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#27 Tore in 30 Minuten beim Magdeburger Handball total

30 Minuten, 27 Tore: Der SC Magdeburg spielt beim HSV Handball nahe an der Perfektion. Das lässt nicht nur den Gegner leiden – sondern auch die Frisur des Trainers.

Es war eine erste Halbzeit zum Augenreiben. 27:9 führte der SC Magdeburg nach 30 Minuten beim heimstarken HSV Hamburg. Die Angriffs-Effektivität lag bei astronomischen 90 Prozent. Quasi jeder Wurf war ein Treffer. Torwart Sergej Hernandez wehrte 80 Prozent der Würfe ab. Ein sagenhafter Wert. Es war eine Handball-Vorführung vom Feinsten – natürlich nicht für den HSV, der später den Schaden begrenzte, als es am Ende „nur“ 43:28 für Magdeburg stand.

Der SCM hat jetzt 25 Spiele ohne Niederlage hinter sich, was für Trainer Bennet Wiegert bedeutet: Die schwarzen Haare sind nur noch mit Gel zu bändigen, sein Bart wird immer länger – was seinen Töchtern gar nicht gefällt. Schwer vorstellbar, dass Wiegert nach dem letzten Spiel des Jahres am Freitag gegen Göppingen dann doch zum Friseur gehen muss.

Natürlich braucht es keinen Aberglauben, um dieser Mannschaft Erfolge zu bescheren. Wiegert sagt: „Sie sind auf einer Mission. Sie sind unglaublich intrinsisch motiviert und wollen erfolgreich aus der Halbserie gehen. Ich muss da gar kein Feuer legen oder an der Seite toben. Es ist für mich ein tolles Gefühl, das begleiten zu dürfen.“

Sein SCM steht an der Spitze der Bundesliga, hat das Viertelfinale im DHB-Pokal erreicht und kämpft in der Champions League aussichtsreich um einen der ersten beiden Plätze, der ihn das Achtelfinale überspringen ließe. Zuletzt gab es beim 38:24 gegen die Rhein-Neckar Löwen und Dienstagabend in Hamburg solche Gala-Auftritte, dass selbst die gegnerischen Trainer als Leidtragende schwärmten.

Bahn frei: Felix Claar


Bahn frei: Felix Claar
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Bild: Huebner

Dabei hat Wiegert wie schon 2022 Teilnahme und Ausgang des Super Globe als Initialzündung für das Herbstfeuerwerk ausgemacht: „Die Siege gegen Kielce und die Füchse waren der Dosenöffner für unsere weitere Leistung. Da haben die Spieler wieder gemerkt, dass der Glaube an die eigene Qualität gerechtfertigt ist.“ Und so folgten aus den Auftritten bei der Vereins-WM im November auch keine Phasen sichtbarer Ermüdung und Punktverluste, sondern das Verschieben der eigenen Möglichkeiten nach oben – die 30 Minuten von Hamburg lagen nah am perfekten Handballspiel. „Die Jungs haben nach dem Super Globe gesagt: Wir nehmen die Begeisterung mit und retten das in die Liga“, erklärt Wiegert.

Doch ohne individuelle Weltklasse gibt es keine Spitzenleistungen als Team. Wiegerts Angriffs-Anführer Felix Claar, Janus Smarason und Omar Ingi Magnusson haben seine Form des Handballs verinnerlicht. Sie sind von allen Positionen torgefährlich, haben eine hohe Passgeschwindigkeit, sind stark im Eins-gegen-Eins. Und sie können auch in der Abwehr spielen. Das Torwartgespann Nikola Portner/Sergej Hernandez ist das formstärkste der Liga. Von hinten drängen die länger verletzten Philipp Weber und Gisli Kristjansson nach. „Wir würden am liebsten weiterspielen“, sagt Nationalspieler Lukas Mertens, „man hält die Belastung, alle drei Tage ran zu müssen, natürlich viel besser aus, wenn es so gut läuft.“ Doch es ist ja viel mehr als ein Lauf, und deswegen fürchten die Magdeburger auch keinen Strömungsabriss, wenn es nach der EM-Pause erst im Februar mit allen drei Wettbewerben weitergeht.

Der Kader ist so stark besetzt, dass der SCM zögert, Mika Damgaards Vertrag zu verlängern, weil das Überangebot ja auch bezahlt werden muss. Dabei war Damgaard der beste Magdeburger im ersten Saisondrittel. „Wir sind als Team noch einmal gewachsen“, schwärmt Trainer Wiegert. Das strahlt seine Mannschaft auch aus – nicht nur am Dienstagabend in Hamburg.

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