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#„Sehr ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben“

„„Sehr ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben““

Als die Partie schon längst beendet war und sich die Arena nach und nach leerte, waren die Eintracht-Spieler noch immer auf dem Platz. Vor der Nordwestkurve, der Heimat auf Zeit der Frankfurter Fans, ließen sie sich noch einmal aufmunternd feiern. Die lautstarken „Auswärtssieg“-Rufe waren dabei nicht zu überhören. Blickrichtung London, Europapokal-Halbfinalspiel bei West Ham United: Für die Eintracht soll der Auftritt am kommenden Donnerstag unter Londoner Flutlicht mehr Ertrag bringen als das 2:2 im Bundesliga-Alltag gegen die TSG Hoffenheim.

Trainer Oliver Glasner hatte sich einen Erfolg gegen die Kraichgauer so sehr gewünscht. Allein: Das Remis war letztlich verdient. Evan Ndicka mit einem Eigentor hatte Hoffenheim zunächst in Führung gebracht (12. Minute), und dann war es abermals der Franzose, der bei seinem zweiten Volltreffer ins richtige Tor traf (32.). Als Daichi Kamada im umkämpften zweiten Spielabschnitt das 2:1 erzielte (66.), wähnte sich die Eintracht auf Kurs. Doch der Konter der TSG, für die Georginio Rutter mit dem Kopf erfolgreich war (78.), ließ nicht lange auf sich warten.

50.500 Zuschauer in der bestens besetzten Frankfurter Arena bekamen keine weiteren Tore mehr geboten, was auch Markus Krösche bedauerte. Der Sportvorstand der Eintracht fand es „sehr ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben“. Er beklagte, „dass wir zu oft in den Verwaltungsmodus fallen. Wir sind zu passiv, es fehlt Rhythmus.“ Rückschlüsse aus dem letztlich ernüchternden 2:2 für den Europapokal wollte Krösche nicht ziehen: „Donnerstag wird ein komplett anderes Spiel.“

Das war schulmäßig. Es sah tatsächlich wie aus dem Lehrbuch aus, als Ndicka in die Luft stieg, zum Kopfball ansetzte – und zum Entsetzen seiner Mannschaftskameraden den Ball nicht aus der Gefahrenzone, sondern ins eigene Tor beförderte. Nicht die Eintracht, die TSG war so in Führung gegangen in diesem Duell zweier Landesnachbarn aus Hessen und Baden-Württemberg. Hätte Ndicka nicht in dieser zwölften Minute getroffen, wäre sicherlich der unmittelbar neben ihm stehende Munas Dabbur dazu fähig gewesen, Eintracht-Keeper Kevin Trapp nach der vorbereitenden Flanke von Andrej Kramaric zu überwinden.

Statt Schuldzuweisungen gab es aufmunternde Appelle, die fruchten sollten. Linksverteidiger Ndicka war auch in der Folgezeit einer der hervorstechendsten Eintracht-Profis. So bot sich dem Franzosen in der 22. Minute die Chance zum Ausgleich. Doch nach einer Ecke von Jesper Lindström hatte Ndicka mit dem Kopf Pech. Nur sechzig Sekunden später verhinderte Trapp mit einer bravourösen Parade das mögliche 0:2. Dabbur hatte den Nationaltorhüter mit einem Drehschuss dazu gezwungen, sich ganz lang zu machen.

Kamada mit ganz viel Gefühl

Kurze Zeit später schlug abermals Ndickas Stunde – diesmal aber ganz nach den Vorstellungen der Frankfurter. Filip Kostic prüfte zunächst TSG-Torhüter Oliver Baumann mit einem strammen Linksschuss, der zu einer folgenreichen Ecke führte. Abermals schritt Kostic zur Ausführung. Er suchte und fand Ndicka. Diesmal köpfte der Franzose in das richtige Tor. Das 1:1 war mehr als verdient (32.). Sieben Minuten nach dem Ausgleich zeigte die spielfreudige Eintracht einen wunderbaren Angriff, der die Hoffenheimer in große Gefahr brachte. Kostic, wer sonst, flankte, Lindström schoss mit links, doch Baumann parierte prächtig.

Im zweiten Spielabschnitt waren es abermals die Hoffenheimer, die zunächst gefährlich vor dem Frankfurter Tor auftauchten. Dabbur hätte treffen können – tat er aber nicht (53.). Die nächsten Szenen gehörten dann wieder ganz der Eintracht. Jacob Bruun Larsen wandelte dabei ein Stück weit auf den Spuren von Ndicka, denn auch er hätte ein Eigentor erzielen können. Doch nach seiner mit dem Knie vollzogenen Rettungsaktion in großer Not flog der Ball über das Tor (65.).

Kurz danach ging die Eintracht in Führung. Es war eine gehörige Portion Gefühl mit im Spiel, als Kamada, überhaupt erst durch einen beherzten Zweikampf von Kristijan Jakic in eine gute Position gekommen, aufschaute, Maß nahm und den Ball gekonnt mit rechts ins Hoffenheimer Tor zirkelte (66.). 2:1 – die Eintracht hatte sich die Führung redlich erkämpft – und sie wollte mehr.

Doch die Mannschaft von Trainer Glasner, der bis zum Ende nach und nach gleich fünf frische Spieler in die Partie brachte, musste auf der Hut sein. Den gefällig agierenden Hoffenheimern war stets Überraschendes zuzutrauen. So in der 73. Minute, als sich der TSG die Chance zum Ausgleich bot, Dabbur aber das Kunststück fertig brachte, aus fünf Metern freistehend weit über das Tor zu zielen. Der Treffer hätte nicht gezählt, der Stürmer stand im Abseits.

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Fünf Minuten später machten es die Kraichgauer dann besser. Nationalspieler David Raum setzte sich mit einem starken Solo auf links durch, flankte – und der eingewechselte Rutter war so frei, mit dem Kopf das 2:2 zu erzielen. Sogar der Siegtreffer wäre möglich gewesen, doch Trapp mit einer famosen Aktion verhinderte gegen Kramaric Schlimmeres (90.).

Auf Frankfurter Seite war es der eingewechselte Ajdin Hrustic, dem sich eine ähnlich gute Einschussgelegenheit bot. Doch auch er fand seinen Meister im gegnerischen Keeper (81.). TSG-Trainer Sebastian Hoeneß beklagte in seiner Analyse, „dass für uns dieser Punkt zu wenig ist“, während sich sein Frankfurter Kollege Glasner mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden zeigte. „Das 2:2 geht in Ordnung.“

Dem Eintracht-Trainer gefiel vor allem, dass seine Mannschaft nach dem Rückstand das Spiel „nicht abgeschenkt“ habe. „Meine Spieler waren bereit, an die Leistungsgrenze zu gehen. Ab sofort können wir uns auf West Ham konzentrieren: Das ist Freude und Begeisterung. Jetzt kommen die Finals.“ Mit dem klaren Fokus auf die Europa League, denn in der Bundesliga wird für die Eintracht mit jetzt zehn Punkten Rückstand auf Platz sechs (neun auf Platz sieben) nichts mehr zu holen sein.

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