#Steigert der Klimawandel die Zahl der Homeruns?
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Von Baseball verstehen viele von uns wenig bis gar nichts. Dafür lieben wir Baseballmützen, und was das Verhältnis zum Sportgerät anbelangt, sagt ein plumper Witz eigentlich alles: Auf tausend verkaufte Baseballschläger kommen bei uns drei verkaufte Baseballbälle. Schlagstock und Springerstiefel, das hat mit Sport wirklich nicht viel zu tun. In den USA ist das anders. Da ist Baseball Kultur. Eine allerdings noch immer radikal männliche Subkultur, durchsetzt von uralten Konventionen und Vorurteilen.
Die „Knickerbocker-Regeln“ beispielsweise stammen von 1845. Dieses beispiellose Bollwerk des Konservatismus ist soeben von einer Nachricht verunsichert worden, die am Alles-bleibt-wie-es-ist-Selbstbild mächtig zu rütteln droht. Es ist die Klimakrise, die das Schlagballspiel erreicht.
Homerun-Explosion dank dünnerer Luft?
Nicht dass reihenweise der Rasen austrocknet, auf dem gespielt wird, oder die Hitzeopferzahlen auf dem Platz exponentiell steigen. Nein, die Klimarevolution schleicht sich ganz subtil an. Im aktuellen „Bulletin“ des Amerikanischen Wetterverbandes wird dazu biedere Statistik aus mehr als 100.000 Spielen und 220.000 Schlägen in der höchsten Spielklasse – der Major Baseball League – ins Feld geführt. Fazit: Die Erwärmung auf dem Spielfeld beeinflusst mittlerweile nachweisbar die Spielstatistik.
Im Grunde ist es Physik für Einsteiger: Luft ist bei sonst gleichbleibenden Bedingungen umso dünner, je höher die Temperatur ist. Und dünne Luft lässt die Bälle besser fliegen. Was sich das Team vom Dartmouth College in Hanover vornahm, waren Wetterdaten und die Homerun-Statistik. Der „Homerun“ ist der absolute Gewinnerschlag. Dabei wird der Ball vom Schlagmann auf die Tribüne oder so ins Feld gehämmert, dass er für den Fänger des Gegners quasi unerreichbar ist.
Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Homeruns markant an. Den Dartmouth-Forschern zufolge sind mindestens 500 der seit 2010 erzielten Gewinnerschläge auf die Erwärmung in den Stadien zurückzuführen. Jedes Grad mehr ergibt zusätzlich 95 Homeruns pro Saison.
Zwischen 2015 und 2019 gab es mithin sogar eine Homerun-Explosion. Das alles muss jetzt erst mal rein in die Schädel der Betroffenen. Und dann müssen sie sich gleich noch aus dem Kopf schlagen, dass der Klimawandel vielleicht doch ein Segen ist. Viel auf einmal verlangt für so ein hartgesottenes Patriarchat.
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