das nicht anders. Doch weil sich diesmal die Profis weitgehend an die Regeln hielten, entwickelte sich eine mitreißende Begegnung, die allerlei Aspekte vereinigte, die für die neue Klasse der ewigen Konkurrenten spricht: Was Deutsche und Schweizer ablieferten, war spannend, hochklassig – und untadelig. Die Referees mussten die Einsatzbereitschaft kaum sanktionieren. Bei allem Ehrgeiz, mit dem jeder Einzelne zu Werke schritt, kam das Fairplay nie zu kurz.

Und am Ende eines Schlagabtauschs über 70 Minuten, bei dem sich später keine Seite den Vorwurf machen musste, nicht alles in die Waagschale geschmissen zu haben, stand die deutsche Mannschaft beim 3:2 nach Penaltyschießen (0:1, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0) als strahlender Gewinner da. Sie erreichte damit die Runde der besten vier Nationen und warte die Chance, erstmals seit 68 Jahren wieder eine WM-Medaille zu gewinnen. Nun ist sie an diesem Samstag im Halbfinale gefordert. Das Endspiel findet dann am Sonntag statt.

Noebels wird rechtzeitig fit

„Das ist ein unglaubliches Gefühl“, jubilierte Tom Kühnhackl nach dem Erfolg. „Wir haben alles reingelegt, was im Tank war. Wir genießen, was passiert ist, und dann konzentrieren wir uns auf das, was kommt. Egal, gegen wen es geht.“ Söderholms Maßgabe, wie an diesem Nachmittag in Riga zu bestehen sei, klang leichter gesagt als getan. Aber es klappte.

Es komme darauf an, „die Emotionen zu kontrollieren“, hatte der Bundestrainer vorab gesagt, wohlwissend, dass es schwerfallen kann, in dieser helvetisch-germanischen Auseinandersetzung kühlen Kopf zu bewahren. Wer gewinnen wolle, so Söderholm, müsse „alles raushauen“, aber zugleich „cool bleiben“. Das klang moderater als Sportdirektor Christian Künast, der „eine Schlacht“ prophezeit hatte und damit im Sinne des Sports glücklicherweise nicht richtig lag.

Dass Marcel Noebels rechtzeitig fit wurde, erhöhte die Variationsmöglichkeiten im Angriff für Söderholm und zahlte sich nach einem packenden Fight aus. Der Stürmer hatte sich im Vorrundenspiel gegen Lettland am Dienstag an der Hand verletzt, sein Einsatz blieb deswegen bis kurz vor Beginn fraglich. Nachdem es ausgerechnet Noebels war, der diesen Showdown am Donnerstag mit einer technischen Meisterleistung aus deutscher Perspektive gekrönt hatte, dankte Söderholm ihm mit einer herzlichen Umarmung auf dem Weg in die Umkleide, wo eine „kleine Feier“ begann, wie Dominik Kahun sagte.

Die Deutschen hatten sich von Beginn an so teuer wie möglich verkauft. Sie machten die Passwege an den Banden zu, gaben viele Schüsse ab und betrieben einen hohen läuferischen Aufwand, um zugleich bei Bedarf immer mit mindestens drei Spielern die Zone um Mathias Niederberger zu sichern. Und der Keeper griff beherzt zu, als Enzo Corvi abzog (14.).

Entscheidung im Penaltyschießen

Nichts zu halten gab es jedoch kurz darauf, als Ramon Untersander vor ihm aufkreuzte: Der Verteidiger nutzte eine Unachtsamkeit der Deutschen, die seines Vorstoßes nicht schnell genug gewahr wurden, und erzielte aus kurzer Distanz die Schweizer Führung (16.). Söderholm war danach zu sehen, wie er gestikulierend und lautstark seine Belegschaft ermunterte.

Mit ihrem Einsatz konnte der Finne nicht unzufrieden sein, eher mit dem Umstand, dass sich seine Spieler wiederholt nach außen abdrängen ließen, anstatt den direkten Abschluss zu suchen. Die sogenannte „Energy-Linie“ der Eidgenossen baute den Vorsprung aus: Noah Rod und Christoph Bertschy schalteten gedankenschnell nach der Puckeroberung auf gradlinige Attacke um, die Frabrice Herzog mit dem zweiten Treffer vollendete (34.).

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Das deutsche Durchhaltevermögen wurde bestärkt, als Kühnhackl kurz vor Ende des zweiten Drittels zum 1:2 traf (38.). Den Endspurt zogen er und seine Mitspieler danach mit Verve an, und sie fanden die Lücke, die es gebraucht hätte, um die Overtime zu erzwingen: Leon Gawanke erzielte 44 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich (60.). Im Modus „Drei gegen Drei“, für den noch einmal die verbliebenen Kraftreserven mobilisiert werden mussten, begann die zehnminütige Verlängerung, die beide mit offenem Visier und in völliger Ausgeglichenheit bestritten.

So musste im Penaltyschießen eine Entscheidung her. Dabei gaben Können und Glück den knappen Ausschlag zugunsten der Deutschen, für die Noebels im fünften Versuch mit einem Einhand-Versuch einen Schlusspunkt setzte, der in die deutsche Eishockey-Geschichte eingehen wird. „Ich habe den Kopf ausgeschaltet und mein Herz ist um einiges tiefer gerutscht“, beschrieb der Matchwinner hinterher den Highlight-Moment, „ich bin froh und stolz, diesen Riesenschritt mit der Mannschaft gemacht zu haben. Sie hat einen unglaublichen Charakter, zeigt Stärke und ist auf dem richtigen Weg.“ Vor allem: Er geht noch weiter.

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