#SC Freiburg kein Testspiel für DFB-Pokalfinale
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Der Pfingstsamstag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) wird ein Tag der Abschiede in der Arena im Frankfurter Stadtwald. Das letzte Spiel der Bundesligasaison gegen den SC Freiburg wird auch das letzte von Trainer Oliver Glasner und einer ganzen Reihe von Spielern sein.
In den meisten Fällen ist der Wechsel noch nicht vollzogen, aber es gibt so starke Argumente bei Randal Kolo Muani (kann woanders ein Vielfaches verdienen), Jesper Lindström (RB Leipzig ist lebhaft interessiert), Djibril Sow (für ihn kann vor Auslaufen des Vertrages zum letzten Mal eine zweistellige Millionen-Ablöse generiert werden), dass der Eintracht-Fan nicht davon ausgehen kann, diese Spieler nach der Sommerpause noch einmal im Trikot der Eintracht zu erleben. Nach Daichi Kamada gab der Frankfurter Fußballklub am Donnerstag den zweiten Abgang offiziell bekannt. Wie schon länger vermutet, wird Almamy Tourés Vertrag nicht verlängert.
Trainer Glasner band dem 26 Jahre alten Franzosen anlässlich der Trennung einen schönen Blumenstrauß aus Worten: „Almamy wird mir immer als der Spieler im Gedächtnis bleiben, der 120 Minuten im Europa-League-Finale in Sevilla durchgehalten hat, als Einziger der Dreierabwehrkette, obwohl er vorher kaum spielte und von Krämpfen geplagt war. Er ist ein Junge, der Grenzen überwinden kann.“
Von wegen einspielen für Berlin
Der Eintracht-Trainer lobte Tourés Physis und Schnelligkeit, und er beklagte dessen Verletzungsanfälligkeit. „Sonst hätte er mehr als 80 Mal für die Eintracht gespielt. Leider ist es uns nicht gelungen, ihn so stabil zu halten.“ Überdies sei Touré ein sehr angenehmer Mensch, mit dem jeder Trainer gerne zusammenarbeite.
Vor einer Woche sagte Glasner, er habe so ein Bauchgefühl, dass Touré auch in Berlin im Endspiel um den DFB-Pokal gegen RB Leipzig zum Einsatz komme. Die Chancen dafür sind immer noch da. Gegen Mainz und zuletzt gegen Schalke imponierte es Glasner, wie der Franzose bei hohen Bällen aufräumte. Dass ihm der Fehler vor dem Schalker Ausgleich zum 2:2 unterlief, passiere eben, gestand ihm der Trainer zu.
Leipzig allerdings agiert weniger nach dem Motto „hoch und weit“, sondern eher mit überfallartigen Kontern und Flachpasskombinationen. Glasner kündigte an, die Mannschaft gegen Leipzig aufzubieten, die am besten zum Gegner passe. Das wäre eher ein Argument für Makoto Hasebe, der zuletzt wegen Touré pausierte. „Es heißt nicht, dass die Startelf gegen Freiburg auch gegen Leipzig beginnt“, stellte Glasner klar. Von wegen einspielen für Berlin.
Ansonsten mochte der Eintracht-Trainer nicht viele Worte über das Pokalendspiel verlieren, das störe nur die Konzentration auf die letzte Bundesliga-Aufgabe gegen den SC Freiburg und die sei zu wichtig, um irgendeine Ablenkung zu gestatten. „Wir wollen unsere kleine Chance nutzen, noch auf Platz sieben oder sechs zu klettern“, so Glasner. Positionen, die für die Europa League oder Conference League reichen würden. „Wir nehmen Freiburg nicht als Testspiel für Berlin. Wir würden es uns nie verzeihen, dass wir nicht unsere Hausaufgaben gemacht haben, wenn Wolfsburg verliert. Es ist schwer genug, in der Bestbesetzung gegen Freiburg zu gewinnen.“
Sebastian Rodes Einsatz fraglich
Bestbesetzung, das hieße, mit Sebastian Rode. Doch der Einsatz des Mannschaftskapitäns gegen die Breisgauer ist fraglich. Nach einem Schlag auf den Knöchel in der Auseinandersetzung mit Schalke konnte Rode bis Donnerstag nicht mit der Mannschaft trainieren. „Es könnte sein, dass Sebastian am Freitag wieder trainieren kann, wäre es aber klug für ihn, auch zu spielen?“ Glasner beantwortete die selbst gestellte Frage auch selbst: „Ich werde mit ihm sprechen, wir werden sehen.“ Auf jeden Fall rechnet der Österreicher mit seinem Kapitän wieder am kommenden Dienstag, wenn die Trainingswoche für das Pokalendspiel beginnt.
Am Samstag bieten sich zwei Möglichkeiten an, eine Abwesenheit Rodes zu kompensieren: Daichi Kamada rückt ins defensive Mittelfeld, und Jesper Lindström beginnt im offensiven Mittelfeld, oder Kamada bleibt vorne, und Junior Ebimbe ersetzt Rode. Die zweite Alternative würde mehr Robustheit und Dynamik ins Spiel der Eintracht bringen, die erste, mit Lindström, mehr Unberechenbarkeit im Angriff.
„Noch keine Zeit für Wehmut“
Glasner machte am Donnerstag Hoffnung, dass die Frankfurter Fans in dieser Saison noch den alten Lindström erleben können. „Er wirkte im Training wieder viel agiler und selbstbewusster“, erzählte der Trainer und fügte hinzu: „Seine Schmerzen sind weniger geworden, man hatte vorher gemerkt, dass er im Kopf nicht so frei war und sich nicht frei bewegte.“ Ob Lindström von Beginn an spielt? „Er wird Einsatzminuten erhalten, wie viele, steht noch nicht fest.“ Auch die lange verletzten Philipp Max und Kristijan Jakic seien so weit, um ein paar Minuten auf dem Platz zu stehen.
Glasner versuchte während des Medientermins am Donnerstag, das letzte Bundesligaspiel der Saison wie ein ganz normales wirken zu lassen. Dass es für ihn der letzte Bundesliga-Auftritt für die Eintracht in Frankfurt wird, hätte er freiwillig nie erwähnt. Aber auf Nachfrage antwortete er: „Es ist noch keine Zeit für Wehmut, aber vielleicht kommt im Stadion die Wehmut, wenn das Eintracht-Lied erklingt, weil ich mich wahnsinnig wohlgefühlt habe mit der Mannschaft, dem Klub und der Stadt. Aber ich hoffe, die große Wehmut kommt erst am 4. Juni auf dem Römer.“
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