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#Angriffe auf 3 Banken gemeldet: Kunden gezwungen, auf ihr Geld aufzupassen

„Angriffe auf 3 Banken gemeldet: Kunden gezwungen, auf ihr Geld aufzupassen“

Die Angriffe auf Bankkunden reißen nicht ab. In der 50. Kalenderwoche müssen sich Kunden dreier Geldinstitute mit Phishing-Mails herumschlagen. Obwohl es lästig ist, darf man die Aufmerksamkeit nicht schweifen lassen. Denn ein einziger Fehler könnte den Betroffenen sehr teuer zu stehen kommen.

Phishing
Angriffe auf Bankkunden – drei Banken betroffenBildquelle: duel / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen:

  • Sparkasse
  • Postbank
  • ING
  • FedEx

Aktuelle Phishing-Lage – Sparkasse, Postbank & ING

Sparkasse

Kunden der Sparkasse werden derzeit mit gleich zwei unterschiedlichen Phishing-Mails konfrontiert. In der ersten werden die Empfänger ausnahmsweise nicht mit der Peitsche gescheucht, sondern mit Zuckerbrot gelockt. Konkret werden Kunden der Sparkasse über ein Gewinnspiel in Kenntnis gesetzt, welches „aufgrund von steigenden Preisen erstellt“ wurde, damit „Menschen zur Weihnachtszeit nicht sparen müssen“. Satte 250.000 Euro können gewonnen werden. Davor müssen sich Teilnehmer jedoch unter einem Link anmelden. Und genau an dieser Stelle sollte die E-Mail in den Spam-Ordner verfrachtet werden. Zumal eine direkte Kundenansprache ebenfalls nicht vorhanden ist.

„Jetzt ist es so weit. Die revolvierende Kreditkarte ist ab 2023 erhältlich!“ Mit diesen Worten führen Cyberkriminelle eine Kreditkarte in der zweiten Phishing-Mail ein, welche neben den üblichen Funktionen auch die Möglichkeit eines Ratenkaufs bieten soll. Zuvor muss die Geldkarte jedoch „mit den richtigen Informationen“ versorgt werden. Wie? Selbstverständlich über eine in der E-Mail hinterlegte Verlinkung. Ferner ist dies lediglich bis zum Ende des Jahres ohne die Hilfe eines Bankberaters möglich. Wieso? Das wird nicht erklärt.

Postbank

Die aktuell im Namen der Postbank verschickte Phishing-Mail sieht optisch deutlich weniger vertrauenswürdig aus, als ihre Sparkassen-Pendants. Dafür bedienen sich die Cyberkriminellen eines einfachen Tricks. Empfänger werden dazu aufgefordert, den BestSign-Authentifizierungsdienst über eine hinterlegte Verlinkung zu verlängern. Diese wird jedoch nicht in Form eines Buttons, sondern als URL eingeblendet. Auf diese Weise möchten die Betrüger eine seriöse Verlinkung vorgaukeln. Dabei handelt es sich bei dieser lediglich um einen Linktext. Die wahre Verlinkung ist dagegen nicht sichtbar. Ein Beispiel: Wir haben den folgenden Link https://werhierklicktbekommt100euro.de mit unserem Phishing-Ratgeber verknüpft. Heißt: Unabhängig davon, wie die URL aufgebaut ist, landest du schlussendlich auf unserem Ratgeber – oder im Falle der Postbank-Mail auf einer Phishing-Website.

ING

In dieser Phishing-Mail weisen die Kriminellen ihre potenziellen Opfer darauf hin, dass ihre ING-Konten nicht über die neuesten Updates verfügen – was auch immer das zu bedeuten mag. Es wird empfohlen, ein Upgrade durchzuführen. Dazu müsse man sich einerseits auf einer hinterlegten Webseite registrieren und seine Telefonnummer aktualisieren. Andererseits soll die Telefonnummer jedoch auch per SMS bestätigt werden. Die Täter haben es also nicht ausschließlich auf deine Nutzerdaten abgesehen, sondern wollen die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) (unten mehr dazu) gleich mit umgehen. Wer sich darauf einlässt, dem könnten schon bald einige Nullen auf seinem Bankkonto fehlen.

FedEx

Abseits der zahlreichen Bankkunden stehen aktuell auch Kunden des US-amerikanischen Kurier- und Logistikunternehmens FedEx im Fokus von Cyberkriminellen. Betroffene werden damit konfrontiert, dass für ihre Sendungen Anweisungen ausstehen. Glücklicherweise lassen sich die Probleme schnell aus der Welt schaffen. Alles, was dazu benötigt wird, ist die Begleichung von „Heimlieferkosten“ in Höhe von 1,95 Euro. Besonders perfide: Anscheinend werden Empfänger diesmal sogar direkt mit ihren Namen angesprochen. Das hat allerdings nichts weiter zu bedeuten, denn diese könnten aus einem der unzähligen vorangegangenen Datenlecks stammen. Solche Daten werden anschließend oftmals im Darknet gehandelt oder gar kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressung
  • Bundesregierung
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • Disney+
  • DPD
  • FedEx
  • Hermes
  • IHK
  • Ionos
  • ING
  • Instagram
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Strato
  • Targobank
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.


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Bildquellen

  • Handy-Sicherheit: Artem Sandler / inside digital
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Angriffe auf Bankkunden – drei Banken betroffen: duel / shutterstock.com

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