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#Wo längst strenge 3G-Regeln gelten

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Wo längst strenge 3G-Regeln gelten

„Sie wissen, wonach ich Sie jetzt fragen werde“, sagt die Kellnerin im Pariser Lokal „Le Chaumontois“ und lächelt erwartungsvoll. Dann zückt sie ihr elektronisches Lesegerät und ist bereit zum Scannen. In Frankreich ist dieses Begrüßungsritual seit Anfang dieser Woche neue Normalität. Ohne Gesundheitspass ist der Zutritt zu Cafés und Restaurants des Landes untersagt – selbst in Innenhöfen und auf Außenterrassen.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Michaela Seiser

Wirtschaftskorrespondentin für Österreich und Ungarn mit Sitz in Wien.

Von nun an darf vor Ort nur noch trinken und essen, wer vollständig gegen das Corona­virus geimpft ist, die Genesung von einer COVID-Erkrankung vorweisen kann oder innerhalb der vergangenen 72 Stunden negativ auf das Virus getestet wurde. Einzig Schul- und Betriebskantinen sind als gastronomische Einrichtungen von der Regelung ausgenommen. Auch im Fernverkehr ist das Vorweisen des Gesundheitspasses seit Montag Pflicht.

Vieles von dem, was Bund und Länder in Deutschland vorhaben, ist in Frankreich somit längst umgesetzt. Der Druck auf Ungeimpfte hat im öffentlichen Raum merklich zugenommen. Schon seit Mitte Juli gilt die 3G-Regel für alle ­Freizeit- und Kultureinrichtungen wie Museen, Sportstätten und Theater. Im Hotel darf man auch ohne Nachweis übernachten – nicht aber speisen, Sport treiben oder anderweitige öffentliche Aufenthaltsräume aufsuchen. Noch sind Corona-Tests im Inland für Franzosen kostenfrei, aber damit soll im Herbst Schluss sein.

Auch bleibt Mitarbeitern in Kliniken, Pflege- und Seniorenheimen sowie Feuerwehrleuten und Rettungssanitätern nur noch bis zum Herbst Zeit, um sich impfen zu lassen. Tun sie es nicht, droht ihnen eine Suspendierung vom Dienst. Zudem wird die 3G-Regel von Ende September an für Kinder ab zwölf Jahren ebenfalls verpflichtend. Zuletzt haben sich wieder deutlich mehr Franzosen impfen lassen, wenngleich die Quote an vollständig Immunisierten mit rund 51 Prozent nach wie vor niedriger liegt als in den Nachbarstaaten.

„Das ist schlecht fürs Geschäft“

Obwohl in den vergangenen Wochen Hunderttausende gegen die Maßnahmen demonstrierten: Eine Mehrheit der Franzosen steht Umfragen zufolge sowohl hinter dem Gesundheitspass als auch der Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Doch Schwierigkeiten im Alltag sind nicht zu leugnen. Große Einkaufshäuser suchen händeringend nach Sicherheitspersonal. Gastronomen fürchten, dass der Gesundheitspass Kunden verjagt.

„Das ist schlecht fürs Geschäft“, sagt der Besitzer eines Asia-Bistros in der Avenue Jean Jaurès in Paris. Das Mittagsgeschäft sei eh schon hektisch, jetzt auch noch jeden Kunden zu scannen binde Personal und koste wertvolle Zeit. Technisch lief zu Beginn der Woche auch nicht alles glatt. Zudem kehrten einige Kunden wieder um, wenn er sie um das Vorzeigen ihres Passes bitte, erzählt der Mann.

Gastronomen, die ihre Gäste nicht nach dem Gesundheitspass fragen, drohen in Frankreich saftige Strafen. Auch deshalb wird genau geprüft. Für deutsche Gäste empfiehlt sich die Mitnahme des digitalen Impfzertifikats oder die Installation der „CovPass“-App; mit gelbem Impfpass kommt man dagegen nicht weit. Selbiges gilt für das Reisen. Im Nahverkehr und in Regionalzügen gilt die 3G-Regel bislang nicht, wohl aber auf Langstrecken mit Flugzeug, Bus und Bahn.

Auch hier gestaltet sich die Kontrolle des Gesundheitspasses als zeitintensiv – und nicht immer konfliktfrei. Frankreichs Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari hatte für diese Woche „massive Checks“ bei einem Viertel der Fernzüge angekündigt, in denen täglich 400.000 Reisende verkehrten. Entsprechend lang waren die Schlangen diese Woche an Knotenpunkten wie dem Pariser Ostbahnhof.

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