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#Superreiche flüchten vor Corona auf Inseln

Superreiche flüchten vor Corona auf Inseln

Robinson Crusoe, der einsame Inselheld, war für die allermeisten Superreichen bislang nicht mehr als eine Vision, ein Held auf Buchseiten und Zelluloid. Corona aber erweckt ihn zum Leben: Immer mehr Milliardäre ziehen sich auf Inseln zurück – wenn möglich im Südpazifik oder in der Karibik, wo die Pandemie bislang an vielen Eilanden vorbeizog. 

Christoph Hein

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Nie war der Drang größer, Virgin-Gründer Richard Branson zu folgen: Der britische Milliardär kaufte Necker Island in den karibischen Britischen Jungferninseln 1979 für 180.000 Dollar. Heute sehnen sich die entlegenen Inseln im Pazifik nach den Dollars der Superreichen: Ohne Tourismus und unter dem Druck des Klimawandels fürchten die Regierungen den Untergang, kommen keine Finanzspritzen von außen. 

Auf den Fidschi-Inseln etwa steht der Tourismus für gut 30 Prozent der Wirtschaftsleistung. Bei der Jahrestagung der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) im Mai 2019 verkündete die Regierung, nicht länger nur von den Urlaubern aus Australien und Neuseeland leben zu wollen, sondern mehr und mehr auf das Geschäft mit Konferenzen zu setzen. Dann kam Corona, und Gäste wurden zur Mangelware. „Aufgrund der schwachen Gesundheitssysteme hätte jeder große Corona-Ausbruch vernichtende Auswirkungen in der Region“, mahnt Michel Kerf, bei der Weltbank für die Pazifik-Inseln zuständig. „Jüngste Untersuchungen zeigen, dass die wirtschaftlichen Folgen und die geschlossenen Grenzen Familien zu sehr harten Entscheidungen zwingen, wie entweder auf Essen zu verzichten, oder die Kinder aus der Schule zu nehmen.“ 

„Blaue Kanäle“ für private Jachten

In einer solchen Lage bietet das Geschäft mit Multimillionären zumindest für einige etwas Linderung. Fidschi etwa hat „blue channels“ geöffnet, „blaue Kanäle“ für private Jachten, deren Mannschaften zuvor mindestens 14 Tage auf See – und damit in Quarantäne – waren. Sie können dann in Port Denarau festmachen und von dort die Inselwelt erkunden. Natürlich werden die Häfen damit zum Anlaufpunkt für Millionäre, ob sie nun segeln oder sich auf einer Motorjacht chauffieren lassen.

Zu ihnen zählt Google-Gründer Larry Page. Sein Expeditionsschiff Senses, in Deutschland bei Schweers in Bardenfleth gebaut und ging später für rund 45 Millionen Dollar an Page. Heute liegt sie in Fiji. Auch James Packer flüchtete auf die hohe See: Der australische Medien- und Casinoerbe nahm sogar an einer Senatsanhörung, bei der es um Lizenzen im Milliardenwert ging, von seiner Jacht im Pazifik teil. Twitter-Gründer Jack Dorsey ließ die Welt aufhorchen, als er Donald Trump in dessen letzten Tagen als amerikanischer Präsident aus seinem Dienst verbannte – Dorsey soll dabei in sicherem Abstand von Washington auf dem Atoll Teti‘aroa in Französische Polynesien gesessen haben – wo auch schon Barack Obama urlaubte. 

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