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#DFB-Direktor Rudi Völler spricht über Punktespiel und Fußball-Amateurvereine

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Die sportlichen Lichtblicke vergangener Tage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) strahlen noch. Als Rudi Völler, Direktor der A-Nationalmannschaft, im Rahmen eines Pressetermins in Hanau auftauchte, scharte sich sofort eine große Traube Kinder und Erwachsener um den ehemaligen Stürmer. Zwar beendete der im Jahr 1996 im Dienst von Bayer 04 Leverkusen seine aktive Fußballkarriere. Doch in seiner Heimatstadt ist der 63-Jährige noch immer gern gesehen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf und einer seiner Stellvertreter, Peter Frymuth, hingegen konnten sich ungestört unterhalten. Ihre Anwesenheit interessierte die Menschen in Hanau eher weniger.

Dass der DFB eigentlich sein neu kreiertes „Punktespiel“ vorstellen wollte, ging etwas unter angesichts der drängenden Themen im professionellen Bereich. Die vergangenen drei Turniere bei den Herren, den Frauen und der U 21 verliefen enttäuschend. Alle drei Teams flogen schon nach der Vorrunde der Welt- oder Europameisterschaft heim und präsentierten sich spielerisch schwach.

Zeitgeist nagt am Amateurfußball

Völler ließ in seiner Analyse auch grundsätzliche Gedanken anklingen: „Viele kleine Klubs in Deutschland haben Probleme mit Ehrenamtlern und auch mit ihren Jugendmannschaften. Die kleinen Klubs sind aber das Fundament.“ Der Zeitgeist nagt am Amateurfußball. Auf das Vereinsangebot des DFB sind viele Kinder und Jugendliche nicht mehr zwingend angewiesen. Netflix, Spielekonsolen, Smartphones und viele weitere Angebote ringen um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe. Es ist nicht mehr selbstverständlich wie früher einmal, dass sich junge Menschen in jeder freien Sekunde auf dem Sportplatz aufhalten.

Immer mehr Amateurvereine bekommen kaum noch eine Herrenmannschaft zusammen und fusionieren ihre Jugendmannschaften in sogenannten Jugendspielgemeinschaften. „Mir blutet das Herz. Wir hatten früher beim TSV 1860 Hanau unheimlich viele Jugendmannschaften. Heute gibt es nur noch zwei Herrenteams. Und das ist ein Problem, das viele kleine Amateurklubs haben. Es fehlt an Nachwuchs“, sagte Völler. Und fügte in Anbetracht der Situation hinzu: „Wir diskutieren momentan viel über die Talententwicklung. Das Wichtigste wird aber sein, dass wir die Jungs und Mädchen wieder zum Fußballspielen bekommen.“

Umringt: Rudi Völler in Hanau


Umringt: Rudi Völler in Hanau
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Bild: dpa

Angesichts all dieser trüben Aussichten im Profi- wie im Amateurbereich ist es nicht verwunderlich, dass der größte Sportverband der Welt ein Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land seine große Amateurfußballsparte zu etwas mehr Aktivität animieren möchte.

Für die Einbindung der Amateurklubs hat man sich beim DFB nun ein Spiel neben dem eigentlichen Spiel überlegt – das sogenannte Punktespiel. Engagierte Vereine, die Schiedsrichterlehrgänge anbieten, eine neue Mannschaft eröffnen oder sich mit den jeweiligen Vereinsberatern des Landesverbandes zusammensetzen, können Punkte sammeln und werden, je nachdem wie voll das Konto am Ende des Aktionszeitraums ist, entsprechende Prämien erhalten. „Belohnt werden also Maßnahmen, die manche Klubs sowieso schon machen. Und wenn Klubs sie noch nicht anbieten, werden sie durch diese Aktion hoffentlich motiviert“, sagte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth.

Er wertet das Punktespiel als Erfolg, wenn rund 4000 Vereine daran teilnehmen würden. 25.000 Amateurvereine sind beim DFB in etwa registriert. „Die großartige Arbeit der Amateurklubs kommt in der medialen Berichterstattung oft zu kurz“, sagte Präsident Neuendorf und erinnerte an den Auftrag des DFB: Fußball fördern, eben auch an der Basis. Vielleicht wird es dann mal wieder was mit den Lichtblicken auch bei den Profis.

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