#Studienkredite: Der große Zins-Schreck
Einen Studienkredit nehmen vor allem diejenigen auf, die keine andere Möglichkeit haben, ihr Studium zu finanzieren. Was ein KfW-Zinssatz von mehr als neun Prozent für sie bedeutet.
Das ist eine richtige Schuldenfalle“, sagt Marlon Stawinoga. Der Student spricht nicht von einem fragwürdigen Investitionsvorhaben, sondern vom Studienkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Den hat der 34-Jährige von 2018 bis September 2023 erhalten. Nun muss er knapp 40.000 Euro zurückzahlen. In der Abschlussphase seines Studiums in Umweltbildung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten erhielt er außerdem einen Bildungskredit vom Bundesverwaltungsamt, weil dort die Zinsen niedriger sind.
Diese Kredite sind neben seiner Arbeit nur ein Baustein, mit dem er das Leben für sich und seinen acht Jahre alten Sohn finanziert. „Ein faires Angebot“, dachte er lange. Dann der Schock: Anfang Oktober erhöhte die KfW den Zinssatz für den Kredit auf effektiv 9,01 Prozent. Zwischen Mai und September 2022 war der Kredit aufgrund der Pandemie völlig zinsfrei. Davor hatte er sich lange irgendwo zwischen drei und etwas mehr als vier Prozent bewegt. Ab Oktober 2022 stieg der Zins sprunghaft an und hat nun seinen bisherigen Höchstwert erreicht. „Ich fühle mich veräppelt“, sagt er. „Man muss sogar Angst haben, dass der Zinssatz noch weiter steigt“.
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