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#Schweden diskutiert über Bandenkriminalität

Schweden diskutiert über Bandenkriminalität

Berichte von Schießereien auf den Straßen sind für die Schweden nichts Neues. Die Zahlen, die nun ein Bericht dazu geliefert hat, sind es schon. Sie zeigen klar: Fast in ganz Europa sank die Zahl der tödlichen Schießereien in den vergangenen 20 Jahren entweder, oder sie stieg nur unregelmäßig an. In Schweden aber war der Anstieg deutlich.

Matthias Wyssuwa

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

So sorgte der am Mittwoch veröffentlichte Bericht des Nationalen Rats zur Kriminalitätsprävention nicht nur für Aufregung, sondern befeuerte auch die politische Debatte, die für die Wahl im kommenden Jahr entscheidend sein dürfte: Was tun gegen die Gewalt der Banden?

Drei Entwicklungen werden aufgezählt

In dem 132 Seiten langen Bericht werden 22 Länder Europas verglichen. Demnach war Schweden Anfang der 2000er Jahre noch am Ende der Liste mit den meisten tödlichen Schießereien. Mitte der 2000er begann der Anstieg und immer schneller wurde er in den vergangenen Jahren.

Nun kommen in Schweden auf eine Millionen Einwohner gut vier Opfer von Schusswaffengewalt im Jahr, 1,6 sind es im europäischen Durchschnitt. Allein im vergangenen Jahr sind 48 Menschen erschossen worden. Dem Bericht zufolge stehen etwa 80 Prozent der Schießereien im Königreich in Verbindung zur Organisierten Kriminalität.

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Was die Gründe für den Anstieg angeht, ist der Bericht zurückhaltend. Drei Entwicklungen werden aufgezählt, die dazu beigetragen haben könnten: der Drogenhandel, Konflikte zwischen den Banden und ein geringes Maß an Vertrauen in die Polizei in sozial benachteiligten Wohngebieten. Eine einzelne Ursache kann man demnach nicht benennen, auch nicht Einwanderung oder Integration.

„Schande für Schweden“

Deutlicher ist die Kritik aus der Opposition an der rot-grünen Regierung. Von einer „Schande für Schweden“, sprachen die bürgerlichen Moderaten, die rechtspopulistischen Schwedendemokraten von einer „Kapitulation“ der Regierung. Sie fordern neben einer besseren Ausstattung für die Polizei und härteren Strafen eine striktere Einwanderungspolitik.

Ministerpräsident Stefan Löfven von den Sozialdemokraten versuchte schon, das Thema mit Reformen abzuräumen, bislang mit wenig Erfolg. Auch rhetorisch beschritt er neue Wege: Im vergangenen Jahr zog er eine Verbindung zwischen hohen Einwanderungszahlen und gestiegener Kriminalität: Wenn man eine Einwanderung habe in einer Größenordnung, die eine Integration erschwere, führe dies zu sozialen Spannungen.

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