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#Inflation im Euroraum steigt auf 3 Prozent

Inflation im Euroraum steigt auf 3 Prozent

Auch in der Eurozone insgesamt haben sich die Lebenshaltungskosten erhöht. Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im August um 3 Prozent. Im Juli hatte die Inflationsrate noch 2,2 Prozent betragen.

Im Hinblick auf die Hauptkomponenten der Inflation im Euroraum wird erwartet, dass „Energie“ im August die höchste jährliche Rate aufweist (15,4 gegenüber 14,3 Prozent im Juli), gefolgt von „Industriegütern ohne Energie“ (2,7 gegenüber 0,7 Prozent im Juli), „Lebensmitteln, Alkohol und Tabak“ (2,0 gegenüber 1,6 Prozent im Juli) und „Dienstleistungen“ (1,1 gegenüber 0,9 Prozent im Juli).

Schon am Montag hatte Deutschland einen weiteren Inflationsanstieg vermeldet, von 3,8 Prozent im Juli auf 3,9 Prozent im August, nach 2,3 Prozent im Juni. Teurer geworden waren neben Energie auch Nahrungsmittel und Dienstleistungen, etwa in Gaststätten und Hotels.

Anstieg der Inflation auch in Frankreich

Andere Länder des Euroraums berichteten inzwischen ebenfalls über einen Anstieg der Inflation, neben Spanien etwa auch Frankreich. Dort ist die Inflationsrate von 1,5 auf 2,4 Prozent geklettert. Das ist der höchste Wert immerhin seit Oktober 2018. Inzwischen gibt es kein Land in der Eurozone mehr mit einer negativen Inflation, in dem also die Preise im Durchschnitt fallen, wie das noch vor wenigen Monaten zu beobachten war. Estland weist mittlerweile eine Inflation von 5 Prozent auf.

Die Europäische Zentralbank hält den Anstieg der Inflation allerdings für vorübergehend und durch allerhand Sondereffekte rund um die Pandemie bedingt. Nach der Sitzung des EZB-Rates im Juli sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die Notenbank werde ihre Politik so lange expansiv gestalten, bis die Inflationsrate nicht nur 2 Prozent erreicht, sondern auf mittlere Sicht in der Nähe von 2 Prozent verharren dürfte. Diese Situation sieht die EZB auf längere Sicht nicht erreicht.

Zwar befand sich die Inflationsrate schon im Juni in der Eurozone mit 1,9 Prozent in unmittelbarer Nähe ihres Ziels. Allerdings betrachtet Lagarde den jüngsten Anstieg der Inflationsrate überwiegend als ein vorübergehendes Phänomen, das mit Effekten wie höheren Energiepreisen und der vorübergehenden Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland erklärt werden kann. Auch wenn die Inflationsrate bis zum Jahresende weiter steigen könnte, gilt ein Rückgang in den ersten Monaten des kommenden Jahres als wahrscheinlich.

Zinsanhebung frühestens 2025

Die Investmentbank Goldman Sachs meint nun, dass die EZB frühestens im Jahr 2025 die Leitzinsen anheben werde. Immerhin dürfte sie aber in absehbarer Zeit das Tempo ihrer Anleihekäufe reduzieren. „Wir rechnen damit, dass die EZB im vierten Quartal dieses Jahres das Tempo ihrer Anleihekäufe des Krisenprogramms PEPP drosseln wird“, sagte Jari Stehn, der Chefvolkswirt von Goldman Sachs. Die EZB werde dann im Krisenprogramm nur noch Anleihen für 65 Milliarden Euro im Monat erwerben und nicht mehr für 80 Milliarden Euro.

„Das wird ein Signal sein, dass die Geldpolitik langsam den Krisenmodus verlässt“, sagte Stehn: „Aber entscheidender wird sein, was die Notenbank nach dem Auslaufen des Krisenprogramms PEPP  macht.“ Er halte es für unwahrscheinlich, dass die Notenbank Ende März kommenden Jahres, wenn das Krisenprogramm ausläuft, keine weiteren Maßnahmen ergreift und nur noch Anleihen für 20 Milliarden Euro im Monat nach dem längerfristigen Kaufprogramm APP kaufen wird.

„Es wird nach meiner Einschätzung eine Übergangsregelung geben“, sagte Stehn: „Entweder hebt die EZB die monatlichen Anleihekäufe des APP vorübergehend an oder führt für die Übergangszeit ein neues Programm ein – oder sie verlängert doch das Krisenprogramm noch etwas.“ Er selbst halte die letzte Möglichkeit für am wahrscheinlichsten: „ein langsames PEPP-Tapering sozusagen“.

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