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„The Last of Us“ bricht erneut mit der Videospiel-Chronologie und liefert dadurch die für mich beste Episode der Staffel ab

„The Last of Us“ musste kürzlich ordentlich Kritik einstecken und auch ich wollte am liebsten schon abschalten. Folge 6 macht mit einer bestimmten Szene aber wieder einiges gut.

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– Achtung, es folgen Spoiler zu „The Last of Us Part II“ und „The Last of Us“ Staffel 2, Folge 6! –

Die zweite Staffel der beliebten Videospieladaption verlangt dem Publikum emotional einiges ab – das kam bei den Fans manchmal mehr, manchmal weniger gut an. Auch so manche Änderung im Vergleich zum Videospiel sorgte eher für erzürnte Zuschauer*innenstimmen.

Nach der zweiten Folge wollte auch ich am liebsten abschalten. Kurz vor dem Finale gelingt es Folge 6 aber, zumindest für mich, das Ruder wieder rumzureißen. Das liegt vor allem an einer Szene, die sich nicht unerheblich von der Vorlage unterscheidet. Gerade deshalb ist sie aber so gelungen.

Die Veranda-Szene hat mein Herz zerrissen – und es dann wieder zusammengesetzt

Episode 6 ist fast vollständig eine Flashback-Folge, die uns das ersehnte Comeback von Joel (Pedro Pascal) liefert. Wir sehen seine Bemühungen, Ellie (Bella Ramsey) eine unbeschwerte Zeit und vor allem einen tollen Geburtstag zu bescheren. Der Museumsausflug sticht dabei besonders heraus, bevor die Stimmung zwischen den beiden kippt.

Besonders viel Zeit nimmt sich diese Episode für die Szene auf der Veranda von Joels Haus. Denn anders als in Folge 1 suggeriert, hat sich Ellie in der Silvesternacht nicht direkt in ihre Garage zurückgezogen, sondern das Gespräch mit Joel gesucht.

Nach kurzem Smalltalk ringt sich die junge Erwachsene endlich dazu durch, Joel mit den Ereignissen in Salt Lake City zu konfrontieren – schweren Herzens und mit Tränen in den Augen legt er ein Geständnis ab. Während Joel sich schon auf die Konsequenzen dieser Aussprache vorzubereiten scheint, schließt Ellie unerwartet mit versöhnlichen Worten:

„Ich glaube nicht, dass ich dir das verzeihen kann. Aber ich würde es gern probieren.“

Auf welche spannenden HBO-Produktionen wir uns bald auch hierzulande freuen können, zeigt folgendes Video:

Deshalb ist die Szene in der Serien-Adaption so gelungen

Im Vergleich zum Videospiel fällt auf, dass hier mehrere Szenen zu einer verschmolzen sind, denn Joels Geständnis kommt im Spiel an einem ganz anderen Ort zu einer ganz anderen Zeit.

So gibt es im Spiel einen Moment, in dem Ellie Joel auf Patrouille etwas herausfordernd auf die anderen angeblich immunen Personen anspricht. Joel reagiert abweisend und das Gespräch versandet für beide wenig zufriedenstellend.

Um die Wahrheit selbst herauszufinden, macht sich Ellie wenig später auf den Weg nach Salt Lake City. Sie findet eine offenbarende Kassette und konfrontiert ihren Ziehvater erneut. Hier gesteht Joel, was wirklich passiert ist, während Ellie sich schmerzlich von ihm abwendet. Diese zweite Konversation hat mich zwar schon mehr berührt, reicht an die Serie aber dennoch nicht heran.

Auch wenn ich weiß, dass die entscheidende Veranda-Szene im Spiel bedeutend später zu sehen ist, haben die Verantwortlichen sie schlüssig in das aktuelle Geschehen gebettet. Die vorausgegangen Flashbacks arbeiten genau darauf zu und zeichnen den schwelenden Konflikt zwischen Joel und Ellie nach, lassen aber auch die leisen Zwischentöne ihre volle Wirkung entfalten. So zum Beispiel, als Ellie die Glühwürmchen (im Englischen „Fireflies“) sieht und dem Publikum bitter bewusst wird, dass es hier nicht um das Naturspektakel an sich geht.

Dadurch, dass in der Serie mehrere für die Handlung relevante Szenen und Dialoge verschmelzen, wird der Inhalt feinfühlig komprimiert – was ich als Zuschauerin angenehmer empfand, als die entscheidenden Gespräche portionsweise vorgesetzt zu bekommen.

Abgesehen davon bleibt bei der herzzerreißenden Performance von Pascal und Ramsey wohl kaum ein Auge trocken. Diese Emotionen konnte das Spiel bei mir nicht so erfolgreich transportieren, was unter anderem dem Zeitpunkt und Setting geschuldet war und nicht immer der Bedeutung des Gesprächs entsprach.

Für viele Gamer*innen ist dieser Bruch mit der Videospielchronologie vermutlich nur schwer zu verkraften. Für mich ergibt diese Änderung aber eine besonders gelungene Episode, wenn nicht sogar die stärkste der gesamten Staffel.

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