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#Start ins Wasserstoff-Zeitalter

„Start ins Wasserstoff-Zeitalter“

Es soll der Beginn eines neuen Wasserstoff-Zeitalters sein: Mit dem symbolischen Öffnen eines Gashahns haben Wirtschaftsminister Robert Habeck und sein Ministerkollege aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Sultan Al Jaber, eine neue Partnerschaft für die langfristige Lieferung von Wasserstoffprodukten besiegelt. Habeck hatte die Kooperation bei einer Reise in die Golfstaaten im März vereinbart. „Damals war ich skeptisch, ob das dieses Jahr noch klappt“, gab er zu. Man sei pragmatisch und wirtschaftsorientiert, beschrieb Sultan Al Jaber die Stärke seiner Unternehmen, man habe schon viel in die Entwicklung der Wasserstoff-Technologie investiert und sei gewillt, dies mit der Unterstützung der deutschen Partner weiter voranzutreiben. Die erste Testlieferung durch die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) ist vor kurzem in Hamburg angekommen, wo sowohl die Stadt selbst wie auch die Hafengesellschaft HHLA sich darauf einstellen, eine wesentliche Rolle für die Wasserstoff-Lieferketten zu spielen.

„Hier können wir sehen, wie Zukunft entsteht“, sagte Habeck zu Journalisten auf dem Werksgelände des Kupferspezialisten Aurubis, wo der erste Tank angekommen war – gefüllt mit Ammoniak, einem Stoff, der als ideales Transportmittel für Wasserstoff gilt.

Aurubis will Ammoniak direkt als Brennstoff einsetzen, und zwar als Beigabe zu herkömmlichem Gas in der Produktion von Kupferdraht. Im industriellen Maßstab ist das bisher nicht erprobt. Die Lieferung von 13 Tonnen Ammoniak, soll nun eine Reihe von Tests ermöglichen. Ist das auf acht Wochen angelegte Pilotprojekt erfolgreich, könnten durch den Einsatz allein im Hamburger Aurubis-Werk jährlich bis zu 4000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Lob vom Werk, Kritik von Umweltschützern

„Mit dem Pilotprojekt unterstreichen wir unsere Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung unserer Industrie“, sagte Aurubis-Vorstandschef Roland Harings anlässlich des Test-Starts: „Wir wollen deutlich vor dem Jahr 2050 klimaneutral produzieren. Ammoniak kann ein wichtiger Baustein sein, um dieses Ziel zu erreichen.“

Dabei komme es auf Tempo an, machte Harings deutlich. Es sei nicht sinnvoll zu warten, bis „grünes“ Ammoniak zur Verfügung stehe, um die Verfahren zu entwickeln. Man müsse jetzt anfangen, auch wenn es aktuell nur „blaues“ Ammoniak gebe. Blau oder grün kennzeichnet den Herstellungsprozess des Stoffs. Während grünes Ammoniak mithilfe von erneuerbaren Energien hergestellt werden kann, also zum Beispiel mit Solarstrom in der arabischen Welt, ist bisher der Einsatz von Erdgas üblich. Von blauem Ammoniak spricht man, wenn das beim Herstellungsprozess anfallende Kohlendioxid abgefangen und gespeichert wird.

Von Umweltschützern wird die Entwicklung skeptisch beobachtet. „Die Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas verbraucht enorme Mengen an Erdgas“, sagte BUND-Landesgeschäftsführer Lucas Schäfer in Hamburg. Dazu komme der Energieverlust für die Umwandlung von Wasserstoff in Ammoniak für den Transport sowie für die CO2-Abscheidung und die unterirdische Speicherung des Kohlenstoffs. Insgesamt sei „blauer Wasserstoff“ damit klimaschädlicher als die direkte Verbrennung von Kohle oder Erdgas, so Schäfer. Die Wasserstofftechnologie solle auf wirklich „grünen“, aus erneuerbaren Energiequellen hergestellten Wasserstoff beschränkt werden, fordert der BUND.

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