#Tote bei Flugzeugabsturz in Russland: Prigoschin auf Passagierliste
Ist Jewgenij Prigoschin tot, jener Milizenführer, der es am 24. Juni wagte, den russischen Präsidenten Wladimir Putin herauszufordern? Am Mittwochabend überschlugen sich die Meldungen. Gegen 19:20 Uhr Ortszeit hieß es in Telegram-Kanälen, ein Militärflugzeug sei im Twerer Gebiet abgestürzt. Um kurz vor 20 Uhr teilte der Katastrophenschutz mit, dass ein Privatflugzeug vom Typ Embraer Legacy im Gebiet Twer abgestürzt sei, nahe einem Dorf namens Kuschenkino. Alle zehn Menschen an Bord seien umgekommen, sieben Passagiere und drei Besatzungsmitglieder. Die Maschine sei von Moskau nach Sankt Petersburg unterwegs gewesen, Prigoschins Wohnort. Gleich darauf teilte die Luftverkehrsaufsichtsbehörde Rosawiazija mit, auf der Passagierliste werde der Name Prigoschins geführt. In Telegram-Kanälen hieß es, das Flugzeug habe Prigoschin gehört.
Ein Telegram-Kanal mit Verbindungen in die Sicherheitskräfte schrieb, an Bord sei auch Dmitrij Utkin gewesen, jener Kommandeur mit Vorliebe für NS-Symbolik, dessen Kampfname der Wagner-Miliz den Namen gab und der angeblich am Tag des Aufstands im Juni die Kolonne von Prigoschins Kämpfern anführte, die nach Moskau unterwegs war. Ob das stimmte, war zunächst unklar. Rasch machten Videos vom Geschehen die Runde durch russische Telegram-Kanäle. Frauen filmten das fallende Flugzeug unter vielen Flüchen, eine hielt es für eine abgefangene Drohne.
Die Bilder von dem Flugzeug zeigen einen völligen Kontrollverlust. Der Maschine scheinen Flügelteile und das Heck zu fehlen. Das könnte auf eine äußere Einwirkung hindeuten. Andere Bilder vom Boden zeigen ein brennendes Flugzeugwrack. Weitere zeigen Trümmer, zwischen denen zwei zerfetzte menschliche Leichname liegen. Der Wagner zugerechnete Telegram-Kanal „Grey Zone“ schrieb, das Flugzeug sei von der Flugabwehr abgeschossen worden. Zeugen hätten zwei Knallgeräusche gehört. Um 18:20 Uhr hätten Fluglotsen ergebnislos versucht, sich mit der Besatzung in Verbindung zu setzen. Das wurde offiziell zunächst nicht bestätigt. Am Unglücksort wurden acht Leichname gefunden, meldete der Katastrophen später. Die Suchaktion gehe weiter.
„Grey Zone“ und andere hoben hervor, dass genau vor zwei Monaten, am Abend des 23. Juni, Prigoschin seinen „Marsch der Gerechtigkeit“ verkündet hatte, der zum Aufstand wurde. Putin hatte kurz nach dem Aufstand im Kreml der von Prigoschins Leuten getöteten Militärs gedacht, denn die Aufständischen hatten ein Flugzeug und mehrere Kampfhubschrauber der russischen Luftwaffe abgeschossen. Den unabhängigen Journalisten von „Agenstwo“ fiel auf, dass das Dorf Kuschenkino, nahe dem das Flugzeug abstürzte, 50 Kilometer von einer Residenz Putins entfernt liegt. Das Petersburger Medium „Fontanka“ meldete, Prigoschins Umfeld könne ihn nicht telefonisch erreichen. „Grey Zone“ schrieb am Mittwochabend, ein zweites Embraer-Flugzeug, das Prigoschin gehöre, sei nach dem „Abschuss“ zunächst über Moskau gekreist und dann auf einem Flughafen nahe der Hauptstadt gelandet.
Das abgestürzte Flugzeug mit der Nummer RA-02795 ist von einem ähnlichen Typ wie das auf dem Foto zu sehende Flugzeug Embraer Legacy 600 (Symbolbild).
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Bild: AP
Am vergangenen Montag hatte sich Prigoschin mit einer kurzen Videobotschaft zurückgemeldet. Demnach wurde der Clip in „einem afrikanischen Land“ gedreht. Den Zeitpunkt hatte Prigoschin, der bewaffnet und in Tarnkleidung vor Männern auf Pick-ups in einer sandigen Ebene auftrat, gewiss bewusst gewählt: Der BRICS-Gipfel, der in dieser Woche in Johannesburg in Südafrika stattfindet.
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