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#Ruhe finden und Orte des Schweigens schaffen



Das Christliches Wort heute von Franz Pfeifer, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Syrgenstein.

Liebe Leserinnen und Leser,

wer an Gott glaubt, sucht nach Gotteserfahrungen, um sich seines Glaubens sicherer zu werden. Aber wir können keine Erfahrungen mit Gott von ihm erzwingen. Dennoch berichten die Bibel und Heilige von Erlebnissen mit Gott. Eine besondere Gotteserfahrung durfte der Prophet Elija machen. Er lebte im 9. Jahrhundert vor Christus und verteidigte im Nordreich Israel als Prophet den Glauben an den einen Gott Jahwe gegen den Baalskult. Dabei erfuhr er das Eingreifen Gottes mit dem Element Feuer. Als er in die Wüste fliehen musste, um sein Leben zu retten, sandte ihm Gott einen Engel, der Elija mit Brot und Wasser stärkte.

Franz Pfeifer, Pfarrer Syrgenstein

Foto: PG

Er machte sich auf den Weg durch die Wüste und kam nach 40 Tagen am Gottesberg Horeb, der auch Sinai genannt wird, an. Als er in einer Höhle übernachten wollte, forderte ihn Gott auf: „Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn.“ Einige Jahrhunderte vorher hatte schon Mose dort eine Gottesbegegnung. Doch diesmal sollte sich Gott nicht in den Naturgewalten wie Sturm, Feuer und Erdbeben erfahrbar machen, sondern es kam ein sanftes, leises Säuseln. Daraufhin verhüllte Elija sein Gesicht in seinem Mantel und trat aus der Höhle vor Gott. Nun teilte sich ihm Gott mit. Das Gotteserlebnis des Elija in der Wüste der Halbinsel Sinai zeigt, dass Gott in der Einsamkeit, in der Stille und im Schweigen erfahrbar sein kann. 

Deshalb zogen sich auch Jesus und Christen der ersten Jahrhunderte in die Wüste zurück. Ein Kartäuser schreibt dazu, dass die Wüstenväter die äußere Sinnes-Armut suchten, um die inneren Sinne zu schärfen und auf das Reden Gottes eingestimmt zu sein. Später gründeten Ordensleute in einsamen Gegenden Klöster und gaben sich Regeln mit Schweigen und Stille. Sie wussten, dass die innere Leere und die Stille Voraussetzungen waren, um Gott hören zu können. 

Unsere Welt ist voller Sinneseindrücke mit ständig neuen Bilder, viel Lärm, Geschäftigkeit und ständigen Ablenkungen. Um für die leisen Worte Gottes und damit für Gotteserfahrungen offen und empfänglich zu sein, müssen wir uns „mitten im Gelärm das innere Schweigen bewahren“ (Dag Hammerskjöld). Auch wir müssen uns Zeiten und Orte der Stille und des Schweigens schaffen, damit wir für die leise, unaufdringliche Stimme Gottes sensibel sind und so Erfahrungen mit Gott, ähnlich wie Elija, machen können. Die Urlaubszeit bietet dazu eine gute Gelegenheit. (AZ)

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