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#Steven Spielberg, du bist schuld: 40 Jahre alte Szene hat meine Kindheit zerschmettert

Manche Filme von Meister-Regisseur Steven Spielberg sollte man nicht in zu jungen Jahren sehen. So ging es mir mit einem Indiana Jones-Film, aus dem sich eine spezielle Szene besonders unangenehm in meinen Kopf einbrannte.

Kaum ein Regisseur hat so viele Blockbuster-Klassiker in seiner Karriere geschaffen wie Steven Spielberg. Viele Menschen verbinden die prägendsten Filmerfahrungen ihres Lebens mit ihm und wurden schon in jungen Jahren von Der weiße Hai, E.T. – Der Außerirdische oder Jurassic Park geprägt.

Auch meine frühe Jugend wurde von einem Spielberg-Film beeinflusst, aber nicht auf positive Weise. Schon im Kindesalter habe ich mit meinen Eltern Indiana Jones und der Tempel des Todes geschaut, was zu einem jahrelangen Trauma führte.

Rausgerissenes Indiana Jones-Herz hat mich zutiefst geschockt

Als Kind habe ich oft mit meinen Eltern zusammen ferngesehen. Dabei durfte ich häufig auch mal Filme schauen, die nicht unbedingt schon für mich geeignet waren. So kam es dazu, dass ich Spielbergs zweiten Indy-Film zum ersten Mal gesehen habe, als ich ungefähr acht Jahre alt war.

Am stärksten faszinierte mich damals zuerst die Sequenz, in der Harrison Fords Titelheld mit Willie (Kate Capshaw) und Shorty (Ke Huy Quan) im Palast des jungen Maharadschas mit einem „Gourmet“-Menü der indischen Küche empfangen werden.

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Kulinarische Spezialitäten wie lebendige Schlangen, eine Augen-Suppe und das legendäre Affenhirn auf Eis erschienen mir so abseitig, dass mich Spielbergs Abenteuer-Achterbahnfahrt spätestens hier schon in seinen Bann gezogen hatte. Nach diesem Ekel-Highlight kam aber erst die Szene, die eindeutig zu viel für mein junges Gemüt war.

Das Trio ist durch einen Geheimgang auf einen unterirdischen Tempel gestoßen, wo sie von einer Anhöhe aus unbemerkt Teil eines grotesken Schauspiels werden. Der Priester Mola Ram (Amrish Puri) ist der Anführer eines schaurigen Kults und nimmt sich in der Szene ein neues Opfer vor.

Mola Ram in Indiana Jones und der Tempel des Todes

Der Unschuldige ist in einer Kerkervorrichtung gefesselt und kann sich nicht wehren, als ihm der Priester zu immer bedrohlicher anschwellenden Klängen auf der Tonspur das Herz herausreißt. Danach lebt er weiter (!), nachdem sein Brustkorb einfach so wieder zugewachsen ist, und wird auch noch in einen Lavasee zur grausamen Verbrennung hinabgelassen.

Fassungslos und komplett unvorbereitet musste ich die Szene ähnlich wie Indiana Jones selbst mitansehen. Daneben amüsierten sich meine Eltern über das Spektakel auf dem Fernsehbildschirm und imitierten das angsteinflößende „Kali Ma“-Gebrabbel des Kult-Anführers.

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Der Rest des Films war mir dann recht egal, denn diese schockierende Szene hatte sich sofort eingebrannt und ich konnte an nichts anderes mehr denken. Über die nächsten Wochen hinweg tauchte der Moment mit dem herausgerissenen Herz und vor allem die furchteinflößende Stimme mitsamt durchdringender Musik wiederholt in meinen Gedanken auf.

Meine Eltern schalteten den Fernseher jedes Mal wieder ein, wenn Indiana Jones und der Tempel des Todes ausgestrahlt wurde. Manchmal war ich froh, wenn wir eine Wiederholung am frühen Mittag schauten. Dann wurde immer eine geschnittene Fassung gezeigt, in der die Opferzeremonie stark gekürzt und viel schneller vorbei war.

Prägende Filmerlebnisse meiner Jugend sind trotzdem bis heute untrennbar mit dem zweiten Indy-Teil verbunden. Steven Spielberg, der angeblich so liebenswürdige Familienfilm-Regisseur, hat in meinem Leben mal eben ein Trauma verursacht.

Das arme Opfer in Indiana Jones und der Tempel des Todes

Heute ist das Spielberg-Trauma überwunden, aber Unbehagen bleibt

Wenn ich Indiana Jones und der Tempel des Todes heutzutage schaue, liebe ich den Spielberg-Blockbuster als für mich persönlich besten Indy-Teil. Mit irrwitzigem Tempo, unglaublichen Einfällen am laufenden Band und spektakulären Abenteuer-Bildern rast der Film jedes Mal aufs Neue an mir vorbei.

Trotzdem gibt es jedes Mal wieder dieses kurze flaue Gefühl in meinem Magen, ein kurzes Drücken, wenn Indy & Co. aus ihrem Versteck heraus zum ersten Mal die bevorstehende Opferzeremonie erblicken. Es ist gar nicht mehr die Szene mit dem rausgerissenen Herz selbst, die heutzutage überzeichnet statt realistisch-schockierend aussieht.

Aber der Moment, in dem klar wird, was gleich passieren wird, bringt mich sofort in meine Kindheit zurück. Dann wühlt sich der Film in meinen Kopf und gräbt noch einmal Bilder und Klänge des puren Grauens hervor.

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