Nachrichten

#Mindelheim: Maristenkolleg ist jetzt offiziell Schule „ohne Rassismus und mit Courage“

„Mindelheim: Maristenkolleg ist jetzt offiziell Schule „ohne Rassismus und mit Courage““



Beim Champagnatfest wurde auch die Auszeichnung verliehen. Neben einem Festakt gab es ein buntes Programm mit vielen Mitmach-Aktionen, Workshops und Vorträgen.

Gymnasium und Realschule des Maristenkollegs dürfen sich jetzt offiziell „Schule ohne Rassismus und mit Courage“ (SoR- SmC) nennen. Während eines Festaktes verlieh Uta Manz von der Regionalstelle „Schule ohne Rassismus“ den Schülersprecherinnen und -sprechern Lea Hellwanger, Elisa Bernhard, Paul Lewe, Veronika Hörmann, Korbinian Lorenz und Fabian Spies die begehrte Plakette, auf die sie wegen Corona lange warten mussten. Beate Merkel, die Schulleiterin am Gymnasium, informierte vor der gesamten Schulfamilie, die sich in der Dreifachturnhalle zur Feier des traditionellen Champagnatfestes eingefunden hatte, wie es zu dieser besonderen Auszeichnung kam.

Demnach beschloss vor etwa drei Jahren die Schülermitverantwortung der Mindelheimer Bildungsschmiede, sich für eine Schule ohne Diskriminierung einzusetzen. Bedingung war, dass 70 Prozent aller Leute, die am Maristenkolleg lernen und arbeiten, sich verpflichteten, sich künftig aktiv gegen jede Form von Ausgrenzung und Schubladendenken vorurteilslos einzusetzen.

Das Mindelheimer Maristenkolleg verpflichtet sich, sich mit Projekten und Aktionen gegen Rassismus zu stellen

Der Titel „SoR-SmC“ ist damit letztlich eine Selbstverpflichtung. Will heißen: Die Schulgemeinschaft verpflichtet sich, sich mit selbst entwickelten Projekten und Aktionen gegen Rassismus zu stellen und für eine Kultur des Hinschauens zu arbeiten, was bedeutet, jede Form von Gewalt und Diskriminierung zu unterbinden.

Solidarität mit dem alternativlosen Projekt des Maristenkollegs, an dem sich inzwischen 3500 Schulen in ganz Deutschland beteiligen, bekundete auch Landrat Alex Eder. Mit Bürgermeister Stephan Winter, seinem Stellvertreter, war er sich einig: „Wenn junge Leute hilfsbereit, tolerant sind und sich in kritischen Situationen zu Wort melden, für andere Partei ergreifen, die Menschen in ihrer Vielfalt schätzen und ihnen diese Haltung schon in jungen Jahren in Fleisch und Blut übergeht, tragen sie ihre Überzeugung auch nach dem Schulbesuch hinaus in die Gesellschaft.“

Beim Champagnatfest in Mindelheim gab es Ausstellungen, Workshops, Vorträge und Mitmach-Aktionen

Ähnlich äußerte sich auch Peter Kosak, der Direktor des Schulwerks der Diözese Augsburg. In seinem Grußwort appellierte er an die Lehrkräfte, wie schon vor 170 Jahren Marcellin Champagnat, nicht nur Wissen und Können zu vermitteln, sondern auch Herz und Charakter der Schüler zu formen. Als Vertreter des Schulträgers war Kosak für Offenheit gegenüber allen gesellschaftlichen Gruppen und Konfessionen sowie für Toleranz auf der Basis des christlichen Menschenbildes.

Der Verleihung der Tafel „SoR-SmC“ ging ein bewegender, von Jugendpfarrer Andre Harder und Pfarrer Erik Herrmanns gestalteter ökumenischer Gottesdienst voraus. Die Predigt ersetzte dabei eine symbolische Handlung. Einige Lehrkräfte mussten mit verschiedenen Werkzeugen eine Schraube in ein Brett versenken. „Wir stammen alle aus einem Werkzeugkasten und wurden von Gott als unverwechselbare Originale mit vielen Fähigkeiten erschaffen“, machten die beiden Geistlichen deutlich.

Ein Mädchen namens Lucie wurde im Handpuppen-Theater entführt und wieder gerettet.

Foto: Franz Issing

Nach den Grußworten der Ehrengäste, unter ihnen auch Jaqueline Schuster von der Mindelheimer Kulturfabrik, welche die Patenschaft für „Schule ohne Rassismus“ übernommen hat, gab Realschulleiterin Maria Schmölz das Startzeichen zum Champagnatfest mit einem vielversprechenden Programm. Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Mitmach-Aktionen sowie sportliche Aktivitäten waren denn auch so ganz nach dem Geschmack der großen und kleinen Besucherinnen und Besucher. Besonders gefiel das Handpuppen-Theater. Schüler der sechsten Klassen Gymnasium luden dort zu einer Zeitreise über Land und Meere ein. Dabei ging es um die Entführung und Rettung eines Mädchens namens Lucie.

Mit den 120 von Eltern gebackenen Kuchen und Torten hätte man halb Mindelheim versorgen können

Was man aus alten Plastikflaschen, Milch- und Safttüten mittels Upcycling alles machen kann, demonstrierten Sechstklässlerinnen und Sechstklässler des Gymnasiums. Quasi aus Müll fertigten sie kleine Geldbeutel und Vogelfutter-Stationen. Zudem entstanden grüne Blumenbeete. Eva Träger und Jochen Schuster präsentierten die Schülerzeitung „Da Kuckste“, während Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen auf Plakaten aktuelle Themen wie Mobilität, Treibhauseffekt und Massentierhaltung kritisch ins Bild setzten.

Wie man aus alten Plastikflaschen und Safttüten etwas Neues basteln kann, zeigten diese Drei.

Foto: Franz Issing

Sowohl beim Festakt als auch beim ökumenischen Gottesdienst sorgten Chorklassen, Mittelstufenchor und die Schulband für Gesang und Musik. Gefeiert wurde bis in den späten Nachmittag. Niemand musste hungrig oder durstig nach Hause gehen. Für das leibliche Wohl der Gäste war bestens gesorgt. Und mit den 120 von Eltern gebackenen Kuchen und Torten, hätte man halb Mindelheim versorgen können.

Auch mit ernsten Themen setzten sich die Schülerinnen und Schüler auseinander – etwa Massentierhaltung oder Mobilität.

Foto: Franz Issing

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!