Nachrichten

#Krise allerorten

Inhaltsverzeichnis

Krise allerorten

Ob es im Oktober 2022 eine Frankfurter Buchmesse gibt, die man boykottieren kann, weil ein rechter Verlag Gelegenheit hatte, einen Standplatz zu erwerben, ist alles andere als sicher. Zwar könnte man meinen, die Aussichten auf den Fortbestand der bedeutendsten Bücherschau des internationalen Literaturbetriebs stünden nicht schlecht. Aussteller und Besucher sind nach der in digitale Weiten umgezogenen Pandemiemesse des Vorjahrs zumindest zum Teil auf das Messegelände zurückgekehrt. Und wenigstens am Samstag wären die Leser vermutlich auch in größerer Zahl erschienen, als das Frankfurter Gesundheitsamt es ihnen zuvor gestattet hatte. Auch bei den Verlagen aus Deutschland und dem Ausland, die den Sprung nach Frankfurt gewagt hatten, war vielfach zu hören, wie gut es sei, einander wiederzusehen.

Dennoch sind die Zahlen enttäuschend und werden bei potentiellen Ausstellern nicht unbedingt zu mehr Vertrauen in das Messewagnis führen. Zumal ein Jahr eine lange Zeit ist, in der viel dazwischenkommen kann. Weniger Subventionen vom Bund, eine neue Variante des Virus, vor allem aber das Verfehlen von Aussteller- und Besucherzahlen, die für jene kritische Masse sorgen, die erst weitere Teilnehmer anzieht.

Diskussion um Absagen

Hinzu kommt nun eine alte Kontroverse, der sich die Messe mitten in einer existenzbedrohenden Krise stellen muss. Stärker als in früheren Jahren sieht sie sich mit der Wirkungsmacht von Online-Influencern konfrontiert, die über mehr Follower verfügen, als sie in diesem Jahr Besucher hatte. Von vielen deutschsprachigen Verlagen war während der Messe zu hören, der Boykott sei das falsche Mittel. Es sei bedauerlich, dass durch ihn ein einziger von rund 2000 Ausstellern mehr Aufmerksamkeit erhalten habe als viele andere. Damit verband sich aber auch sehr viel Verständnis für die Autoren, die ihre Teilnahme abgesagt hatten. Und der Wunsch, die Buchmesse hätte früher ein deutlicheres Zeichen der Solidarität gesetzt. Das Beharren auf der Meinungsfreiheit war vielen zu wenig, auch wenn sie sich der Sicht anschlossen, ein Ausschluss von Verlagen sei zu vermeiden.

Nun muss die Buchmesse reden. Mit Vertretern Frankfurts, das der Bücherschau über die von der Stadt mitgetragene Messe Frankfurt in zwei Pandemiejahren viel Spielraum eingeräumt hat, aber nun Rechenschaft verlangt. Mit dem Land und dem oder der Kulturbeauftragten der neuen Bundesregierung, deren Förderung nötig bleibt. Viel zu tun.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!