#Polizei sucht weiter nach Motiv des Messerangreifers

Es begann in Wagen 5, schildert der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Oberpfalz, Thomas Schöniger, den Messerangriff im ICE 928. Völlig unvermittelt und wahllos soll der Angreifer am Samstagmorgen in dem Zug von Passau nach Hamburg auf Mitreisende eingestochen haben. Ein 26-Jähriger wurde am Kopf schwerverletzt, zwei 60-Jährige erlitten Schnittwunden. Vier Männer wurden verletzt, eine Frau stehe unter Schock, sagte Zink am Sonntag auf der Pressekonferenz der Polizei. Nach vorläufigen Informationen aus Sicherheitskreisen vom Sonntag ging dem Angriff kein Streit voraus.

Der Tatverdächtige ist ein 27-Jähriger, der früher in Syrien lebte, 2014 nach Deutschland gekommen war und kürzlich seinen Arbeitsplatz verloren haben soll. Die Polizei konnte ihn widerstandslos festnehmen und ein „blutverschmiertes Klappmesser“ in seiner Hosentasche sicherstellen. Das Motiv, sagt Schöniger, sei nach wie vor jedoch unklar. Erste Facheinschätzungen deuteten auf psychische Beeinträchtigungen hin. Über einen möglichen extremistischen Hintergrund der Messerattacke ist bislang nichts bekannt.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des mutmaßlichen Angreifers wurde demnach nichts auf Anhieb Verdächtiges gefunden. Der Tatverdächtige soll nach seiner Festnahme zum Motiv keine Angaben gemacht haben. Eine Auswertung der Daten seines Mobiltelefons steht wohl noch aus. Der in Deutschland als Flüchtling anerkannte Festgenommene lebte zuletzt in Passau.

In dem Zug waren am Samstagvormittag nach jüngsten Angaben vier Männer im Alter von 26, 39 und zweimal 60 Jahren teilweise schwer verwundet worden. Zwei Opfer befänden sich nach Polizeiangaben noch im Krankenhaus.

Polizeipräsident des Präsidiums Oberpfalz, Norbert Zink, sprach den Opfern Genesungswünsche aus, auch von physischen Belastungen. „Ein großer Dank gilt den Fahrgästen im Zug, die versucht haben, den Tatverdächtigen von weiteren Aktionen abzuhalten, und den Menschen, die sofort erste Hilfe geleistet haben. Sie haben alle ein hohes Maß an Zivilcourage bewiesen“, sagte Zink.