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#Tausende ziehen beim „Flaggenmarsch“ durch Jerusalem

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In Jerusalem sind am Donnerstagnachmittag Zehntausende in einem traditionellen „Flaggenmarsch“ singend und tanzend vom Zentrum durch die Altstadt bis zur Klagemauer gezogen. Anlass war der „Jerusalem-Tag“, mit dem Israel jährlich an die Eroberung des Ostteils der Stadt im Jahr 1967 erinnert.

Christian Meier

Politischer Korrespondent für den Nahen Osten und Nordostafrika.

An der Klagemauer fanden Gebetszeremonien statt – die Bilder der Soldaten, die nach dem Sieg im Sechstagekrieg ehrfürchtig vor der Klagemauer stehen, sind den Israelis bis heute präsent. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer Mitteilung anlässlich des „Jerusalem-Tags“, dies sei ein „großartiger Tag“, an dem die „Rückkehr in unsere ewige Hauptstadt“ gefeiert werde.

Was als Feier der Einheit des Landes gedacht war, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Tag entwickelt, an dem die Bruchlinien in der israelischen Gesellschaft zutage treten. Der „Flaggenmarsch“ ist inzwischen eine Machtdemonstration religiös-nationalistischer Israelis, einer Bevölkerungsgruppe, deren politischer Einfluss wächst.

Zusammenstöße befürchtet

Er wirft aber auch ein Schlaglicht auf die Machtverhältnisse im israelisch-palästinensischen Konflikt. So führte die Route des Marschs abermals durch den muslimischen Teil der Altstadt.

Der Rabbiner der Klagemauer, Shmuel Rabinowitz, hatte die Teilnehmer zuvor ermahnt, sich angemessen zu verhalten und „die Würde Jerusalems“ zu bewahren. Im vergangenen Jahr gab es Hassparolen und Attacken auf Palästinenser und Journalisten, auch seitens der Polizei. Und im Mai 2021 war der „Flaggenmarsch“ Teil der Eskalationsspirale, die zu dem elftägigen Gazakrieg und zu schweren Zusammenstößen innerhalb Israels führte.

Auch in diesem Jahr rief die islamistische Hamas wieder Palästinenser in Jerusalem dazu auf, „die Massen zu mobilisieren, um dem Flaggenmarsch entgegenzutreten“.

Viele Palästinenser stören sich vor allem daran, dass am „Jerusalem-Tag“ zahlreiche Juden das Al-Aqsa-Plateau besuchen, den Ort des vormaligen jüdischen Tempels. In diesem Jahr waren es etwa 900. Unter ihnen waren ein Minister der ultrarechten Partei „Jüdische Stärke“ und mehrere Knesset-Abgeordnete von Netanjahus Likud-Partei. Einer von ihnen, Amit Halevi, sagte zuvor im Armeeradio, der Tempelberg müsse „wieder das pochende Herz der israelischen Gesellschaft werden“. Ein anderer Likud-Abgeordneter kritisierte die Besuche seiner Parteikollegen.

Die Polizei hinderte die Besucher Medienberichten zufolge nicht am Beten auf dem Plateau, was geltenden Regeln widerspricht. Mehr als 3000 Sicherheitskräfte sicherten das Ereignis, um Zusammenstöße zu verhindern.

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