#Schule macht Probelauf mit Covid-19-Selbsttests für Schüler
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„Schule macht Probelauf mit Covid-19-Selbsttests für Schüler“
Weil er die Statistik kennt, hat Gerhard Köhler auch mit positiven Ergebnissen gerechnet. Aber alle 300 Schüler-Tests am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium waren negativ. Am Nachmittag danach klingt der Schulleiter zufrieden – und geht davon aus, gleich am Montag nach den Osterferien weiterzumachen. Nicht mehr als eine von 21 hessischen Pilotschulen, sondern regulär und regelmäßig.
An dem altsprachlichen Gymnasium habe am Freitag und Montag alles hervorragend geklappt mit den Antigen-Selbsttests. Von den Eltern hat Köhler auch keine einzige negative Rückmeldung zu dem Versuch bekommen. Wahrscheinlich fragen sich die meisten Mütter, Väter und Lehrer lediglich, warum sich hessische Schüler nicht längst mehrmals in der Woche an der Schule testen können.
Als Pilotschule ausgewählt
Der Schulleiter hatte schon beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, Tests zu kaufen und in den Klassen auszuprobieren. Dann kam am Freitag vor einer Woche die Nachricht, das Gagern-Gymnasium sei als Pilotschule ausgewählt worden. Köhler konnte die Tests der Firma Roche also beim Land bestellen, am Mittwoch brachte ein Bote sie vorbei. Derweil sammelte der Schulleiter Einverständniserklärungen der Eltern, das sei noch das Aufwendigste gewesen. Aber die Zustimmung, dass ein Kind getestet werden darf, gilt für das ganze Schuljahr.
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An den zwei Testtagen stellten sich die Lehrer zuerst vor die Klassen und erklärten, dass ein positives Ergebnis nicht unbedingt auf eine Infektion hinweist, sondern zunächst einen PCR-Test erfordert. Und dass nach einem negativen Test die Maske nicht weggelassen werden darf. Dann wurde der Lehrer, so beschreibt es Köhler, zum „Steward im Flugzeug“.
Er leitete die mit Abstand sitzenden Kinder Schritt für Schritt an: Maske ab, Stäbchen ins erste Nasenloch, dann ins zweite, Maske wieder auf. Wattebausch im Röhrchen auswringen. Pipettenaufsatz drauf, Flüssigkeit ansaugen. Auf den Kontrollstreifen tupfen, fertig. „Die Tests sind auch schon von Fünftklässlern gut zu handeln“, sagt der Schulleiter, „und ich vermute mal: auch von Grundschülern.“
Tests vorne beim Lehrer
Am Freitag brachten sie die Tests in den 15 bis 30 Minuten Wartezeit noch in einen Vorraum, damit die Kinder nicht während des beginnenden Unterrichts darauf starrten. Am Montag lagen sie vorne beim Lehrer. Der schaute beim Unterrichten nebenbei, ob sich überall bloß der Kontrollstreifen zeigte. Wäre auf einem Test ein zweiter Streifen erschienen, hätte er die Schulleitung informiert. Dann hätte es noch ein Gespräch mit der Gruppe dazu gegeben, was ein positives Ergebnis bedeutet – und was nicht.
Die Erfahrungen dokumentiert die Schule nun und schickt sie nach Wiesbaden. Die Landesregierung hat versprochen, nach den Osterferien allen Schulen Tests für mindestens einmal in der Woche zur Verfügung zu stellen. Köhler will eine Lösung finden, damit das an seiner Schule zweimal stattfinden kann. Sein Ziel ist, „das Dunkelfeld zu erhellen“. Er will wissen, wie viele Schüler infiziert sind. Wären es wenige, könnten vielleicht endlich auch jene in die Schule zurückkehren, die seit Monaten zu Hause ausharren. Natürlich mit regelmäßigen Selbsttests.
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