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#Schlechte Erinnerungen an den Januar

Schlechte Erinnerungen an den Januar

Die neuen Einschränkungen wecken schlimme Erinnerungen. Auch die letzte Corona-Welle hatte im Großraum Lissabon begonnen. Mit dem „sanitären Zaun“ um Lissabon, wie die Beschränkungen in Portugal auch genannt werden, will die Regierung verhindern, dass die Hauptstadtregion wieder den Rest des Landes infiziert. Die Entscheidung sei schwer gefallen, aber die „besorgniserregende“ Entwicklung habe sie nötig gemacht, „um zu vermeiden, dass sich die Situation in Lissabon auf das ganze Land ausbreitet“, sagte eine Regierungssprecherin in Lissabon.

Der portugiesische Ministerpräsident António Costa ist ebenfalls besorgt: „Niemand kann garantieren, dass wir nicht zum Lockdown zurück müssen“, warnt der Regierungschef. Von Freitagnachmittag bis Montagmorgen dürfen die 2,9 Millionen Einwohner die Hauptstadtregion, in der knapp ein Drittel aller Portugiesen leben, nur noch aus triftigen Gründen betreten oder verlassen. Zu dem Gebiet gehören auch weiter entfernte Orte wie Cascais, Setúbal und Sintra. Innerhalb der Metropolregion können sich die Einwohner frei bewegen; internationale Reisen sind von den neuen Einschränkungen nicht betroffen.

Am Mittwoch war in Portugal mit 1350 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden die höchste Fallzahl seit Ende Februar verzeichnet worden. Am Donnerstag waren es im Großraum Lissabon mit 928 Ansteckungen – drei Viertel aller Fälle im ganzen Land.

Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die schon seit mehreren Wochen auch im Tejo-Tal zu beobachten ist. Dabei spielt nach Einschätzung des nationalen Gesundheitsinstituts INSA die besonders ansteckende Delta-Variante eine immer wichtigere Rolle. Die jüngsten Daten deuteten darauf hin, dass sie schon mehr als die Hälfte der neuen Fälle in der Region ausmacht, was zu einem beschleunigten Anstieg beitragen werde, sagte der Epidemiologe Manuel Carmo Gomes der Zeitung „Público“: „Die Delta-Variante löst die britische Variante ab.“ Zu Jahresbeginn hatte sich die britische Mutante in Portugal ihren Zug durch Europa begonnen.


Die Delta-Infektionen konzentrieren sich besonders auf die Bevölkerung, die jünger als 40 Jahre ist und noch keine Impfung erhalten hat. Sie sind mobiler und unterhalten mehr soziale Kontakte. „Es sind die jungen Leute, die es leid sind, zu Hause zu sein, die ausgehen, die Partys feiern“, sagt Manuel Carmo Gomes. Der die Gefahren der Mutante mit einem „Präriefeuer“ vergleicht und pessimistisch wirkt: Es fängt langsam an; jeden Tag wächst es ein wenig, irgendwann gibt es eine Explosion.“

Im Frühjahr wies Portugal noch die niedrigsten Infektionszahlen in der EU auf. Das hat sich geändert. Laut der europäischen Infektionsschutzbehörde ECDC registrierte das Land in den vergangenen 14 Tagen 81 Fälle je 100.000 Einwohner, was über dem europäischen Durchschnitt liegt. Im Großraum Lissabon liegt die Inzidenz jedoch mittlerweile bei 240, im ganzen Land bei 90,5, während der der R-Wert 1,13 beträgt.

Das ist kein Vergleich zur Lage im Januar, als täglich mehr als 14.000 Neuinfektionen registriert worden waren. Danach zog die Regierung die Notbremse und verhängte einen strengen Lockdown, den auch deutsche Fachleute als vorbildlich lobten. Die Beschränkungen zeigten Wirkung, seit Anfang Mai ist der Ausnahmezustand aufgehoben. Zeitweise stand Portugal als einziges Urlaubsland sogar auf der britischen „Grünen Liste“. Das hat die Regierung in London inzwischen wieder geändert. Rückkehrer in Britannien müssen wieder in Quarantäne, während Portugal die Einreisevorschriften gelockert hat: Statt eines PCR-Tests genügt jetzt auch ein Antigentest. Nach dem Ausbleiben der Briten hofft man in Portugal umso mehr auf deutsche Touristen, die zuletzt immer häufiger Ziele in dem Land gebucht haben, dessen Wirtschaftsleistung zu 12 Prozent vom Tourismus abhängig ist.

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