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#Eine App soll für billigen E-Auto-Strom sorgen

Eine App soll für billigen E-Auto-Strom sorgen

Der Weg zur billigsten Tankstelle führt seit einigen Jahren über eine App: Auf Knopfdruck zeigt sie, wo Benzin und Diesel in der Gegend am günstigsten sind. Die Daten müssen die Tankstellenbetreiber regelmäßig an das Bundeskartellamt übermitteln, das sie dann für den Preisvergleich zur Verfügung stellt.

Mit dem gleichen Modell möchte die Monopolkommission für mehr Wettbewerb sorgen, wenn Fahrer von Elektroautos eine Ladesäule anfahren, um ohne Vertrag und Ladekarte spontan die Batterie zu füllen. Die fehlende Preisübersicht sorge immer wieder für böse Überraschungen, sagte der Kommissionsvorsitzende Jürgen Kühling.

Ein einfacher Hebel

In einem am Mittwoch vorgestellten Gutachten empfehlen die Regierungsberater deshalb, die Markttransparenzstelle um Meldepflichten der „Ad-hoc-Preise“ an den Ladesäulen zu erweitern. Außerdem sollen die Betreiberunternehmen verpflichtet werden, in Echtzeit darüber zu informieren, welche Ladesäulen gerade frei und belegt sind. „Das wäre ein relativ einfacher Hebel, um den Markt wettbewerblich zu entwickeln“, sagte Kühling.

Zwar tanken die meisten E-Auto-Fahrer ihren Strom bisher über verschiedene Ladekarten und Vertragsmodelle. Aber mehr Konkurrenz über den Ad-hoc-Ladepreis werde es auch neuen Betreiberunternehmen erleichtern, mit attraktiven Angeboten anzutreten und damit die Auslastung ihrer Säulen zu erhöhen, heißt es im Gutachten.

Maßgeblich durch staatliche Förderprogramme getrieben, hat sich die Zahl der öffentlichen Ladepunkte in Deutschland binnen zwei Jahren auf mehr als 40.000 verdoppelt. Ziel bleibe es, bis 2030 eine Million Ladepunkte zu errichten. Angesichts dieser „ambitionierten“ Vorgaben sieht die Monopolkommission die Gefahr, dass der Wettbewerb aus dem Blick gerät und der Fahrstrom deshalb zu teuer wird. „Der Erfolg der Elektromobilität setzt jedoch günstige Ladepreise voraus“, mahnen die Berater.

Als gäbe es nur Shell oder Aral

Als Negativbeispiel nannte Kommissionsmitglied Achim Wambach Berlin. Besser sehe es in Stuttgart aus, wo mehrere Betreiberunternehmen zugelassen seien. Wambach zog einen Vergleich mit den Benzintankstellen: Hätte man dort die gleiche Monopolstruktur, gäbe es mancherorts nur Shell oder nur Aral.

Durch den Ausbau der Stromtankstellen seien zwar Konkurrenten hinzugekommen; dennoch hält die Monopolkommission die Lage auf vielen regionalen und lokalen Märkten für bedenklich. Das gilt besonders für die Schnellladesäulen: In einzelnen Landkreisen würden drei Viertel dieser Ladepunkte von einem einzigen Anbieter betrieben.

Sogar im Durchschnitt sämtlicher Ladepunkte komme der jeweils größte Betreiber in den Landkreisen auf Marktanteile von mindestens 40 Prozent. Ab dieser Schwelle wird wettbewerbsrechtlich angenommen, dass ein Unternehmen den Markt beherrscht. In vielen Fällen sei davon auszugehen, dass die Preise höher seien als bei wirksamem Wettbewerb. Die Monopolkommission fordert deshalb ein Umsteuern in der öffentlichen Förderung.

Im Mittelpunkt steht ein „Bonus“ für neue Anbieter und Betreiber, deren regionaler Marktanteil weniger als 40 Prozent beträgt. Viel Zeit für eine solche Neuausrichtung ist nicht mehr: Noch in der zweiten Jahreshälfte soll das gerade von der EU-Kommission genehmigte neue Bundesprogramm anlaufen, mit dem weitere 500 Millionen Euro an Zuschüssen bereitgestellt werden.

Bisher werden neue Ladesäulen in der Regel pauschal mit 60 Prozent der fixen Aufbau- und Netzanschlusskosten gefördert. Ein Schwerpunkt des neuen Programms soll der Ausbau der Schnellladepunkte an den Autobahnen sein. Dafür empfiehlt die Monopolkommission, die Ausschreibungen so zu gestalten, dass an einer Tankstelle mehrere Betreiber zum Zuge kommen können.

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