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#PwC schafft, Commerzbank streicht 10.000 Stellen

PwC schafft, Commerzbank streicht 10.000 Stellen

Unternehmen suchen nach der Corona-Krise wieder mehr Mitarbeiter, was den Arbeitsmarkt in Schwung bringt. Das bestätigt die vierteljährliche Auswertung von Berichten über größere Programme zum Aufbau oder Abbau von Personal für den Zeitraum Januar bis September durch das F.A.Z.-Archiv. Demnach überwiegen die angekündigten Neueinstellungen von insgesamt 48.000 Mitarbeitern den geplanten Stellenabbau deutlich.

Besonders viel Personal wollen in den kommenden Jahren die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften PwC und Deloitte einstellen, der Onlinehändler Amazon oder der Autohersteller Daimler und die Deutsche Bank. Aber auch die Aufbauprogramme des Möbelhändlers XXXLutz oder des Kochzutatenversands HelloFresh sind beachtlich.

Der Ikea-Konkurrent XXXLutz expandiert in Deutschland, übernimmt Möbelhäuser kleinerer Anbieter oder eröffnet eigene. Geplant sind Neubauten in Bayreuth, Gera, Hagen und Heidelberg. Auf der Firmen-Homepage steht zudem der Kontakt zu einem Mitarbeiter, bei dem sich Eigentümer passender Immobilien mit viel Fläche – auch für Parkplätze – melden können.

Das aus Österreich stammende Unternehmen hat das ehrgeizige Ziel, Ikea als Marktführer in Deutschland zu überholen und will hierzulande 2000 Mitarbeiter einstellen. Dabei sucht XXXLutz nicht nur klassisches Einzelhandelspersonal, denn die Handelsgruppe wächst auch im Onlinehandel. Aktuell entsteht dafür zum Beispiel ein Logistikzentrum in Erfurt. XXXLutz will den Onlinehandel mit seinen Angeboten selber betreiben. Der Konkurrent Ikea dagegen denkt über eine Zusammenarbeit mit dem Onlinehändler Amazon nach.

Amazon bietet einen großen Teil der offenen Stellen in Deutschland an – und wird auch künftig neues Personal suchen. Schon im März hatte das Unternehmen einen Aufbau von 5000 Stellen für dieses Jahr bekannt gegeben. Anfang September meldete Amazon zudem, im kommenden Jahr weitere 3000 Mitarbeiter einstellen zu wollen. Bis Mitte 2022 will der Onlineriese acht Standorte eröffnen, um seine immer komplexere und umfangreichere Logistik abzuwickeln. Quer durch die Republik sollen daher Verteil- und Sortierzentren entstehen: In Dummerstorf, Helmstedt, Hof/Gattendorf, Friedrichsdorf, Neu-Ulm, Weiterstadt, Wenden und Erding.

Das größte Stellenaufbauprogramm hat jedoch nicht Amazon bekannt gegeben, sondern die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Das Unternehmen will innerhalb von vier Jahren 10.000 Mitarbeiter aus nahezu allen Fachrichtungen einstellen, also nicht nur Wirtschaftsprüfer, Steuerberater oder Juristen. PwC sucht darüber hinaus Fachleute für Digitalisierung, Datenanalyse oder Cloud-Services, also Dienstleistungen für moderne IT-Plattformen. Der Prüfungs- und Beratungsriese will zum einen sein eigenes Geschäft digitalisieren und zum anderen seine Mandanten auf diesem Feld beraten. Ein Beispiel: Wegen der steigenden Zahl von Hackerangriffen auf Unternehmen nehmen die Opfer vermehrt die Hilfe von Prüfungs- und Beratungskonzernen in Anspruch. Denn diese haben Forensiker und IT-Fachleute, die bei der Abwehr von Hackern helfen oder deren Spuren im Netz verfolgen können.

Was den Abbau von Mitarbeitern betrifft, steht die Commerzbank mit 10.000 zu streichenden Stellen an der Spitze. Diese sollen bis 2023 abgebaut werden. Auch international will kein Unternehmen so viele Stellen streichen – abgesehen von dem finnischen Telekommunikationsunternehmen Nokia. Die Commerzbank war einmal Deutschlands zweitgrößtes Kreditinstitut und Mitglied im Dax. Das ist Vergangenheit. Neuerdings ist die Onlinebank N26 ihren Investoren mehr wert als der Börsenwert der Commerzbank. Der große Stellenabbau ist nicht der Grund dieses Niedergangs, sondern eher dessen verspätete Folge.

Wenig überraschend ist auch der Abbau von 7800 Stellen rund um die Welt bei dem Technologieunternehmen Siemens Energy. Das Streichprogramm folgt dem politisch angeordneten Rückzug aus der Energieerzeugung mit Kohle, der nicht nur in Deutschland betrieben wird, sondern auch in der Volksrepublik China. Immerhin: Mit 2600 Stellen wird die ehemalige Siemens-Sparte in Deutschland nicht ganz so viele Mitarbeiter verlieren wie befürchtet. Ursprünglich sollten es 3000 sein.

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