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#Tote bei Anschlag auf Friedenstruppen in Somalia

„Tote bei Anschlag auf Friedenstruppen in Somalia“

Mit einem groß angelegten Angriff auf ein Lager von Friedenstruppen der Afrikanischen Union in Somalia hat die Al-Schabab-Miliz unterstrichen, welche Ge­fahr für die Stabilität des ostafrikanischen Landes von ihr nach wie vor ausgeht. Wie das burundische Militär am Mittwoch mitteilte, seien bei der Attacke der Dschihadisten auf die Mi­litärbasis nahe dem Ort El-Baraf zehn Soldaten getötet worden. 25 weitere Soldaten wurden demnach verletzt. In anderen Angaben war von mehreren Dutzend Todesopfern die Rede, unter ihnen Zivilisten. Die Al-Schabab-Miliz selbst sprach von mehr als 170 getöteten Soldaten bei dem am Dienstagmorgen begonnen Angriff auf das etwa 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu gelegene Lager.

Christian Meier

Politischer Korrespondent für den Nahen Osten und Nordostafrika.

Die Dschihadisten bekämpfen seit vielen Jahren die Regierung des Krisenstaats am Horn von Afrika. Während sie lange Zeit vorwiegend auf größere Angriffe auf staatliche Institutionen setzte, schickt die Gruppe seit einigen Monaten verstärkt einzelne Attentäter los, die sich an ausgesuchten Zielen in die Luft sprengen. Damit versucht sie nicht zuletzt, den derzeit laufenden Prozess zur Be­stimmung einer neuen Staatsführung zu sabotieren. Ende März waren bei einem solchen Anschlag in der Stadt Beledweyne 48 Menschen getötet worden, unter ihnen eine bekannte Parlamentsabgeordnete; mehr als hundert weitere wurden verletzt. Kurz zuvor hatten zwei Al-Schabab-Kämpfer den Flughafen angegriffen, ebenfalls um den Wahlprozess zu beeinträchtigen. Kurz darauf gab es einen Mörserangriff auf das Parlamentsgebäude.

Finanziell ist Al-Schabab gut ausgestattet

Laut der Einschätzung von Fachleuten ist Al-Schabab so stark wie seit Jahren nicht. Die Zahl der Kämpfer wird auf 5000 bis 10.000 geschätzt. Finanziell ist die mit Al-Qaida verbündete Gruppe gut ausgestattet. Sie verdient unter anderem an Erpressungen, aber auch an der Erhebung von Steuern in den unter ihrer Kontrolle stehenden Gebieten vor allem in Zentral- und Südsomalia. Im Jahr 2021 sollen ihre Einnahmen bei 180 Millionen Dollar gelegen haben.

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Die Miliz profitiert dabei zum ei­nen davon, dass der – ohnehin komplizierte – Wahlprozess von beträchtlichem Chaos gekennzeichnet ist. Er sollte schon Ende 2020 beginnen, verzögerte sich jedoch bis November 2021, unter anderem wegen eines Machtkampfs zwischen Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed und Ministerpräsident Mohamed Hussein Roble. Zuletzt bat Roble Ende April sogar die Friedenstruppen der Afrikanischen Union darum, eine Sitzung des neu gewählten Unterhauses zu sichern. Zum anderen haben die USA durch eine Entscheidung des da­maligen Präsidenten Donald Trump ihre Militärmission in Somalia Anfang 2021 praktisch beendet. Unter dem Nachfolger Joe Biden nahm auch die Zahl der Drohnenangriffe auf Al-Schabab weiter ab. Im amerikanischen Militär gibt es daher Besorgnis, dass die Gruppe, die als „tödlichster Arm von Al-Qaida“ be­zeichnet wird, weiter an Einfluss ge­winnt.

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