#Superkraft Traum
Man kommt zu spät zu einer wichtigen Prüfung, steht plötzlich nackt in der Öffentlichkeit da, oder versucht vergeblich vor einer Gefahr wegzurennen. Solche Träume kennt fast jeder, kulturübergreifend. Doch was bedeuten diese Träume? Liefern sie wertvolle Hinweise, die entschlüsselbar sind?
Der Neurowissenschaftler Rahul Jandar gibt einen unterhaltsamen, facettenreichen Überblick darüber, was die Forschung über Träume, ihre Entstehung im Gehirn und ihre Bedeutung weiß. So träumen (fast) alle Menschen überaus viel, nur verfliegen auch die lebhaftesten Träume meist sofort nach dem Erwachen.
Und das ist schade. Denn Träume sind eine andere Form des Denkens: Während im Schlaf die Logik ausgeschaltet wird, fährt das limbische System messbar hoch: Wir erleben Gefühle viel intensiver als im Wachzustand und die wildesten Assoziationen scheinen möglich. Träume sind eine Quelle der Kreativität, sie bringen Ideen hervor, die im Wachzustand aussortiert würden. Träume sind aber auch eine Spielwiese, um starke Gefühle, Ängste und soziale Situationen auszuprobieren – ohne echtes Risiko.
Was Träume bedeuten, lässt sich allerdings nicht in einem Traumlexikon nachschlagen, sondern bleibt eine individuelle Frage, betont der Autor. Er sieht Träume als menschliche Superkraft: Es lohnt sich, sie zu notieren. Träume können helfen, Gefühle deutlicher wahrzunehmen und bessere Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen. Antonia Rötger
Rahul Jandial
Warum wir träumen – Was uns das Gehirn im Schlaf über unser Leben offenbart
Rowohlt, 304 S., € 26,–
ISBN 978-3-498-00379-1
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