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#Nächster Sieg bei Handball-EM: Deutschland erreicht vorzeitig die Hauptrunde

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Deutschlands Handballer bezwingen Nordmazedonien deutlich und stehen nach dem zweiten Gruppenspiel sicher in der Hauptrunde. Doch nicht alles gelingt, der Bundestrainer ist zeitweise außer sich.

Es hatte die bekannten Warnungen vom Bundestrainer Alfred Gislason gegeben, und Kapitän Johannes Golla hatte daran erinnert, dass der Traumstart vom Rekordspiel in Düsseldorf nur für etwas gut sei, wenn nun auch die starken Nordmazedonier besiegt werden würden. Die Wahrheit über diesen Gegner lag dann aber in einem weit weniger erschreckenden Bereich – am Sonntagabend gewann die deutsche Handball-Nationalmannschaft ungefährdet 34:25 (18:13) gegen die Südosteuropäer und hat damit schon die Hauptrunde in Köln erreicht.

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Bevor es dort ab Donnerstag mit wenigstens vier Partien weitergeht, wartet das „Endspiel“ dieser Gruppe A am Dienstagabend gegen Frankreich (20.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Handball-EM, in der ARD und bei Dyn). Es ist weit mehr als ein bedeutungsloser letzter Auftritt, denn die Punkte aus diesem Duell werden mitgenommen. Und die Franzosen sind nach ihrem überraschenden Remis gegen die Schweiz auch noch nicht endgültig qualifiziert.

Manchmal fehlerhaft

Die Reise durch die Heim-Europameisterschaft kann also in Richtung des erhofften Halbfinals weitergehen. Erfreulich wiederum, dass Gislason den gesamten Kader bewegen und den Vielspielern Juri Knorr, Julian Köster und Johannes Golla teils lange Pausen verschaffen konnte. „Wir haben die Belastung in diesen beiden Spielen gut verteilen können“, sagte der Bundestrainer sichtlich zufrieden mit diesem Start in die EM.

Knorr ragte mit gescheiter Regie und zehn Toren aus zwölf Versuchen heraus – sein Auftritt dürfte auch den zuschauenden Bundeskanzler Olaf Scholz gefreut haben. Insgesamt war es ein Abend mit schwungvollen, aber manchmal auch wieder fehlerhaften Deutschen. Nordmazedonien fehlte aber die Qualität, dies zu bestrafen. Die Energie, der Zusammenhalt und die Spielfreude im deutschen Team aber wirkte wie eine Mischung, die auch die nun kommenden Stresstests überstehen könnte.

Das war schon im ersten Durchgang der Fall. Beim 16:9 in der 25. Minute durch Knorrs Siebenmeter zeichnete sich eine strahlende erste Halbzeit ab. Da hatte vorn vieles gestimmt, obwohl der Stamm-Linkshänder Kai Häfner nicht dabei war – der Routinier war am Freitag zum zweiten Mal Vater geworden und blieb daheim in Stuttgart.

Für ihn spielte Junioren-Weltmeister Renars Uscins im rechten Rückraum. Auch ohne Häfner startete die ansonsten gewohnte ersten Sieben überzeugend in die Partie. 9:4 hieß es in der 14. Minute nach Jannik Kohlbachers Treffer; Nordmazedoniens Tempoverschleppung setzten die Deutschen schnelle, von Knorr orchestrierte Angriffe entgegen – die noch erfolgreicher hätten enden können, wären da nicht drei schlampige Versuche Kösters gewesen. Nach einem Foul setzte sich Köster auf die Bank und machte Sebastian Heymann Platz, nach dem nächsten harten Eingreifen pausierte auch Uscins. Für ihn kam Turnierdebütant Nils Lichtlein.

Gislason wird laut

Die Spielfreude blieb trotz der Wechsel immer sichtbar. Nur ein wenig mehr Hilfe von ganz hinten fehlte – der mit lautem Jubel begrüßte Torwart Andreas Wolff holte im Gegensatz zum famosen ersten Spiel diesmal nur die Bälle aus dem Netz. David Späth löste ihn in der 23. Minute ab, fasste aber zunächst auch wenig an.

So fühlte sich das 18:13 zur Pause wie ein zu niedriger Vorsprung bei dieser Überlegenheit an. An Knorr lag es nicht: seine sieben Treffer waren eine überzeugende Ausbeute. Doch hatte das deutsche Team versäumt, die mit einigen ehemaligen Bundesligaprofis angetretenen Nordmazedonier schon mit aussichtslosem Rückstand in die Kabine zu schicken.

Handball-Fan: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Ehefrau Britta Ernst


Handball-Fan: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Ehefrau Britta Ernst
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Bild: dpa

Ihre Angriffe blieben etwas für geduldige Menschen. 70, 80 Sekunden kreiste der Ball. Etwas würziger wurde ihr Vortrag in der Variante 7:6, doch ein Treffer ins leere Tor durch Timo Kastening resultierte daraus auch. Die DHB-Auswahl machte sich indes nach dem guten Start in die zweite Hälfte und der 21:13-Führung in der 34. Minute das Leben wieder schwer – es ist eben doch immer etwas möglich gegen diese Mannschaft; diesmal drei Tore der Mazedonier in Folge.Schon stand es nur noch 22:17 (39. Minute).

Gislasons Auszeit samt Ansprache fruchtete: Offensive Abwehr mit Köster an der Spitze, am Kreis Justus Fischer für Golla – als es in der 43. Minute 26:18 hieß, konnten sich die deutschen Fans unter den 13.600 Menschen in der relativ stimmungsarmen Arena im Stadtteil Friedrichshain zum Jubeln fertigmachen. Dazu beigetragen hatten auch einige Paraden Späths, die er heftig bejubelte.

Philipp Weber wirkte nun in der Zentrale, und die Gegenwehr Nordmazedoniens erlosch wie schon in ihrem ersten Spiel am Mittwoch gegen Frankreich. Gislason brachte seine Bank ins Laufen; Sebastian Heymann schwang sich mit wuchtigen Aktionen zum Rückraumspieler der letzten Viertelstunde auf.

Und der von Späth gehaltene Siebenmeter in der 50. Minute weckte auch die dahin schlummernde Halle dann doch noch einmal auf. „Deutschland, Deutschland“-Rufe und Vorfreude auf das Gruppen-Endspiel am Dienstagabend gegen Frankreich: deren 26:26 gegen die Schweiz am frühen Abend setzt sie für das immergrüne Duell gegen die deutsche Auswahl auch ein wenig unter Druck.

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