#BVB wackelt und gewinnt
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„BVB wackelt und gewinnt“
Mats Hummels streckte den Körper, ballte die Fäuste, und stieß einen Schrei hervor, als habe er gerade ein wirklich großes Fußballspiel gewonnen. Offenkundig war der Abwehrspieler von Borussia Dortmund nach dem 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Köln sehr erleichtert darüber, schon wieder eines dieser Alltagsduelle gewonnen zu haben, mit denen das Team sich in den vergangenen Jahren so oft schwer tat.
Marco Rose sprach ein „großes Kompliment“ an seine Spieler aus, die es trotz vieler Ausfälle und etlicher kleiner Blessuren schafften, „in dieser schwierigen Situationen Punkte zu sammeln und im Pokal weiter zu kommen“. Zugleich räumte Dortmunds Trainer aber ein: „Bei allem, was mit Ball passiert ist, muss man sagen, dass der FC die bessere Mannschaft war.“ Nur im Abschluss fehlten Köln das Glück und die Effizienz, um aus der Flut bester Chancen mehr zu machen.
Mark Uth schoss sogar ein frühes Tor, das nicht zählte, weil ihm der Ball kurz vor seinem Abschluss an den Unterarm gesprungen war (16.). Nach einem Fehler im Spielaufbau des Dortmunder Verteidigers Marin Pongracic wagte Ondrej Duda einen Fernschuss aus 45 Metern, den der weit vor seinem Tor postierte Gregor Kobel nur mit einer riskanten Rettungstat neben das Tor bugsierte (20.). Und in der Viertelstunde nach der Pause wurde der BVB geradezu überrannt.
„Bis auf das Ergebnis zufrieden“
Verloren habe sein Team, „weil Dortmund zwei Tore gemacht hat und wir keins“, sagte Kölns Kapitän Jonas Hector. Es ist kurios, dass die Dortmunder gerade in diesem Spiel erstmals in dieser Bundesligasaison ohne Gegentor geblieben waren, was aber eher an der Kölner Abschlussschwäche lag, als an der eigenen Stabilität. Alleine Anthony Modeste kam zu fünf vielversprechenden Möglichkeiten (49., 51., 62., 68., 86.), auch Uth (55., 57.) und Sebastian Andersson (66.) hätten das Spiel in eine andere Richtung lenken können. „Bis auf das Ergebnis bin ich mit vielem zufrieden“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart, „vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, hat geklappt.“
Seit dem 1:5 gegen den VfB Stuttgart im vergangenen Dezember, in dessen Folge Trainer Lucien Favre entlassen wurde, hatte kein Gast in Dortmund mehr Chancen als der FC. Irgendwann stellte Rose auf Viererkette um und wechselte die Stürmer Stefan Tigges sowie Donyell Malen ein, um das völlig erlahmte Offensivspiel zu beleben. Danach ergaben sich zumindest einige Kontermöglichkeiten, die aber meist unsauber zu Ende gespielt wurde.
Die Dortmunder gewannen, weil sie in günstigen Momenten Tore schossen. Das 1:0 gelang ihnen nach einem langen Ball, am Ende eines sehr schlichten Spielzugs traf Thorgan Hazard per Kopf (40.). Und inmitten der des Kölner Chancengewitters nach der Pause köpfte Tigges eine Ecke von Julian Brandt zum 2:0 ins Tor (62.).
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Im Spielaufbau hatten die Dortmunder allerdings massive Probleme. Immer wieder versuchte Rose korrigierend auf das fahrigen Versuche seiner Mannschaft einzuwirken, wirklich besser wurde der BVB dadurch aber nicht. Außerdem fehlte Erling Haaland. Immer wieder ergaben sich gegen die mutigen Kölner Umschaltmomente, in denen Pässe in genau jene Räume möglich waren, in denen Haaland sich bewegt. Doch die Stürmer auf dem Platz nutzten diese Möglichkeiten nicht. Marco Reus ist kein Spieler, der sich auf Höhe der gegnerischen Verteidiger anspielen lässt, Hazard und Brandt kommen in solchen Momenten eher dem Passgeber entgegen, als den direkten Weg zum Tor zu suchen. Malen ist immer noch nicht richtig in Dortmund angekommen, und Tigges gelang zwar sein erster Bundesligatreffer, aber ein Stürmer, der ein Spitzenteam in der Bundesliga besser macht, ist er noch nicht.
Der BVB bleibt also eine Baustelle, wobei Rose und seine Spieler schon stolz darauf sein können, erstaunlich viele dieser Spiele zu gewinnen, in denen sie nicht agieren wie ein Spitzenteam. Acht von zehn Partien hat der BVB nun in der Bundesliga gewonnen und steht nur einen Punkt hinter dem FC Bayern. Diese Konstanz ist ein echter Fortschritt im Vergleich zu den vergangenen Jahren.
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