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#Triumph für den „Piraten der Karibik“

„Triumph für den „Piraten der Karibik““

Amber Heard scheint es geahnt zu haben. Als die Schauspielerin am Mittwoch kurz vor 15 Uhr (Ortszeit) den Gerichtssaal in Fairfax (Virginia) betrat, trug sie Schwarz. Eineinhalb Stunden zuvor hatten die Geschworenen die Vorsitzende Richterin Penney Azcarate wissen lassen, ein Urteil in dem Verleumdungsprozess zwischen Heard und Johnny Depp gefällt zu haben. Vor dem Gerichtsgebäude brachten sich die ersten Kamerateams in Stellung, einige Fans des Golden-Globe-Preisträgers rückten mit ihren „Justice for Johnny“-Plakaten an.

Dass sie bei der Urteilsverkündung auf den Hollywood-Star verzichten mussten, hatte sich schon am Freitag abgezeichnet. Nach sechs Prozesswochen war Depp kurz nach den Schlussplädoyers ins Flugzeug gestiegen, um nach London zu fliegen. Dort stand der Achtundfünfzigjährige mit dem britischen Rock-Gitarristen Jeff Beck auf der Bühne, spielte John Lennons Titel „Isolation“ und feierte anschließend mit seiner früheren Lebensgefährtin Kate Moss. Das Model hatte in der vergangenen Woche via Video vor dem Gericht in Fairfax das Gerücht widerlegt, Depp habe sie in den Neunzigern eine Treppe hinuntergestoßen.

Bewusst die Unwahrheit über Gewaltexzesse gesagt

Moss‘ Aussage kurz vor den Schlussplädoyers dürfte den Geschworenen die Beratungen erleichtert haben. Die 24 Fragen zu Depps Verleumdungsklage gegen Heard, die Richterin Azcarate formuliert hatte, beantworteten sie zu Gunsten des Schauspielers. Ja, Heard habe ihn 2018 in einem Meinungsartikel für die „Washington Post“ verunglimpft, als sie sich als Opfer körperlicher und sexueller Gewalt darstellte, befanden die Geschworenen. Und ja, sie habe bewusst die Unwahrheit über vermeintliche Gewaltexzesse des „Fluch der Karibik“-Darstellers gesagt. Während eine Gerichtssprecherin die einzelnen Fragen vorlas und jeweils mit einem einstimmigen „Yes“ der Jury versah, hielt Heard die Augen gesenkt. Auch als die Geschworenen sie zur Zahlung von 15 Millionen Dollar Schadenersatz an Depp verurteilte, blieb sie regungslos. Der Schauspieler hatte in seiner Klage 50 Millionen Dollar gefordert. Wie er vortrug, hatten Heards Vorwürfe seine Filmkarriere zerstört. Unter anderem habe sich Disney wegen Heards Anschuldigungen dazu entschlossen, ihn nicht für die Fortsetzung der Piratensaga „Fluch der Karibik“ zu besetzen.

Die „Aquaman“-Darstellerin, die im Mai 2016 nach angeblichen Handgreiflichkeiten die Scheidung einreichte, hatte auf Depps Verleumdungsklage 2019 mit einer Gegenklage über 100 Millionen Dollar reagiert. Adam Waldman, der ehemalige Anwalt des Hollywood-Stars, hatte Heard zuvor „Missbrauchsschwindel“ vorgeworfen. Die 36 Jahre alte Texanerin habe sich zur Hochzeit der Bewegung #MeToo als Opfer häuslicher Gewalt präsentiert, um Depp zu schaden. Einen Streit in seinem Penthouse in Los Angeles, bei dem es angeblich zu Handgreiflichkeiten kam, habe es nie gegeben. Die blauen Flecken, die Heard im Mai 2016 bei einem Antrag auf eine einstweilige Verfügung im Gesicht trug, behauptete Waldman, habe sie mit Make-up produziert. Da der Jurist nach einem gerichtlichen Maulkorb Information an Medien weitergab, zog das Gericht in Fairfax ihn im Herbst 2020 von der Causa Depp ab. Bei der Urteilsverkündung am Mittwoch hallten Waldmans Vorwürfe dennoch nach.

Die sieben Geschworenen werteten die Behauptung des Juristen, Heard habe Depps Penthouse vor einem Besuch der Polizei im Mai 2016 als Ort einer Auseinandersetzung in Szene gesetzt, um ihren damaligen Ehemann zu belasten, als böswillige Verleumdung. Für diesen Punkt sprachen sie Heard zwei Millionen Dollar Schadenersatz zu.

„Enttäuscht und todunglücklich“

„Die Jury hat mir mein Leben zurückgegeben“, ließ Depp kurz nach der Urteilsverkündung wissen. Heard, die sich während des Verleumdungsprozesses immer wieder auf die im ersten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung garantierten Meinungsfreiheit berufen hatte, teilte mit, „enttäuscht und todunglücklich“ zu sein. „Der Berg von Beweisen hat nicht gereicht, um Macht, Einfluss und Herrschaft meines früheren Ehemannes etwas entgegensetzen zu können“, gab sich die Schauspielerin resigniert. Wie amerikanische Medien meldeten, plant Heard bereits einen Berufungsantrag.

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