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#Werden Ungarn und Slowaken Franziskus verstehen?

Werden Ungarn und Slowaken Franziskus verstehen?

In seinem jüngsten Angelus-Gebet hat Papst Franziskus die Gläubigen um geistige Unterstützung für seine am Sonntag beginnende Reise nach Ungarn und in die Slowakei gebeten. Er vertraue seine Besuche „der Fürbitte so vieler heldenhafter Bekenner des Glaubens an“, die in diesen Ländern „inmitten von Feindseligkeit und Verfolgung das Evangelium bezeugt“ hätten, sagte der Papst auf dem Petersplatz. Die Bitte, man möge für ihn beten, äußert der Papst vor jeder Auslandsreise.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Die Reise zur Abschlussmesse des Eucharistischen Weltkongresses in Budapest an diesem Sonntag und der anschließende dreitägige Besuch in der Slowakei sind aber alles andere als Routine für den 84 Jahre alten Papst, der im neunten Jahr seines Pontifikats steht. Nach seinem Besuch im Irak im März unternimmt Franziskus zum zweiten Mal eine Auslandsreise unter pandemischen Bedingungen. Und er nimmt erstmals seit seiner schweren Darmoperation von Anfang Juli wieder die Strapazen einer mehrtägigen Flugreise auf sich – mit fünf Stationen und zehn Ansprachen in vier Tagen.

Die beiden Hauptstädte Budapest und Bratislava liegen freilich nur rund eineinhalb Flugstunden von Rom entfernt, und auch die katholischen Bevölkerungsmehrheiten implizieren ein Heimspiel für Franziskus. Tatsächlich tritt der Papst aber eine Reise an, auf der er zahlreiche Fallstricke insbesondere politischer Natur umgehen muss. In beiden Ländern wird Franziskus mit einer liberalen Haltung gegenüber Migranten, Homosexuellen und anderen minoritären Gruppen in Verbindung gebracht. Das steht quer zur politischen Mehrheitsmeinung in Ungarn und in der Slowakei und führt auch unter Katholiken zu Verwunderung.

Franziskus will Orbán doch noch treffen

Offiziell hat die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán gute Miene gemacht, als bekannt wurde, dass Papst Franziskus seinen lange angekündigten Besuch in Ungarn mehr oder weniger auf die Abschlussmesse des Eucharistischen Weltkongresses beschränken würde, bei dem es um die Bedeutung des Sakraments der Eucharistie im Sendungsauftrag und im Leben der Gläubigen geht. Obwohl es eher die Ausnahme ist, dass ein Papst an dem alle vier Jahre stattfindenden Kongress teilnimmt, deuten Medienberichte auf Verstimmungen hin. Ende August reiste Orbán zu einem Vernetzungstreffen katholischer Parlamentarier nach Rom. Dort versuchte er sich offenbar auch in parteipolitischer Partnersuche. Im Netz kursiert ein Foto mit ihm und Giorgia Meloni, der Vorsitzenden der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia.

Beschäftigt sich mit der Eucharistie im Sendungsauftrag und im Leben der Gläubigen: Der Eucharistische Weltkongress in Budapest


Beschäftigt sich mit der Eucharistie im Sendungsauftrag und im Leben der Gläubigen: Der Eucharistische Weltkongress in Budapest
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Bild: EPA

Der ungarische Regierungschef selbst ist Calvinist. Die Protestanten sind eine Minderheit, allerdings aus historischen und kulturellen Gründen in den politischen Eliten stark vertreten. Orbáns Ehefrau Anikó Lévai gilt hingegen als prononciert katholisch, ebenso der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjén, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Volkspartei KDNP, die sich eng an Orbáns Fidesz-Partei anlehnt. Lévai und Semjén nahmen an der Eröffnungsmesse zum Kongress auf dem Budapester Heldenplatz teil, ebenso Präsident János Áder und verschiedene Regierungsmitglieder, nicht aber Orbán. Immerhin soll Franziskus den Ministerpräsidenten am Sonntag im Museum der Schönen Künste in Budapest treffen. Anfang Juni verbreiteten Medien noch, der Papst wolle weder Orbán noch Präsident Áder treffen.

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