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#„Man wird als Schauspieler geboren“

„Man wird als Schauspieler geboren“

Herr Schilling, am Donnerstag hat die „Fabian“-Verfilmung von Dominik Graf Kinostart. Sie spielen den Fabian. Wann sind Sie zum ersten Mal mit Erich Kästners Buch in Berührung gekommen?

Ich habe vor drei Jahren die Anfrage von Dominik Graf bekommen, die Rolle zu spielen. Dann habe ich das Drehbuch gelesen und anschließend den Originalroman „Der Gang vor die Hunde“.

Was haben Sie bei der Lektüre empfunden?

Zur Vorbereitung einer Rolle liest man selten so unbefangen wie normalerweise. Ich habe das Buch im Hinblick darauf gelesen, ob ich daraus etwas für meine Darstellung der Rolle ziehen kann. Das ist ein forderndes Lesen. Ich höre immer wieder, dass Leute sagen, das ist ihr Lieblingsbuch. Ich bin ganz offen: Mich hat es nicht vom Stuhl gehauen. Ich finde, dass es durchaus Stellen gibt, die nicht gut gealtert sind, und dann gibt es wiederum Kapitel, die so zeitgeistig sind.

Sie meinen, der Roman sei zu postmodern?

Ja. Ich glaube, man muss es in einen Kontext setzen. Ich hatte Schwierigkeiten, in die Rolle hineinzufinden. Was mit meiner persönlichen Situation zu dieser Zeit zusammenhing. Ich war auf der Suche. Ich habe vieles und vor allem mich selbst infrage gestellt. Und ich hatte Schwierigkeiten, meinen Drive zu entwickeln, den ich zum Drehen brauche. Dann sucht man jeden Anker, den man findet. Und in diesem Buch habe ich eher Fragen gefunden als die Hilfe, die ich gesucht habe. In dieser Geschichte geht es um Anstand. Ganz oft wusste ich nicht: Was denkt der? Was will der? Fabian ist bigott. Er erzählt immer, wie verkommen Berlin sei, und lässt sich dann selbst treiben. Dresden wurde da auch als Provinz dargestellt. Damit hatte ich meine Probleme.

Sie haben erzählt, dass die Liebesgeschichte zwischen Fabian und Cornelia Sie angefixt habe. Warum?

Ich habe meinen Beruf mein Leben lang so gemacht, dass ich viel Persönliches reingeworfen habe. Auch wenn die Rollen weit von mir entfernt waren, habe ich sie zu mir geholt und sie zu meinem Ding gemacht. Wenn es einem selbst nicht so gut geht, ist es schwer, zu arbeiten. Und es ist schwer, etwas darzustellen, was gar nicht mit einem selbst zu tun hat. Dann gehe ich Rollen mit der Frage an: Was kann ich dem abgewinnen? Und in dem Buch gab es den Aspekt der verzweifelten Liebe. Dass Fabian einfach nicht glücklich werden kann. Das hat meinem Leben zu der Zeit entsprochen, und das war der Notanker, um echt zu sein. Was auch gut funktioniert hat. Im Bezug auf die Liebesgeschichte finde ich das Buch und den Film wahnsinnig tiefgründig und sinnlich.

Brauchen Sie immer diesen Ankerpunkt?

Ja, einen Anker im Sinne von nicht fake sein, nicht über die eigenen Gefühle drüber zu gehen.

Sie haben immer davon geträumt, einen Wettbewerbsfilm bei der Berlinale zu haben? Wie war es für Sie, dass Fabian in diesem Jahr in den Wettbewerb aufgenommen wurde?

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