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#„Sie müssen das Schließfach entleeren!“

„Sie müssen das Schließfach entleeren!“

Für Claus Doetsch war der Mann, der ihn am 16. April morgens um neun Uhr auf dem Festnetz anrief, fast schon ein alter Bekannter: wieder ein Kommissar, der sein Vermögen vor bösen Einbrechern schützen wollte. Erst ein paar Wochen zuvor hatte schon mal ein Kommissar angerufen und von Banden berichtet, die es auf sein Geld abgesehen hätten. Doetsch, der in Nürnberg wohnt, vermutete schon damals einen Betrüger: „Man liest ja tagtäglich von diesen Fällen in der Zeitung.“ Also fragte er den Kommissar nach einer Rückrufnummer – der Mann legte auf. Doch dieses Mal wollte Doetsch mitspielen und sich als verunsichertes Opfer ausgeben. „Ich dachte, vielleicht gelingt es mir, das Gespräch aufzunehmen und die Polizei dazuzuholen. Man muss diesen Betrügern das Handwerk legen.“

Der Dialog mit dem Täter, den Claus Doetsch schließlich in großen Teilen aufnahm und der hier auszugsweise wiedergegeben wird, beginnt mit der klassischen Eröffnung der falschen Polizisten: Ein Mann stellte sich als Kommissar der Kriminalpolizei vor, spricht Claus Doetsch mit seinem Namen an und fragt, ob die Adresse, die er dann nennt, korrekt sei. Doetsch bejaht beides. An diese Informationen zu kommen ist für die Betrüger vergleichsweise einfach: Die Täter, die seit Jahren zumeist Senioren um ihr Erspartes sowie Schmuck oder Münzen bringen, suchen die Telefonnummern und Adressen ihrer potentiellen Opfer meist aus Telefonverzeichnissen heraus – ausschlaggebend sind alt klingende Vornamen. Zur Prävention nun einfach den Eintrag aus dem Telefonbuch zu löschen ist zwar ratsam, aber längst keine Garantie, nicht doch von Betrügern angerufen zu werden. Denn nach Polizeiangaben nutzen die Täter auch jahrzehntealte Telefonbücher.


Falsche Polizeibeamte
:

„Wir müssen uns hier jetzt eine Strategie überlegen“

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Video: F.A.Z.

Der Betrüger erzählt Doetsch folgende Geschichte: Vor kurzem seien „zwei Osteuropäer“ festgenommen worden, bei denen ein Zettel mit „Ihrem Namen und Ihrer Adresse“ gefunden worden sei sowie ein „Hinweis auf ein Schließfach“. Doetsch bejaht die Frage, ob er ein Schließfach habe – ebenso wie die Frage, ob da auch „Krügerrand-Münzen“ und „Goldbarren“ enthalten seien. Daraufhin sagt der falsche Polizist, er werde die Informationen nun an den „leitenden Kommissar“ übergeben.

Von jetzt an hat Doetsch das Gespräch mit dem Handy aufgenommen. Der Mann, der nun in der Leitung ist, stellt sich als „Herr Grammbach“ vor, der „zuständige Einsatzleiter des K4“. Doetsch gibt sich aufgeregt, sagt, er sei jetzt „ganz erschrocken, dass da so was passiert“. Der Kommissar informiert ihn, dass er gerade aus der Vernehmung „dieser Täter“ komme, gemeint sind die Osteuropäer.

„Da besteht dringender Handlungsbedarf“

„Kommissar 1“: Ich konnte von da einige neue Erkenntnisse mitbringen, denn scheinbar haben die beiden hier vor, ein umfassendes Geständnis abzugeben.

Doetsch: Okay, ja. (…) Sie sind Herr Grammbach, haben Sie gesagt, Herr Grammbach?

„Kommissar 1“: Richtig. Grammbach, richtig. Dennoch gibt es einiges, was wir dem Ganzen bereits entnehmen konnten. Und zwar sprechen die hier bezüglich Ihres Namens von einem Schließfach, in dem sich hier, äh, mehrere Goldmünzen, also eine große Anzahl an Goldmünzen, Krügerrand-Münzen, befinden soll – und – noch eine kleine Bargeldsumme. Ist das überhaupt zutreffend, Herr Doetsch?

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