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#Abschied unter Tränen von Alexander Zverev

„Abschied unter Tränen von Alexander Zverev“

Sein letzter Gang auf den Platz war für Alexander Zverev der schwerste. Auf Krücken kehrte er zurück aus den Katakomben des Court Philippe-Chatrier, Schuh und So­cke am rechten Fuß hatte er längst ausgezogen. Rafael Nadal, kurz zuvor noch der Gegner auf der anderen Seite, begleitete ihn als lieber Kollege. Zverevs Tränen waren kaum getrocknet, doch er wollte sich noch einmal den 15.000 Zuschauern im Pariser Tennisstadion zeigen und sich von seinem Gegner vor aller Augen mit einer Umarmung verabschieden.

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Zverev, der in Paris unbedingt seinen ersten Grand-Slam-Turnier-Titel gewinnen wollte und dazu so bereit schien wie selten, verließ Roland Garros als Tennisprofi von tieftrauriger Gestalt. Im vergangenen Jahr war der Weltranglistendritte dem Griechen Stefanos Tstitsipas nach großem Kampf in der Runde der letzten vier un­terlegen. Am Freitag war Zverev gegen das Schicksal chancenlos. Mit gedämpfter Stimme verkündete der Schiedsrichter, dass Zverev aufgegeben und sein Gegner das Match gewonnen hatte.

Der Spanier als Sieger dieses ersten Halbfinals von Paris 2022, das viel versprochen und  einiges davon gehalten hatte und nach einem Fehltritt des Deutschen so jäh geendet war, zeigte sich kaum weniger zerknirscht als sein Gegenüber. „Es ist ein Traum, hier wieder im Endspiel zu stehen“, sagte der Sandplatzkönig von Paris. „Aber Sascha in der Um­kleidekabine weinen zu sehen war ein schwerer Moment.“ Auf diese Weise zu ge­winnen und in sein vierzehntes Roland-Garros-Endspiel einzuziehen machte dem spanischen Sportsmann an seinem 36. Geburtstag sichtlich zu schaffen. Auch ihm stand die bitterste Szene dieses um­kämpften Spiels lange vor Augen.

Drei Stunden und drei Minuten waren gespielt, als Zverev in seine Vorhandecke sprintete, um einem Ball hinterherzu­jagen. Dabei knickte er unglücklich um. Schnell zeigte sich, dass das rechte Sprunggelenk arg in Mitleidenschaft ge­zogen wurde und dass Zverev nicht mehr weiterspielen konnte. Und dass er diese so vielversprechenden Pariser Tenniswochen nicht länger würde auskosten können. Der 25 Jahre alte Deutsche krümmte sich am Boden, bekam feuchte Augen vor Schmerzen und Enttäuschung und musste in einem Rollstuhl vom Platz ge­bracht werden. Er blickte hinauf in seine Box, wo neben seinen Trainern auch sein Vater Alexander Zverev senior auf ge­wohnt stille Weise mitlitt.

Die Zuschauer, die zuvor lautstark Zverevs Konkurrenten Nadal mit Geburtstagsständchen gefeiert und mit „Rafa“-Sprechchören angefeuert hatten, verstummten augenblicklich. Als sie den Deutschen mit Applaus verabschiedeten, zeigten die Uhr 3:13 Stunden Spielzeit und die Tafel den Stand von 7:6 (10:8) und 6:6 an. „Sascha hat ein unglaubliches Turnier gespielt“, sagte Nadal in seinem Siegerinterview auf dem Platz: „Ich weiß, wie sehr er kämpft, um ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.“ Nadal dagegen kann mit einem Finalsieg in Paris am Sonntag (15.00 Uhr bei Eurosport) seinen Titelrekord bei den vier großen Turnieren auf 22 ausbauen. Er wird gegen den Norweger Casper Ruud antreten. Der 23-Jährige gewann am Freitag in Paris im Halbfinale gegen den zehn Jahre älteren Kroaten Marin Cilic mit 3:6, 6:4, 6:2, 6:2 und steht damit erstmals in seiner Tennis-Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier im Endspiel.

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