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#Golf oder Gier?

Golf oder Gier?

Von Donnerstag bis Sonntag geht mit dem Finalturnier der fünfzig Saisonbesten, der DP World Tour Championship auf dem Earth Course der Jumeirah Golf Estates in Dubai, die Saison 2020/2021 der European Tour zu Ende. Mehr noch: Es markiert auch das Ende der European Tour, aber dazu mehr später. Denn erstmals in der Geschichte des Race to Dubai könnte ein Amerikaner diese Geldrangliste und drei Millionen Dollar aus dem Bonuspool von acht Millionen kassieren.

Collin Morikawa und sein Landsmann Billy Horschel gehen an diesem Donnerstag als die beiden Führenden in diesem Ranking als letztes Duo auf die erste Runde, obwohl beide fast ausschließlich auf der amerikanischen PGA Tour spielen. Der 23 Jahre alte Morikawa schaffte es an die Spitze, weil er in diesem Jahr die British Open und ein Turnier der World Golf Championship (WGC) gewann.

Sowohl Majors als auch WGC-Veranstaltungen zählen für die Saison-Wertungen, den amerikanischen FedExCup sowie für das Race to Dubai. Auch der 34 Jahre alte Horschel triumphierte bei einem WGC-Turnier und im September beim Flaggschiff-Turnier der European Tour, der BMW PGA Championship in Wentworth. Die Chancen der beiden sind in den letzten Tagen noch gestiegen. Denn der Weltranglistenerste und US-Open-Champion Jon Rahm, der auf Platz drei im Race to Dubai lag, sagte wenige Tage vor Beginn ab, ein herber Schlag für die European Tour.

Ein neues Kapitel beginnt

Immerhin haben auch einige Europäer die Chance, die Nachfolge des Engländers Lee Westwood anzutreten: dessen Landsleute Tyrrell Hatton, Matt Fitzpatrick und Paul Casey sowie der Australier Min Woo Lee. Doch alle vier müssten das mit neun Millionen Dollar dotierte Saison-Finale gewinnen und das Siegespreisgeld von zwei Millionen Dollar kassieren.

Dagegen könnte Morikawa den letzten Platz belegen und doch im Race to Dubai siegen, vorausgesetzt, keiner der vier Genannten würde sich den Turniersieg holen und Horschel würde schlechter abschneiden als Platz acht. Ins Saisonfinale haben es auch zwei Deutsche geschafft, die Düsseldorfer Martin Kaymer und Max Kieffer. Aber für die beiden Rheinländer war es schon ein Erfolg, sich dank der Ränge 47 und 49 für das Abschlussturnier zu qualifizieren.

Wenn das Turnier am Sonntag endet, beginnt in der Geschichte der 1972 gegründeten European Tour ein neues Kapitel. Denn sie feiert den fünfzigsten Jahrestag ihrer Gründung mit einem neuen Namen. Wenn Ende November die Saison 2021/2022 mit drei Turnieren in Südafrika beginnt, heißt sie DP World Tour. Keith Pelley, dem kanadischen CEO der European Tour, gelang es, das Logistikunternehmen DP World aus Dubai für zehn Jahre als Titelsponsor zu gewinnen, ein Deal, der angeblich der durch die Pandemie arg kränkelnden europäischen Turnierserie siebzig Millionen Dollar einbringt.

Dadurch wird das Minimum-Preisgeld aller Turniere – insgesamt finden 23 in Europa, 24 im Rest der Welt statt – auf zwei Millionen Dollar erhöht. Außerdem gibt es weiterhin die lukrative Rolex Series mit fünf Turnieren, die jeweils pro Turnier acht Millionen Dollar Preisgeld ausloben. Der European Tour, die während der Pandemie siebzig Mitarbeiter entlassen musste, gelang es außerdem, sich die Unterstützung der PGA Tour zu sichern.

McIlroy: Neue Turniere nur „Geldmacherei“

Die lukrativste Tour der Welt kaufte für eine Summe von hundert Millionen Dollar fünfzehn Prozent der European Tour Productions – ein Betrag, der in jährlichen Raten gezahlt wird. Weiterhin verkündeten die beiden größten Serien eine strategische Allianz. Die Scottish Open sowie die Barracuda und die Barbasol Championship zählen erstmals sowohl für beide Saisonwertungen, den amerikanischen FedExCup als auch für das Race to Dubai.

Dass die PGA Tour und die neue DP World Tour sowie die südafrikanische Sunshine Tour enger zusammenarbeiten, scheint auch dringlich geboten, denn mit LIV Golf Investment, die durch den Public Investment Fond Saudi Arabiens finanziert wird, ist ein neuer Konkurrent aufgetaucht. Das von dem ehemaligen australischen Weltranglistenersten Greg Norman angeführte Unternehmen kündigte an, im nächsten Jahr auf der Asian Tour zehn Turniere mit insgesamt 200 Millionen Dollar Preisgeld auszurichten.

Rory McIlroy, der als größte Zugnummer bei der DP World Tour Championship mitspielt, hat sich in Dubai noch einmal öffentlich von diesen neuen Turnieren distanziert. Für den Nordiren geht es dabei nicht um Golf, sondern einfach nur um „money grab“ (Geldgier).

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