#Adler Group: Grundstücks-Monopoly am Immobilienmarkt
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„Adler Group: Grundstücks-Monopoly am Immobilienmarkt“
Mitten in Düsseldorf klafft ein Loch. Wo eigentlich rund 900 Miet- und Eigentumswohnungen, Läden und Kindertagesstätten in den Himmel wachsen sollten, ist Brachland. Das lebendige Quartier namens Grand Central existiert seit Jahren nur auf bunten Plänen. Ein ähnliches Bild in Hamburg. Auf dem Holsten-Areal im beliebten Stadtteil Altona wird schon länger kein Bier mehr gebraut. Trotzdem stehen dort noch immer alte Industriehallen, in manche haben Abrissbagger Löcher geschlagen. Die 1200 Wohnungen, davon 365 sozial geförderte, die Hamburg so dringend braucht, sind bisher nur Versprechen.
In Offenbach, direkt an der Grenze zu Frankfurt, warten die Anwohner auf das „zukunftsweisende urbane Quartier“, das ihnen in Aussicht gestellt wurde. Stattdessen begrüßen seit Jahren zwei zwanzigstöckige Betongerippe die Ankommenden – als traurige Visitenkarte der Stadt direkt an der Autobahn. Und Stuttgart bangt, dass die prestigeträchtigen Baudenkmäler auf dem Eiermann Campus weiter verfallen. Auf dem 20 Hektar großen ehemaligen IBM-Standort könnten 5000 Menschen wohnen und arbeiten. Doch auch dieses Projekt kommt nicht voran. Die Liste lässt sich um weitere prominente Standorte in großen und kleineren Städten erweitern. Überall das gleiche Bild: Es gibt vollmundige Zusagen und große Pläne, doch es tut sich wenig bis nichts.
Wer kommt zu Schaden, wer gewinnt?
Ob die Wohnungen, Büros und Kitas entstehen, ist ungewisser denn je. Denn die Grundstücke gehören der Adler Group, dem nach eigener Einschätzung viertgrößten börsennotierten Wohnungskonzern in Europa. Doch um den rasanten Aufsteiger ist es nicht gut bestellt, seit der Vorwurf unsauberer Geschäfte in der Welt ist, den auch die Wirtschaftsprüfer der KPMG nicht entkräftet haben. Täglich mehren sich die Hiobsbotschaften. Geschäftspartner und Kapitalgeber gehen auf Distanz. Am Kapitalmarkt wie in der Immobilienbranche wartet man auf den großen Knall. Die Frage ist, wer dabei mit zu Schaden kommt und wer profitieren könnte.
Im Fokus steht vor allem der Projektentwickler Consus, den Adler-Chef Stefan Kirsten in dieser Woche als „Sorgenkind“ des Konzerns bezeichnete, weil er massive Liquiditätsprobleme hat. Dass die klamme Gesellschaft die prominenten Brachen überhaupt noch entwickeln wird, bezweifelt man in den betroffenen Städten – und fühlt sich von Adler betrogen. „Solche Unternehmen feiern keine Richtfeste, sondern Gewinne am Kapitalmarkt“, urteilt etwa Harald Schwenk, wohnungsbaupolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion in Düsseldorf. Er sagt, Adler gehe es im Grunde nicht ums Bauen: „Das sind eigentlich Banker, die Kapitalgebern Geschichten verkaufen.“ Düsseldorf ist besonders betroffen, dort gibt es abgesehen vom 3,8 Hektar großen Grand-Central-Areal noch vier weitere Projekte. „Fast 5000 Wohnungen stehen im Feuer“, sagt Schwenk.
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