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#Goldman Sachs schließt 2020 mit hohem Gewinnzuwachs ab

Goldman Sachs schließt 2020 mit hohem Gewinnzuwachs ab

Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hat im vierten Quartal und damit auch im Gesamtjahr 2020 prächtig verdient. Vor allem dank eines florierenden Aktiengeschäfts, in dem Goldman durch viel Aktienhandel und Beratung bei Börsengängen die Erträge gegenüber dem Vorjahr verdreifachte, stieg der Gewinn im vierten Quartal von 1,9 Milliarden in 2019 auf 4,4 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro).  Wie die Bank am Dienstag weiter mitteilte, kletterte ihr Nettogewinn im gesamten Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar. Goldman Sachs leidet wenig unter der Corona-Krise, weil sie kaum Kreditgeschäft betreibt, sondern vielmehr durch die 2020 stark schwankenden Aktienkurse und den Eigenkapitalbedarf von Kunden als Investmentbank sehr gute Bedingungen vorfand.

Hanno Mußler

In der Bank of America dagegen sind die niedrigen Zinsen und die hohen Kreditausfälle im Privatkundengeschäft im Jahr 2020 stärker auf das Konzernergebnis durchgeschlagen als beim Konkurrenten J.P. Morgan, der ähnlich wie die zweitgrößte amerikanische Bank neben dem Kapitalmarktgeschäft ein größeres Privatkundengeschäft betreibt. Wie die  Bank of America (Bofa) am Dienstag mitteilte, sank ihr Nettogewinn im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um gut 20 Prozent auf immer noch beachtliche 5,5 Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro). Damit erzielte Bofa für das Gesamtjahr 2020 einen Gewinn von 17,9 (2019: 27,4) Milliarden Dollar.

Bofa im Vergleich zu JP Morgan

Anders als bei JP Morgan machte das Wertpapierhandelsgeschäft nicht so viel wett. Die Gesamterträge der Bofa sanken um 10 Prozent, weil sie im Handelsgeschäft nur 8 Prozent mehr erlöste. J.P. Morgan dagegen hat im Investmentbanking, darunter die Beratung bei Unternehmenstransaktionen (M&A) und der Aktienhandel, 20 Prozent mehr eingenommen. Diese Bank erlebte 2020 mit einem Quartalsgewinn von 12,1 Milliarden Dollar ihr bestes viertes Quartal aller Zeiten und steigerte den Jahresgewinn auf 29,1 (2019: 36,4) Milliarden Dollar.

Die Zahlen von Goldman Sachs zeigen wie zuvor schon bei der Citigroup allerdings auch, dass nicht überall im Investmentbanking goldene Zeiten herrschen. Während Goldmans Gesamtzahlen die Börse überzeugten, enttäuschte im Detail das Geschäft im Anleihehandel. Hier erlöste Goldman nur 6 Prozent mehr, erwartet waren 14 Prozent. Somit ist es vor allem das globale Aktienhandelsgeschäft, das im Übrigen die Deutsche Bank 2019 eingestellt hat, das den amerikanischen Banken 2020 hohe Erträge eingebracht hat. Aber Goldman versucht, sein Geschäft auf breitere Beine zu stellen.  


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Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen betragen Goldmans Einlagen im Privatkundengeschäft inzwischen immerhin 97 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte die Investmentbank das Kreditkartengeschäft vom Automobilhersteller General Motors gekauft. Doch die höhere Arbeitslosigkeit in Amerika, die es etlichen Amerikaner schwerer macht, ihre Kredite zurück zu zahlen, schlägt noch nicht nennenswert auf Goldmans Geschäftszahlen durch.

Auflösung von Risikovorsorge

Das ist bei den breiter aufgestellten Banken wie Bank of America (Bofa), JP Morgan und Wells Fargo anders. Dabei profitierte auch Bofa Richtung Jahresende von Erleichterungen im Kreditgeschäft. Völlig untypisch, aber im Einklang mit anderen amerikanischen Banken wie JP Morgan und auch Citigroup löste Bofa zuvor getroffene Risikovorsorge für faule Kredite wieder auf. Dem Quartalsgewinn kam somit ein Sonderertrag von gut 800 Millionen Dollar zugute. Zuvor hatte Bofa allerdings 11 Milliarden Dollar für durch die Corona-Krise ausfallgefährdete Kredite zurück gestellt, davon allein 5,1 Milliarden Dollar im zweiten Quartal. Wegen der sich abzeichnenden Wirtschaftserholung – Volkswirte trauen der amerikanischen Wirtschaft 2021 ein Wachstum von mehr als 6 Prozent zu – hält der Bofa-Vorstand einen Teil der für faul werdende Kredite getroffenen Vorsorge nicht mehr für nötig. Bofas Risikovorsorge für 2020 ist allerdings immer noch dreimal so hoch wie für 2019.


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Nachdem die Bankenaufseher in der Federal Reserve Bank (Fed) die nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Juni verbotenen Aktienrückkaufprogramme im Dezember unter Auflagen wieder erlaubt hat, setzen sich die amerikanischen Banken wieder Ziele. Die Bank of America (Bofa) kündigte am Dienstag an,  allein im laufenden Quartal eigene Aktien im Wert von 2,9 Milliarden Dollar zurück zu kaufen. Der Vorstand argumentiert, Bofa habe 36 Milliarden Dollar mehr Eigenkapital als die Aufseher verlangten. Ein Teil davon soll für Aktienrückkäufe verwendet werden. Auch die State Street Bank in Boston kündigte am Dienstag den Kauf eigener Aktien im Wert von 475 Millionen Dollar an. Die Bofa ist an der Börse derzeit etwa 280 Milliarden Dollar wert, State Street 24 Milliarden Dollar.

Die Idee hinter Aktienrückkäufen ist, den Kurs der eigenen Aktien zu stützen und auch die Zahl der umlaufenden Aktien zu verringern. Damit verteilt sich der Gewinn auf weniger Aktien, womit rechnerisch die Rendite steigt. Am Freitag hatten schon die Banken Wells Fargo und Citigroup die Wiederaufnahme von Aktienrückkaufprorammen mitgeteilt.

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