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#So lebten die Sklaven in Pompeji

So lebten die Sklaven in Pompeji

Die im Jahr 79 nach Christus verschüttete Stadt Pompeji am Fuße des Vesuvs gibt auch fast drei Jahrhunderte nach Beginn der Ausgrabungen immer wieder aufsehenerregende und überraschende Zeugnisse preis. Keine neun Monate nachdem in der Villa von Civita Giuliana, etwa siebenhundert Meter nördlich der Stadtmauer, ein zeremonieller Wagen gefunden worden war, der als „Lamborghini der Antike“ Furore machte, wurde wenige Schritte davon entfernt ein Raum entdeckt, in dem jene wohnten, die für die Wartung des Prachtstücks und die Pferde zuständig waren.

Das Sklavenzimmer, sechzehn Quadratmeter groß und außergewöhnlich gut erhalten, war mit drei Betten, zwei von ihnen 1,70 und eines – wohl für ein Kind – 1,40 Meter lang, sowie einer kleinen Holztruhe (für das Zaumzeug) eingerichtet. An einem der Betten lehnte eine Deichsel, unter ihnen fanden sich Amphoren, Keramikkrüge und der Nachttopf. Die einfachen Holzpritschen waren mit Seilen bespannt, deren Abdrucke wie die der Stoffdecken im Boden erhalten und ablesbar sind. Die enge, schmucklose Kammer hatte im oberen Bereich ein kleines Fenster. Mit der Untersuchung der Vorstadtvilla war 2017 begonnen worden, im Jahr danach wurde ein Stall mit den Überresten von drei Pferden ausgegraben.

Der wahre Schatz ist menschliche Erfahrung

„Dies verschafft uns einen außergewöhnlichen Einblick in die prekäre Lebenswirklichkeit von Menschen, die in den Quellen, die fast ausschließlich aus Sicht der Elite verfasst werden, selten vorkommen und daher Gefahr laufen, in den großen historischen Erzählungen unsichtbar zu bleiben. Hier hilft uns die Archäologie, einen Teil der antiken Welt zu entdecken, über den wir wenig wissen“, sagte Gabriel Zuchtriegel, der Generaldirektor des Archäologischen Parks von Pompeji: „Wir haben nicht damit gerechnet, so einen Raum vorzufinden. Dabei sind wir oft daran vorbeigegangen. Es handelt sich sicher, auch ohne das Vorkommen großer Schätze, um eine der aufsehenerregendsten Entdeckungen in meinem Leben als Archäologe. Der wahre Schatz ist die menschliche Erfahrung, in diesem Fall die der Schwächsten in der antiken Gesellschaft, von der der Raum ein einzigartiges Zeugnis ablegt.“

Die einfachen Holzpritschen waren mit Seilen bespannt, deren Abdrucke wie die der Stoffdecken im Boden erhalten und ablesbar sind, darunter lagerten Geschirr und Nachttopf.





Bilderstrecke



Sklavenzimemr ausgegraben
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Prekäres Pompeji

Die Ausgrabungen wurden von der Staatsanwaltschaft von Torre Annunziata begleitet, mit der der Archäologische Park vor wenigen Monaten eine feste Zusammenarbeit vereinbart hat. Auch die Ermittlungseinheit zum Schutz des kulturellen Erbes der Carabinieri war beteiligt. Die Villa von Civita Giuliana war über Jahre hinweg von Grabräubern geplündert worden, die dafür mehrere Tunnel angelegt hatten. Der Gesamtschaden wird auf zwei Millionen Euro geschätzt. Schadenersatz in dieser Höhe fordert der Archäologische Park von zwei Grabräubern, die im September in erster Instanz zu drei und dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurden.

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