#Regisseur Rodriguez im Interview über seinen Thriller „Hypnotic“
Robert Rodriguez’ guter Laune können nicht einmal Interviewmarathons etwas anhaben. Auf der Dachterrasse eines Luxushotels in Cannes, wo sein Actionthriller „Hypnotic“ (vom 10. August an im Kino) im Frühsommer beim Filmfestival Premiere feierte, raunt der PR-Betreuer noch warnend, dass Mr. Rodriguez bereits seit vier Stunden nonstop Interviews gebe. Der winkt nur lächelnd ab, als man sich danach erkundigt: „Gehört zum Geschäft, das ist noch gar nichts.“ Aus dem weißen Côte- d’Azur-Ambiente sticht der 55 Jahre alte gebürtige Texaner heraus wie eine stylishe Fledermaus im Taubenschlag: Statt des für ihn typischen schwarzen Cowboyhuts überschattet heute eine dunkle Kappe seine Augen. Wenn er gestisch etwas Gesagtes unterstreicht, funkelt ein schwerer Silberring an der linken Hand. Zur schwarzen Jeans trägt er ein schwarzes T-Shirt, auf dem ein dunkler mexikanischer Totenkopf prangt.
Herr Rodriguez, wann kam Ihnen die Idee zum Thriller „Hypnotic“?
Das ist mehr als 20 Jahre her und hängt mit der Wiederveröffentlichung von Hitchcocks „Vertigo“ zusammen. Ich habe Hitchcock-Filme immer geliebt und davon geträumt, auch mal so etwas zu machen. Und als ich die restaurierte Version von „Vertigo“ sah, dachte ich bei mir: Was wäre ein Titel, auf den er gekommen wäre, hätte er weiterhin Filme gemacht? Und dann kam mir „Hypnotic“ in den Sinn, ein beunruhigendes Wort, ich wusste, es geht um einen Typ, den man nicht fassen kann. Einen Typ, mit dem man redet, und ihm plötzlich seine Kontodaten und seine Autoschlüssel anvertraut, und der damit abhaut und die Bank leer räumt. Und am Ende erinnert man sich nicht einmal mehr daran, den Mann getroffen zu haben, und fragt sich: Wie ist das passiert? Ich hatte als Erstes also meinen Bösewicht, und dann muss da natürlich ein Cop sein, der ihn jagt.
Beides typische Hitchcock-Ideen: der Ein-Wort-Titel und der Mann auf der Flucht.
Mir fielen dazu auch sofort ein paar Szenen ein, die ich aufschrieb. Doch dann musste ich erst mal die Filme beenden, an denen ich damals arbeitete. Und dann kam „Alita: Battle Angel“.
Die Verfilmung des Cyberpunk-Comic-Klassikers von Yukito Kishiro mit Christoph Waltz und Rosa Salazar, die Sie zusammen mit James Cameron erarbeitet haben.
Ja, und danach habe ich „We Can Be Heroes“ für Netflix gedreht, und irgendwie sind 20 Jahre sehr schnell vorbei.
Die Dreharbeiten begannen dann endlich im Jahr 2021, eigentlich mitten in der Pandemie. Hat das irgendwelche Schwierigkeiten gegeben?
Oh ja, wir hatten schon alles vorbereitet und die Drehorte gefunden, dann gab es einen Lockdown, und wir mussten auf eine andere Stadt ausweichen. Das passierte dann gleich noch einmal. Der Dreh war also noch nicht mal losgegangen, und schon war Geld weg. Jedes Mal, wenn wir neu ansetzen mussten, reduzierten sich die Drehtage, die wir überhaupt noch finanzieren konnten. Irgendwann waren wir von ursprünglich 55 bei nur noch 34 Tagen gelandet, das musste alles unfassbar schnell gehen. Aber ich hatte zum Glück Ben Affleck, der wie ich noch das Filmemachen aus den Neunzigerjahren kennt. Ich sagte zu ihm: Das wird jetzt wie in den guten alten Tagen, als wir noch Independentfilme gedreht haben, wir müssen das schnell fertig drehen.
Ihm machte das nichts aus?
Er war sofort Feuer und Flamme dafür. Er sagte: Ich stehe heutzutage sonst ewig nur rum am Set, denn niemand filmt mehr so. Ben war sofort dabei.
Wie haben Sie Ben Affleck überhaupt für das Filmprojekt bekommen?
Ich habe ihm einfach das Drehbuch geschickt, und es gefiel ihm. Er war ein Hitchcock-Model für mich. Der hatte ja Cary Grant oder James Stewart, und diese Art von Star wollte ich auch. Zugleich erforderte die Rolle auch einen Familienmenschen, diesen Part musste man ihm ebenso abnehmen. Und Ben vereint all diese Qualitäten, er ist ein herausragender Hauptdarsteller, mit dem sich jeder identifizieren kann. Und er ist obendrein immer noch gut darin, Szenen sehr schnell fertig zu drehen.
Sie haben mit Kurzfilmen angefangen und sind über einen Wettbewerb in das Filmstudium der Universität von Texas gekommen, obwohl man Sie dort zunächst nicht zulassen wollte. Stimmt das?
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