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#SAP läutet die Nach-Plattner-Ära ein

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Die Aktionäre von Deutschlands wertvollstem börsennotierten Unternehmen hatten schon mehr Grund zur Klage. Wenn sie die Anteilseigner von SAP am Donnerstag nach drei Jahren wieder zu einer realen Hauptversammlung in der Mannheimer „SAP-Arena“ treffen, dürfte das Positive überwiegen. Der Aktienkurs hat seit Mitte 2022 schließlich um mehr als die Hälfte zugelegt. Der Umbau, den Vorstandssprecher Christian Klein Ende 2020 angestoßen hat, zeigt Früchte. Das Wachstum der Cloudgeschäfte liegt stabil bei 25 Prozent, der Auftragsbestand ist gewaltig. Ingo Speich von der Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka lobt denn auch den „klaren Fokus auf Kernthemen und den Neuaufbau.“

Die Hausaufgaben hat SAP also gemacht, jetzt wäre wieder Zeit für Visionen. Schließlich drängt die „Künstliche Intelligenz“ mit Macht in die Geschäftsmodelle und niemand kann heute mit Sicherheit sagen, wann und wo und wie auch SAP davon geschüttelt werden wird. Zugleich stoßen „Hyperscaler“ wie Google, Microsoft und selbst Amazon mit ihren schier unerschöpflichen Mitteln auf das Terrain von SAP vor. Und in der Cloud können selbst kleine Unternehmen schnell groß und gefährlich werden, selbst für einen Riesen wie SAP.

Für Visionen aber war bisher der Mitgründer und langjährige Aufsichtsratschef Hasso Plattner zuständig. Doch seine Ära endet. Im Februar hatte der 79 Jahre alte Übervater nach langem Ringen doch noch einen potenziellen Nachfolger benannt: den ehemaligen Deloitte-Chef Punit Renjen. Auf der Hauptversammlung soll der 61 Jahre alte Amerikaner in das Kontrollgremium gewählt werden, ein Jahr später den Vorsitz übernehmen. Renjen wäre der erste externe Aufsichtsratschef seit 26 Jahren. Seine Wahl komme einer Revolution gleich, sagt Speich. Und ergänzt. „Möglicherweise ist es aber genau das, was SAP benötigt.“

„Ein echter Gewinn für die SAP“

Die Nutzervereinigung DSAG, fordert von Renjen „verlässliche Roadmaps und langfristige Planungssicherheit“. Es werde interessant sein zu sehen, wie Renjen als ehemalige Deloitte-Chef seine umfassende Beratungskompetenz in den SAP-Aufsichtsrat einbringen, schreibt DSAG-Chef- Jens Hungershausen. Wegen der Vita von Plattner sei der Aufsichtsrat bislang sehr technologisch geprägt gewesen. Sonst schwingt durchaus Skepsis mit: Der DSAG sei Renjen bislang nicht bekannt gewesen, heißt es. Man sei „gespannt, welche strategischen Veränderungen damit einhergehen werden.“

SAP Aktie


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In einem Brief an die Aktionäre bezeichnet Plattner Renjen als exzellenten Kandidaten, „um den Vorsitz in einer Zeit zu übernehmen, in der die SAP den grundlegendsten strategischen Wandel in ihrer 50­jährigen Geschichte durchläuft.“ Renjen besitzt wertvolle Erfahrungen über die Bedürfnisse von Unternehmen im schnelllebigen Geschäftsumfeld „und wäre somit ein echter Gewinn für die SAP.“ Er selbst wolle die Zeit nach der Wahl für die Einarbeitung nutzen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. „Ich habe ihn gebeten, mich mit Fragen zu löchern, und werde alles dafür tun, um eine ordnungsgemäße Übergabe zu ermöglichen.“

Die Kandidaten-Suche sei sehr breit und international angelegt gewesen, sowohl intern als auch extern. Renjen habe mit allen Mitglieder des Aufsichtsrates gesprochen. Das so entstandene umfassende Bild habe schließlich zu der Entscheidung geführt. Klein hat jedenfalls den Boden bereitet und den Konzern trotz großer Skepsis am Kapitalmarkt als „Cloud-Company“ aufgestellt. Die dafür nötigen höheren Investitionen dürften in der Jahresmitte abgeschlossen sein, dann sollte SAP auch noch das verbliebene Manko gegenüber vielen Wettbewerbern ausräumen: die schwache Profitabilität. „Eine alte SAP-Krankheit“ wie Speich schreibt. Der Vorstand hat bereits Besserung gelobt. Noch im Mai will er die Mittelfristziele aktualisieren.

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