#Tote und Verletzte nach Tornado in der Tschechischen Republik
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„Tote und Verletzte nach Tornado in der Tschechischen Republik“
Ein Tornado wie in den Tropen hat am Donnerstagabend sieben Dörfer im Südosten der Tschechischen Republik heimgesucht. Bilder von einer gewaltigen Windhose, die auf Sozialen Medien verbreitet werden, und Berichte aus der betroffenen Region Südmähren zeugen von schlimmen Verwüstungen. Dächer wurden abgedeckt, Autos und sogar Busse durch die Gegend geschleudert.
Das Unwetter hat mindestens drei Menschen getötet, wie Rettungsdienste am Freitagmorgen berichteten. Rund 200 wurden verletzt, davon knapp 60 im Krankenhaus der Bezirkshauptstadt Hodonín (Göding) stationär behandelt, die Brüche oder Schürfungen erlitten hatten. Die Situation sei wie in einem Krieg, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech im Fernsehen.
„Wie die Apokalypse“
Feuerwehren, auch aus den Nachbarländern Österreich und Slowakei, und Polizeieinheiten wurden zur Hilfe herangezogen und Pioniereinheiten der Tschechischen Streitkräfte in Bereitschaft versetzt. „Alles, was Arme und Beine hat, geht dorthin,“ sagte Innenminister Ján Hamáček.
Viele Einwohner der betroffenen Gemeinden standen unter Schock. „Auf einmal habe ich ein merkwürdiges Dröhnen gehört, als ob ein Zug näherkommen würde“, sagte ein Augenzeuge der Zeitung „Pravo“. „Dann begann die Hölle, alles flog herum.“ Sein Haus habe kein Dach mehr, keine Zimmerdecke, keine Fenster, berichtete ein anderer.
In Hodonín beschädigte der Sturm Häuser, Autos und Grünanlagen, riss das Dach einer Sporthalle ab, beschädigte das Leichtathletikstadion. Ein Seniorenheim musste evakuiert werden, mehrere der alten Bewohner wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Krankenhausdirektor Antonín Tesařík sagte im tschechischen Fernsehen, es habe ausgesehen wie auf einem Schlachtfeld. „Es war eine Apokalypse.“ Menschen seien von Blut und Tränen überströmt dagestanden. „Sie haben ihr Leben gerettet und ihre Häuser verloren.“
Mit Drohnen und Wärmebildkameras
Besonders schwer getroffen hat der Sturm offenbar die Gemeinden Hrušky (Birnbaum) mit knapp 1500 und Moravská Nová Ves (Mährisch Neudorf) mit rund 2600 Einwohnern. Der stellvertretende Bürgermeister von Hrusky sagte der Nachrichtenagentur ČTK, der halbe Ort sei dem Erdboden gleichgemacht worden. „Geblieben sind nur die Mauern, ohne Dach, ohne Fenster.“ Die Menschen hätten sich vor dem Unwetter nicht schützen können.
360 Polizeibeamte einer Sondereinheit wurden noch am Abend in die Regionen Břeclav und Hodonín entsandt. Sie sind unter anderem mit Drohnen und Wärmebildkameras ausgestattet. Der tschechische Feuerwehr- und Rettungsdienst schickte aus Prag sechs Suchteams mit speziellen Kameras, die in Hohlräume eingeführt werden können, und weiteren Geräten zur Ortung verschütteter Menschen. Auch Hunderettungsstaffeln wurden in Marsch gesetzt.
Der Innenminister versah zugleich seine Aufgabe als stellvertretender Ministerpräsident. Regierungschef Andrej Babiš saß zunächst in Brüssel fest, wo er am EU-Gipfel teilnahm. Er könne wegen des Unwetters nicht nach Prag zurückkehren, twitterte Babiš am Abend. Hamáček fuhr nach Brünn zu einer Sitzung des Krisenstabs der Region Südmähren. Präsident Miloš Zeman ließ per Twitter den Bürgern seine Anteilnahme ausdrücken, „die mit den dramatischen Folgen des Wütens des Naturelements konfrontiert sind“, und dankte den Bürgermeistern, Gouverneuren und Regierungsmitgliedern. Die Regierung versprach schnelle finanzielle Hilfe für die Betroffenen, von denen viele das Dach über dem Kopf verloren haben. Die Region an der Grenze zu Österreich ist als Weinanbaugebiet bekannt und auch bei Touristen beliebt.
Die schweren Sommergewitter hatten sich seit dem späten Nachmittag über Südmähren entladen. Bilder zeigen teils faustgroße Hagelkörner. Straßen waren durch umgestürzte Bäume blockiert, die Autobahn D2 war zwischen Brno (Brünn) und Břeclav gesperrt, weil eine Hochspannungsleitung auf die Fahrbahn gestürzt war. Landesweit waren am Morgen noch rund 75.000 Haushalte ohne Elektrizität. Am barocken Schloss Valtice (Feldsberg), das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, barsten viele Fensterscheiben, der Schaden soll in die Millionenhöhe gehen.
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